WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Kultur
  3. Amazon & Co.: Wie die EU das Musik-Streaming regulieren will

Kultur Spotify & Co.

Wie die EU das Musikstreaming regulieren will

Redakteur Feuilleton
Allein Spotify versorgt nach eigenen Angaben mehr als 570 Millionen Hörer Allein Spotify versorgt nach eigenen Angaben mehr als 570 Millionen Hörer
Allein Spotify versorgt nach eigenen Angaben mehr als 570 Millionen Hörer
Quelle: picture alliance / Anadolu
Dass Streaminganbieter wie Spotify die Mehrheit der Kreativen nicht angemessen bezahlt und Stars bevorzugt, gefährdet Millionen von Musikern. Nun fordert das EU-Parlament ein Gesetz für mehr Gerechtigkeit. Haben die Abgeordneten das Streaming überhaupt verstanden?

Das Parlament der Europäischen Union in Straßburg hat getagt und schriftlich festgehalten: Das Musikgeschäft habe sich grundlegend verändert. Wer heute Musik veröffentliche, über Streamingdienste, werde kaum noch angemessen honoriert. Nur eine Minderheit werde noch anständig dafür bezahlt. Die Abgeordneten fordern in einer mehrheitlich beschlossenen Resolution, „das Ungleichgewicht bei der Verteilung der Einnahmen aus dem Musik-Streaming-Markt zu beseitigen.“

Bei dieser rechtlich unverbindlichen Resolution aber soll es nicht bleiben. Ein Gesetz müsse entworfen werden, das die Streaminganbieter dazu verpflichte, ihre Algorithmen nicht länger geheimzuhalten und gerechter zu gestalten. Auch Kompositionen mittels künstlicher Intelligenz seien zu kennzeichnen.

Lesen Sie auch

Da hat sich die EU wieder einiges vorgenommen. Nicht nur, weil KI beim Musizieren bereits zum gewöhnlichen Instrumentarium gehört und seltener dazu missbraucht wird, um etwas zu fälschen oder Rechte zu verletzen. Auch das Streaming selbst ist als erfolgreichstes Muskgeschäftsmodell des 21. Jahrhunderts schwer zu regulieren. Schon weil es „das Streaming“ gar nicht gibt, sondern allerlei Anbieter mit allerhand Accounts und Angeboten.

Allein Spotify versorgt nach eigenen Angaben mehr als 570 Millionen Hörer. Wie viele etwa Amazon und Apple nutzen, wissen nur Apple und Amazon. Die Algorithmen, nach denen Musikstücke bewertet und empfohlen werden, was sich wiederum auf die Tantiemen auswirkt, mögen einem wie Geheimwissen erscheinen. Aber was wäre gewonnen, wenn sie offen lägen? Wenig.

Spotify berücksichtigt bei seinen Auszahlungen nur noch mehr als 1000-fach gehörte Stücke, wie man weiß. Man weiß, dass Musiker ihr Geld nicht von den Plattformen erhalten, sondern über ihre Plattenfirmen, mit denen sie die Verträge aushandeln. Aber vielleicht geht es EU-Parlamentariern auch weniger um die Musik im mikroökonomischen Geschäft. Resolution klingt schon mal super.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema