Die bevorstehende Offensive auf Rafah wird mehr Krieg und mehr Hunger bedeuten. Da gibt es nichts zu beschönigen. Sie ist trotzdem richtig. Denn nur mit Härte lässt sich die Speerspitze des islamistischen Terrorismus besiegen.
Israel macht also mit der Offensive gegen Rafah ernst. Gut so. Die Hamas hatte zuvor mit ihrem Terrorangriff auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom die Verhandlungen über einen Waffenstillstand torpediert. Anscheinend will die radikalislamistische Truppe lieber den Märtyrertod als einen Waffenstillstand mit dem jüdischen Staat. Um den früheren Innenminister Otto Schily von der SPD zu zitieren: „Den können sie haben.“
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Der Aufruf der israelischen Armee an die arabische Zivilbevölkerung, Teile von Rafah zu räumen, lasse „das Schlimmste befürchten: mehr Krieg und Hunger“, ließ EU-Außenbeauftragter Josep Borrell verlautbaren. Das ist so, und da gibt es nichts zu beschönigen.
Borrell vermied es aber, die Verantwortlichen für das Leid der Bevölkerung zu nennen: Die Islamisten in Rafah, ihre Führer in Katar und Hintermänner in Teheran, deren Ziel es seit dem Blutbad vom 7. Oktober gewesen ist, den sich anbahnenden Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt und die Isolierung der radikalen Fraktionen der Palästinenser zu verhindern. Bisher ohne großen Erfolg.
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Denn die antiisraelische Stimmung scheint unter Teilen der westlichen akademischen Jugend – und unter einigen linken europäischen Politikern wie Borrell – stärker zu sein als in Kairo, Riad oder selbst Ramallah. Bei den gemäßigten arabischen Regierungen dürfte eher die Unfähigkeit der IDF, die Hamas kampfunfähig zu machen, und der Regierung Benjamin Netanjahus, eine Vision für die Zeit nach Hamas zu formulieren, Sorgen bereiten.
Damit muss es ein Ende haben. Gerade wir Deutschen sollten das verstehen. Bundeskanzler Helmut Schmidt – auch er, wie Schily, Sozialdemokrat – ließ sich von der Terrortruppe RAF durch Geiselnahmen nicht zu Verhandlungen zwingen.
Schmidts Härte läutete das Ende der Gruppe ein, die bald auch ihre Sympathisantenbasis unter den Intellektuellen verlor. Der islamistische Terror ist eine Herausforderung für den ganzen Westen; dessen Speerspitze ist zurzeit die Hamas. Sie muss in Rafah besiegt werden.