Wenn ein Wolf in einem Kilometer Umkreis einer Nutztierleiche angetroffen wird, darf er sofort erschossen werden. Es gibt keinen Prozess, die Unschuldsvermutung gilt nur für das Lamm aber niemals für den Wolf. Die Exekution erfolgt durch Jäger, die anonym bleiben sollen. Weil man fürchtet, dass rachsüchtige Wölfe den Todesschützen ausfindig machen, ihn einkreisen und von der Herde trennen könnten. Der Wolf wurde unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in dieses Land gelockt. Er sollte sich hier nach Herzenslust ausbreiten, Rudel bilden und sich an die Spitze der örtlichen Nahrungsketten setzen. Jetzt gilt er in Hessen als Schädling, nicht viel mehr wert als ein Borkenkäfer. Wir brauchen Integrationskurse für Wölfe. Bevor sie hier frei herumlaufen, müssen die Tiere mit der deutschen Leitkultur vertraut gemacht werden, damit sie begreifen: in Hessen hat nur der Hesse das Recht Nutztiere zu reißen.
Hans Zippert
Quelle: Martin Lengemann/WELT
Die schwarzrote Regierung in Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen. Umweltministerin Lemke hatte schon im Dezember den Lynchjustizvollzugsbeamten freie Hand gegeben.
