Wenn Freiheit die Gesundheit der Seele ist, wie schon der Schriftsteller Denis Diderot meinte, dann sind die Grünen wohl ziemlich krank. Insofern kann man ob des jüngsten Vorstoßes des Bundesernährungsministers Cem Özdemir (Grüne) eigentlich nur mehr müde – oder mitleidig – seufzen; gute Besserung zu wünschen wäre vergeudete Liebesmüh. Es ist, Überraschung, ein Verbot, das den Bürger vor sich selbst schützen soll. Den jungen Bürger, wohlgemerkt.
Özdemir will Fernsehwerbung für Lebensmittel, die nicht Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechen, zwischen sechs und 23 Uhr ganz verbieten. Außerdem soll Kinderwerbung für ungesunde Lebensmittel in Zeitschriften, im Internet, in den sozialen Medien und auch in Influencer-Videos verboten sein. Das ist sogar für verbotsliebende Gehirngänge ein nicht sehr überzeugendes Konzept: Müsste man dann nicht auch Bäckereien oder Süßwarenläden in dieser Zeit verbieten, ihre Vitrinen zu füllen?