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Ausland US-Präsident Biden

„Nimmt er Medikamente gegen Parkinson? Nein“ – Wirbel um Arztbesuche im Weißen Haus

„Nimmt er Medikamente gegen Parkinson? Nein“ – Wirbel um Arztbesuche im Weißen Haus

Ein Medienbericht der „New York Times“ über den Gesundheitszustand von US-Präsident Joe Biden hat einen hitzigen Austausch zwischen der Presse und der Sprecherin von US-Präsident Biden ausgelöst.

Quelle: WELT TV

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Ein Bericht über Besuche eines Parkinson-Spezialisten im Weißen Haus sorgt für Aufregung. Die Pressesprecherin gerät in die Defensive. Dann meldet sich Bidens Arzt zu Wort. Derweil rät Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman US-Präsident Joe Biden, er soll „das Richtige tun“.
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Ein Medienbericht der „New York Times“ über den Gesundheitszustand von US-Präsident Joe Biden hat einen hitzigen Austausch zwischen der Presse und der Sprecherin von US-Präsident Biden ausgelöst. „Ist der Präsident wegen Parkinson behandelt worden? Nein. Wird er wegen Parkinson behandelt? Nein, wird er nicht. Nimmt er Medikamente gegen Parkinson? Nein“, sagte Sprecherin Karine Jean-Pierre.

Gleichzeitig forderte sie die anwesenden Journalisten zu respektvollem Verhalten auf. Es gebe keinen Grund, sie auf diese „aggressive Weise“ zu befragen, sagte sie an einer Stelle zu dem Journalisten Ed O‘Keefe vom US-Sender CBS.

Später am Montag veröffentlichte das Weiße Haus ein Schreiben von Bidens persönlichem Arzt, Kevin O‘Connor. Darin schreibt der Arzt, dass Biden abgesehen von seinen drei jährlichen Untersuchungen keinen Neurologen aufgesucht habe.

Die „New York Times“ hatte zuvor unter Berufung auf die offiziellen Besucherprotokolle berichtet, dass ein Experte für Parkinson das Weiße Haus achtmal seit dem vergangenen Sommer besucht habe. Die Zeitung schrieb weiter, dass es unklar sei, ob der Mediziner des Walter-Reed-Militärkrankenhauses speziell wegen des Präsidenten in der Regierungszentrale gewesen sei, oder ob er sich dort zu anderen Zwecken aufgehalten habe.

Demnach gibt der Experte selbst an, als „neurologischer Berater der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses und Arzt des Präsidenten“ von 2012 bis 2022 gearbeitet zu haben. Unterlagen zeigen der Zeitung zufolge, dass der Experte während dieser Zeit auch das Weiße Haus besucht habe.

Bidens Sprecherin wich allen Fragen zu den Besuchen des Experten in den vergangenen Monaten im Weißen Haus aus. Sie sagte nicht, zu welchem Zweck der Mediziner im Weißen Haus war und welche Spezialisten der 81 Jahre alte Biden konsultiert.

„Wir können die Namen der Spezialisten nicht nennen, vom Dermatologen bis zum Neurologen“, sagte sie. „Es spielt keine Rolle, wie sehr Sie mich drängen, es spielt keine Rolle, wie wütend Sie auf mich sind“, sagte sie weiter auf mehrere Nachfragen zu den Besuchen.

Der Präsident lasse sich jedes Jahr im Rahmen seines jährlichen Gesundheitschecks von einem Neurologen untersuchen. „Ich sage Ihnen also, dass er während seiner Präsidentschaft dreimal einen Neurologen aufgesucht hat.“

In Bidens veröffentlichtem Gesundheitsbericht von Ende Februar stand, dass es keine Anzeichen für mögliche Schlaganfälle oder Parkinson gebe und der Präsident „keinen Tremor“ aufweise. Parkinson ist eine nervenbedingte Bewegungsstörung, die vor allem ältere Menschen trifft. Ursache für die auch Schüttellähmung genannte Krankheit ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Sie produzieren dann kein Dopamin mehr, mit dessen Hilfe der Körper normalerweise Bewegungen steuert.

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Zahlreiche Störungen sind die Folge: Zittern, verspannte Muskeln sowie Gang- und Gleichgewichtsstörungen. Hinzu kommen eine leise und monotone Sprache sowie eine starre Mimik.

Nato-Verbündete hätten „keine Sorgen“ wegen Bidens Führungsqualitäten

Zu Spekulationen um die Verfassung Bidens hatte sich zuvor bereits der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, geäußert. Kirby sagte vor Journalisten, die Nato-Verbündeten, die diese Woche zu einem Gipfel in Washington zusammenkommen, hätten keine Sorgen angesichts der Führungsqualitäten von Biden.

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„Die Frage setzt die Vorstellung voraus, dass sie der amerikanischen Führung und des Engagements von Präsident Biden versichert werden müssten“, sagte Kirby auf eine entsprechende Journalisten-Frage. Er glaube nicht, „dass das der Fall ist“, fuhr Kirby fort. „Wir haben keinerlei Anzeichen dafür bei unseren Verbündeten entdeckt.“

Nobelpreisträger fordert Biden zu Verzicht auf Kandidatur auf

Doch der US-Präsident erhält auch immer wieder Gegenwind. In der laufenden Debatte über Bidens erneute Präsidentschaftskandidatur hat auch der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman den Demokraten zum Verzicht auf seine Bewerbung aufgerufen. In seiner Kolumne für die Zeitung „New York Times“ schrieb Krugman am Montag, Biden solle „das Richtige tun“.

Paul Krugman erhielt 2008 den Wirtschafts-Nobelpreis
Paul Krugman erhielt 2008 den Wirtschafts-Nobelpreis
Quelle: picture alliance/NurPhoto/STR

Zwar habe er als Amtsinhaber einen exzellenten Job gemacht, was nicht ausreichend gewürdigt werde. Biden habe jedoch die Prüfung der Live-Debatte gegen den Republikaner Donald Trump nicht bestanden. Damit sei der 81-Jährige politisch beschädigt (engl. „damaged goods“). Es stehe zu viel auf dem Spiel, schrieb Krugman: Sollte Trump gewinnen, könne dies für eine lange Zeit „die letzte echte Wahl“ in den USA gewesen sein.

Stellungnahmen von Biden und Trump lagen zunächst nicht vor. Krugman reiht sich ein in eine Liste von Abgeordneten, Kommentatoren und Prominenten, die Biden nach seinem als schwach empfundenen Fernsehauftritt Ende Juni zu einem Rückzug vor der Wahl am 5. November aufgefordert haben. Biden hatte vor der Veröffentlichung der Kolumne dies am Montag erneut zurückgewiesen und erklärt, dass ihm egal sei, was die „großen Namen“ und die „Millionäre“ dächten. Unklar ist, wer an Bidens Stelle treten würde. Krugman erklärte, gegenwärtig scheine es keine glaubwürdige Alternative außer Vizepräsidentin Kamala Harris zu geben.

dpa/AFP/Reuters/saha

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