WELT: Hat die Erbswurst, den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gewonnen?
Uwe Spiekermann: Das ist der populärste Mythos, der mit diesem Krieg verbunden ist. Es war neben der Militärtechnik eine alimentäre Wunderwaffe. Sie erlaubte es dem Soldaten, auch bei Engpässen sich ein nährendes und ansatzweise schmackhaftes Mahl zuzubereiten. Es war ein Komprimat aus Erbsen und Speck, also aus Eiweißlieferanten und Fett, dazu Gewürze. Mit Wasser ergänzt gab das eine vollwertige Mahlzeit. Das hatten andere Armeen nicht. Der Erfolg zeigt sich auch darin, dass in den Folgejahren alle anderen europäischen Armeen ähnliche Suppenpräparate aufgenommen haben.
WELT: Warum braucht ein Soldat im Krieg mehr Fett?