Wusstest du, dass die erste Webcam der Welt eine Kaffeekanne gefilmt hat? Die „Trojan Room Coffee Pot Camera“ wurde im Jahr 1991 vom Forscher Quentin Stafford-Fraser an der Universität von Cambridge installiert. Damit seine Kollegen drei Stockwerke über der Kaffeemaschine wussten, ob überhaupt noch etwas von dem koffeinhaltigen Getränk vorhanden ist und sich nicht vergebens auf den Weg machten.
Für manche ist der tägliche Kaffeegenuss also so wichtig, dass er sogar zu neuen Erfindungen führt. Darüber, ob man ihn lieber schwarz oder mit Milch trinken sollte, scheiden sich allerdings die Geister. Wenn es nach Ergebnissen einer Forschergruppe der Universität von Kopenhagen in Dänemark und der Technischen Universität Dresden geht, ist ein Schuss Milch vermutlich die bessere Wahl. Diese Erkenntnis veröffentlichten sie im Fachmagazin „Journal of Agriculter and Food Chemistry“.
Wieso, weshalb, warum? Das erfährst du im Anschluss an diese Frage:
Milch im Kaffee: Ein Milchprotein macht den kleinen, aber feinen Unterschied
Kurz gesagt: Milch enthält Aminosäuren, die die entzündungshemmende Wirkung der Polyphenole im Kaffee verstärken können. Die Polyphenole in der Kaffeebohne gehören zu der Gruppe der Antioxidantien, die Zellen schützen können. Beide Stoffe können sich zusammen zu einer Proteinkette verbinden, die Entzündungen besonders effektiv bekämpfen. Um genauer zu sein: Die Milch-Kaffee-Proteinkette ist etwa doppelt so gut darin, die Entzündungsprozesse in den Immunzellen aufzuhalten, wie die Forscher in ihrer Studie schreiben.
Solche Entzündungsvorgänge im Körper werden unter anderem als Ursache von Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Diabetes Typ II vermutet. Dass die Milchproteine sich mit den Phenolen im Kaffee wirklich verbinden, konnten die Mediziner in einer weiteren Studie nachweisen.
Die tatsächliche Wirkung auf den Menschen muss noch weiter erforscht werden
Bisher wurden die Ergebnisse jedoch nur im Reagenzglas nachgewiesen. „Es ist interessant, dass wir die entzündungshemmende Wirkung nun in Zellexperimenten beobachtet haben. Das hat natürlich unser Interesse geweckt, diese gesundheitlichen Auswirkungen noch besser zu verstehen. Der nächste Schritt wird also sein, die Auswirkungen an Tieren zu untersuchen“, sagt der an der Studie beteiligte Immunologe Andrew Williams in einer Pressemitteilung.
Inwiefern die Menge von Milch in einem Kaffee also einen womöglich positiven Effekt auf den menschlichen Körper und seine Gesundheit hat, muss noch genauer untersucht werden. Die Forscher gehen allerdings davon aus, dass die Erkenntnis in Zukunft bei der Entwicklung funktionaler Lebensmittel oder Medikamente eine Rolle spielen könnte.
Auch in anderen Lebensmitteln wie Früchten und manchen Gemüsesorten sind solche Antioxidantien in Form von Polyphenolen enthalten. Inwiefern auch sie im Zusammenspiel mit Milch zum wahren Superfood werden könnten, wollen die Forscher ebenfalls genauer untersuchen.
Soweit die antioxidativen Eigenschaften von Kaffee. Er hat aber noch mehr drauf…