WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Ausland
  4. Ukraine-Krieg: Drohnen explodieren am Atomkraftwerk Saporischschja

Ausland Ukraine-Krieg

Drohnen explodieren am Atomkraftwerk Saporischschja

Ein russischer Soldat bewacht im Mai 2022 einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja: Derzeit kommt der Strom hier über eine Ersatzleitung. Ein russischer Soldat bewacht im Mai 2022 einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja: Derzeit kommt der Strom hier über eine Ersatzleitung.
Ein russischer Soldat bewacht im Mai 2022 einen Bereich des Kernkraftwerks (Archivbild)
Quelle: -/AP/dpa
Seit zwei Jahren halten russische Truppen das größte Kernkraftwerk Europas besetzt. Nun kam es erneut zu einem Beschuss auf das Werk. Derweil meldet die Ukraine drei Tote bei einem Beschuss auf ein Haus in der Region Saporischschja.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist zum Ziel von Drohnenangriffen geworden. Die Schutzhülle des sechsten Reaktors sei dreimal getroffen worden, teilte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Sonntag bei X (früher Twitter) mit. Laut IAEA war die nukleare Sicherheit nicht gefährdet.

Dennoch sei dies „ein schwerwiegender Vorfall, der das Potenzial hatte, die Unversehrtheit der Reaktorschutzhülle zu verletzen“, erklärte die Behörde, die mit einem Beobachterteam ständig vor Ort ist. Die russische Kraftwerksleitung machte die Ukraine für die Angriffe verantwortlich; Kiew wies dies zurück.

Der russische Beschuss auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw ging unterdessen auch am Sonntag weiter. In Kiew forderte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft die westlichen Partner nachdrücklich auf, zum Schutz der Stadt mehr Flugabwehrsysteme zu liefern. Die Nacht auf Montag begann für die Ukraine wieder mit Angriffen russischer Kampfdrohnen, die vor allem den Süden und den Norden des Landes bedrohten. Am Montag wird der 775. Tag des russischen Angriffskriegs gezählt.

Die direkten Treffer auf Europas größte Atomanlage Saporischschja waren nach Grossis Angaben die ersten seit November 2022. „Das darf nicht passieren“, schrieb er. Niemand könne einen militärischen oder politischen Nutzen aus Angriffen gegen Atomanlagen ziehen.

Die russische Kraftwerksleitung berichtete von der Explosion einer Drohne über der Kuppel des sechsten Reaktors. Auf ihrem Telegram-Kanal machte die Werksleitung die ukrainische Armee für den Angriff verantwortlich. Gefährliche Schäden gebe es aber nicht, hieß es. Die Strahlung in und um das AKW entspreche der Norm.

Den russischen Angaben nach war schon früher am Sonntag eine Drohne an der Kantine des AKW eingeschlagen. Dabei seien drei Mitarbeiter verletzt worden. Der IAEA lagen hingegen nur Informationen über ein Opfer vor. Überprüfbar waren die Angaben der russischen Seite nicht. Sie klagt seit Tagen über zunehmende Drohnenattacken auf das Werk und macht dafür die Ukraine verantwortlich.

Der Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR in Kiew, Andrij Jussow, beteuerte jedoch, die Ukraine sei an den „militärischen Provokationen“ am Kraftwerk nicht beteiligt. Solche vorgetäuschten Angriffe seien gängige Praxis der russischen Besatzer, sagte er dem Online-Portal „Ukrajinska Prawda“. Das Atomkraftwerk war im Frühjahr 2022 von russischen Truppen besetzt worden. Die sechs Reaktoren liegen still, müssen aber gekühlt werden.

Selenskyj fordert bessere Flugabwehr

Angesichts ständiger russischer Luftangriffe auf Charkiw forderte Selenskyj von den ausländischen Verbündeten dringend zusätzliche Flugabwehrsysteme. „Es ist ganz offensichtlich, dass die Luftverteidigungskapazitäten, die wir in der Ukraine haben, nicht ausreichen – und das ist allen unseren Partnern klar“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Er trug ukrainischen Diplomaten und Unterhändlern auf, mit Unterstützerstaaten entsprechenden Nachschub zu vereinbaren.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Am Sonntagmittag schlugen nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft erneut zwei Fliegerbomben in Charkiw ein und verletzten fünf Menschen. 13 Mehrfamilienhäuser und andere Gebäude seien beschädigt worden. In der Nacht auf Samstag waren sechs Menschen getötet und elf verletzt worden.

Die Energieversorgung der grenznahen Millionenstadt ist bereits angeschlagen; befürchtet wird, dass Russland die Stadt durch Dauerbeschuss unbewohnbar machen will. Wegen des ständigen Beschusses erwägen die ukrainischen Behörden, zwei Landkreise im Gebiet Charkiw direkt an der russischen Grenze zu evakuieren, wie Gouverneur Oleh Synjehubow am Sonntag dem Fernsehsender Rada sagte.

dpa/Reuters/AP/shem

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema