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Kultur Streaming-Tipps

Die beste Unterhaltung für Ostern

Familientreffen: Celeste Barber als Liv Healy in der neuen australischen Netflix-Serie „Wellmania“ Familientreffen: Celeste Barber als Liv Healy in der neuen australischen Netflix-Serie „Wellmania“
Familientreffen: Celeste Barber als Liv Healy in der neuen australischen Netflix-Serie „Wellmania“
Quelle: Lisa Tomasetti / Netflix
Eine Hedonistin, die sich durch jeden Gesundheits-Trend quält. Ein Krankenhaus voller Irrer. Und ein Film, den man an Karfreitag nicht in der Öffentlichkeit zeigen darf. Wir haben die besten Streaming-Tipps für Ostern – und welche Neuerscheinung man sich sparen kann.

Bei der Vielzahl an Neuerscheinungen und Fortsetzungen auf Netflix, Amazon und Co. verliert man leicht den Überblick. Was lohnt sich? Was kann man auch bleiben lassen? Hier finden Sie unsere Empfehlungen für die Ostertage, einen wiederentdeckten Klassiker und ein Geständnis.

Muss man sehen

„Wellmania“ (Netflix)

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Jetzt bitte Abba! Aber nein, man hört nur, nun ja, Damen-Fürze und das Geglucker einer Design-Darmspülung, die sich Hydro-Colon-Therapie nennt. Denn es geht in der neuen australischen Netflix-Serie „Wellmania“ auch um Wellness und Wohlbefinden. Die Autorin Brigid Delaney hat so ziemlich alles getestet, von Akram-Ayurveda bis Zickzack-Zumba, womit sich ein solventer Körper traktieren lassen kann. Und darüber Reportagen geschrieben, die nun in sechs fiktionale 30-Minüter verwandelt wurden. Eine perfektes, buntes Binge-Watching-Osterei.

In „Wellmania“ fliegt die hypergestresste New Yorker Gastrokritikerin Liv Healy, die kurz vor ihrem großen TV-Durchbruch steht, zurück in ihre australische Heimat. Dort will sie ihre beste Freundin an ihrem Geburtstag überraschen. Der Glastisch, der dabei während der Rede unter ihr zu Bruch geht, ist noch das Harmloseste, was ab jetzt passiert. Liv merkt schnell: Sie hasst Sydney und ihre Familie. Sie war auf der Flucht, auch weil sie sich schuldig fühlt am Herztod ihres Vaters, der schon Jahrzehnte her ist. Nun aber ist die Tür zurück in die USA verschlossen: Livs Greencard wurde geklaut, sie besteht weder die medizinischen noch die psychologischen Prüfungen, die ihr ein pedantischer Konsularbeamter zumutet, um kurzfristig zurückzukehren.

So erleben wir eine hemmungslos chaotische Frau, permanent am Rande des Nervenzusammenbruchs. Ihr vernachlässigter Körper soll mit den wildesten Wellness-Methoden auf Trab gebracht werden, aber der Heilungsaspekt steht bald nur noch in der zweiten Plotreihe. Es geht eher um die Trümmer von Livs sozialer Existenz.

Die australische Schauspielerin Celeste Barber spielt diese dauerhyperventilierende Chaotin ganz wunderbar. Sie erinnert an einen anderen Down-Under-Klassiker, nämlich an „Muriels Wedding“ mit Toni Collette von 1994. Nur dass es hier keine fröhlichen Abba-Hits gibt, sondern nur Furzgeräusche. Aber irgendwann ist mit den Aussie-Beziehungen alles einigermaßen im Lot und Liz sitzt wieder im Flugzeugsessel. Doch in New York lauern die nächsten Herausforderungen schon hinter der Skyline. Manuel Brug

Muss man wieder sehen

„Scrubs“ (Amazon, Disney)

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Kreative auf der ganzen Welt haben ein paar unruhige Wochen hinter sich. Jeden Tag rieben ihnen die Medien ihren neuen, bedrohlichen Konkurrenten unter die Nase: Chat GPT. Was er alles kann, wie gut er das kann und dass er das alles bald noch viel besser können wird, diese urmenschliche Tradition des Geschichtenerzählens. Doch Chat GPT funktioniert nach Rechnungen und logischen Abfolgen. Demnach müssen kreative Träumer, einmal mehr, Schutz im Reich des Absurden suchen.

Womit wir bei „Scrubs“ wären. Die Serie von Autor und Produzent Bill Lawrence („Ted Lasso“/ „Shrinking“) lief Anfang der 2000er an, als Arztserien bereits das Fernsehen fluteten. Doch „Scrubs“ ist keine einfache Arztserie. Es ist eine Liebeserklärung an das Absurditätenkabinett in unserem Gehirn. Die Hauptfigur J.D. fängt gerade als Arzt an. Er ist unsicher, nerdig und driftet ständig in Tagträume ab. Dabei will er eigentlich nur die Anerkennung seines Ausbilders Dr. Cox, der ein liebevolles Arschloch ist. Moralische Unterstützung hat er in seinem besten Freund Turk (Turkleton), der mit ihm neben der Ausbildung auch die Wohnung teilt. Dann ist da noch der Hausmeister des Krankenhauses, der mit immer neuen Geschichten angeblicher Ehefrauen verwirrt und eine Sammlung ausgestopfter Eichhörnchen pflegt – und in J.D. ein leichtes Opfer für seine Streiche findet. Alle Figuren sind albern und J.D.’s Tagträume im besten Sinne absurd.

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Es ist eine Comedy-Serie, die es trotz der nur zwanzigminütigen Folgen schafft, eine Bandbreite an Humor, Trauer und Liebe zu bedienen, ohne dass es sich gezwungen oder kitschig anfühlt. „Scrubs“ ist eine Großkunst des Geschichtenerzählens, wie sie bislang nur Menschen können. Lena Karger

Szene der Woche

„Das Leben des Brian“ (Netflix, Amazon, Apple, RTL2)

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„Das Leben des Brian“, könnte man sagen, ist für Ostern das, was „Der kleine Lord“ für Weihnachten ist: der traditionelle Feiertagsfilm für eine säkularisierte Gesellschaft. Auch dieses Ostern kann „Brian“ ins Wohnzimmer geholt werden, von RTL2, Netflix, Google, Amazon, Apple. Das mit dem „Wohnzimmer“ ist nicht bloß so dahergesagt. Man darf „Brian“ am Karfreitag weiterhin nicht in der Öffentlichkeit zeigen, nur in geschlossenen Räumen und „mit ausreichendem Abstand zu Kirchen“. Der Film steht unverändert auf der Liste von 700 „nicht feiertagsfreien“ Filmen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. „Brian“ war – mit Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“ – der letzte große Fall einer lodernden Empörung unserer christlichen Kirchen über Respektlosigkeit gegen ihren Glauben, bevor diese Fackel von den Moslems übernommen wurde.

Die Szene, an der sich die Erregung am meisten entzündete, war natürlich die Kreuzigung von Brian, von dem zwar klar ist, dass es sich nicht um Jesus handelt (der taucht am Anfang als separate Figur auf), dessen Leben aber exakt parallelisiert wird. Von einem Opfer für die Sünden der Menschheit kann natürlich keine Rede sein, wenn am Schluss alle Gekreuzigten fröhlich „Always Look on the Bright Side of Life“ trällern. Bei dem darauf gerichteten Furor wird gern übersehen, wer sonst noch sein Fett abbekommt: die internen Kämpfe der politischen Linken, der aufkeimende Feminismus – und sogar schon die geschlechtliche Selbstbestimmung: Widerstandskämpfer Stan möchte „sein Recht als Mann“ nutzen, eine Frau zu sein. Man nennt ihn dann „Loretta“. Hanns-Georg Rodek

Kann man lassen

„Transatlantic“ (Netflix)

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Im August 1940 schickt eine New Yorker Hilfsorganisation einen jungen Mann nach Marseille. Varian Frys Auftrag: Intellektuellen und Künstlern bei der Ausreise zu helfen, die in Gefahr sind, vom gerade gefallenen Frankreich nach Nazi-Deutschland ausgewiesen zu werden. Am Ende hat Fry, der eine Gemeinschaft junger Mitstreiter um sich schart, fast 2000 Menschenleben gerettet. Die von Anna Winger („Deutschland 83“, „Unorthodox“) produzierte Netflix-Serie „Transatlantic“ erzählt diese im Kern wahre Geschichte – inspiriert von Julie Orringers Roman „The Flight Portfolio“ von 2019.

„Transatlantic“ ist spannend anzusehen. Oft bewegend ranken sich die sieben Episoden um Fluchtversuche, Befreiungsaktionen und tragische Liebesgeschichten: Etwa die zunächst verborgene Beziehung Frys zu einem ehemaligen Kommilitonen, die ebenso zum Scheitern verurteilt ist, wie die Liebe zwischen der Millionärstochter Mary Jane Gold und dem Spanien-Veteranen Albert Otto Hirschmann, der als Jude Deutschland verlassen musste.

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Doch hier das Problem: Die Serie ist eine Kombination aus „Wem die Stunde schlägt“-Pathos und der plakativen Feier unangepasstem Künstlertums. Historische Figuren wie Walter Benjamin (gespielt von Moritz Bleibtreu) oder Hannah Arendt verkünden am laufenden Band Selbstzitate. Das macht nur deutlich, wie sehr sich „Transatlantic“ an seinem Gegenstand verhebt. Nicht zuletzt, weil die Serie aktuelle Großdebatten, wie die um einen Zusammenhang zwischen Kolonialismus und Holocaust, oder um die Fluchtproblematik zwar aufwirft, den Zuschauer dann aber ratlos zurücklässt.

„Das ist das richtige Leben“, sagt Mary Jane Gold in der letzten Episode der Serie unter Tränen zum scheidenden Varian Fry. „Ist es nicht“, antwortet der. „Ich habe mich nie so lebendig gefühlt“, wendet Gold noch ein, aber da ist schon alles zu spät. Womit auch das eigentliche Drama von „Transatlantic“ recht gut beschrieben wäre. Mladen Gladić

Geheime Leidenschaft

„Die Kaiserin“ (Netflix)

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Hochkultur-Snobs schauen sich an diesem Wochenende im Kino „Sisi & ich“ an, den neuen Film von Frauke Finsterwalder und Christian Kracht. Aber wer keine Angst vor ein bisschen schlechtem Gewissen hat und die Geschichte Elisabeths von Österreich unkompliziert auf dem Sofa der Eltern wegbingen will, gern bei einem Glas Veltliner, dem sei „Die Kaiserin“ auf Netflix ans Herz gelegt. Es handelt sich um eine Art Mischung aus „Bridgerton“ – weibliche Orgasmen beim Ausritt, in Korsagen eingeschnürte Sexualität, schrill kostümierte Zofen und militärischer Männerschweiß – und einer Theaterinszenierung an der Berliner Schaubühne, mit einem Schuss deutsches Fernsehen, jedenfalls agieren die Schauspieler oft so.

Die Serie konzentriert sich auf die „House of Cards“-Intrigen am Wiener Hof, wo besonders Franz Josephs fescher, freigeistiger und kinskihaft böser Bruder, Erzherzog Maximilian (Johannes Nussbaum), eine Schlüsselrolle spielt, aber auch die Ambivalenz der Hauptfigur (Devrim Lignau) wird neu interpretiert: Halb poetischer Wildfang mit Ausbruchsphantasien, halb eine Marie Antoinette mit politischen und diplomatischen Ambitionen, die auf eigene Faust den auf hochaktuelle Weise drohenden Krieg mit Russland zu verhindern versucht – und deshalb in Ungnade fällt. Was sie aber nicht davon abhält, auch noch die Klassenkonflikte ihrer Zeit ernst zu nehmen und auf das rebellierende Lumpenproletariat vor den Toren der Hofburg zuzugehen (auch in dieser vorrevolutionären Nebenhandlung setzt die Serie einen interessanten Akzent). Nicht historisch-korrekt, nicht übertrieben anspruchsvoll, aber opulent und unterhaltsam inszeniert: Passt schon, wie die Wiener sagen. Andreas Rosenfelder

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