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Meinung Argentinien

Javier Milei sollte aus der Geschichte lernen und die Finger von den Falklands lassen

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WELT-Autor Alan Posener WELT-Autor Alan Posener
WELT-Autor Alan Posener
Quelle: Claudius Pflug
Die Bewohner der Falkland Inseln haben einst mit großer Mehrheit ihre Zugehörigkeit zur „britischen Familie“ betont. Doch nun schwebt Argentiniens Präsident plötzlich eine „Hongkong-Lösung“ vor – was London aber wohl kaum akzeptieren wird. Ein Konflikt scheint programmiert.
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Argentiniens Präsident Javier Milei nennt Margaret Thatcher „eine der größten Führungsgestalten der Menschheitsgeschichte“. Warum will er dann einen Konflikt mit Großbritannien über die Falkland-Inseln provozieren? Schließlich war es Thatcher, die 1982 mit einer Militäroperation die argentinische Annexion der Inselgruppe beendete – und damit auch die Karriere des damaligen Präsidenten, General Leopoldo Galtieri.

Milei sieht Parallelen zwischen sich und der „Eisernen Lady“. Nach ihrer Wahl 1979 packte sie mit marktwirtschaftlichen Reformen das sklerotische Großbritannien mit seiner halbsozialistischen, von Gewerkschaften und Bürokraten lahmgelegten Wirtschaft am Nacken und schüttelte es durch. Damit leitete Thatcher – zusammen mit Ronald Reagan – eine Epoche des Liberalismus ein, die erst 30 Jahre später mit der Großen Rezession zu Ende ging.

Ähnliches hat Milei mit Argentinien vor, das durch Epochen des staatsgläubigen Populismus von einem der reichsten Länder der Erde zum größten Schuldner des Internationalen Währungsfonds geworden ist. Es ist klar, dass nur radikale Maßnahmen Argentinien retten können; Milei hat aber noch mächtigere innenpolitische Gegner als damals Thatcher.

In solchen Krisensituationen mobilisieren Populisten gern nationalistische Emotionen. So taten es die Generäle, die sich 1976 in Argentinien an die Macht geputscht hatten. Als ihre Truppen die Falkland-Inseln besetzten, feierten Zehntausende in Buenos Aires die Junta. Zwei Monate später, nach der Rückeroberung der Inseln durch die Briten, wurden die Generäle gestürzt. Thatchers Entschlossenheit leitete weltweit eine Ära der Demokratisierung ein.

„Hongkong-Lösung“ für die Falklands

Nun hat Großbritanniens Außenminister David Cameron bei einem Besuch in den Falklands die Zugehörigkeit der Insulaner zur „britischen Familie“ betont. Als Cameron Premierminister war, hatten sie in einer Volksabstimmung mit 1513 Stimmen gegen drei ihren Wunsch bekräftigt, beim britischen Mutterland zu bleiben.

Milei betont, dass er keine gewaltsame Annexion will. Ihm schwebe eine „Hongkong-Lösung“ vor. Doch gerade nach den Erfahrungen mit Hongkong wird Großbritannien die Falkland-Inseln nicht aufgeben. Das könnte sich ändern, wenn es Milei gelingt, aus Argentinien eine stabile kapitalistische Demokratie zu machen. Dann freilich bräuchte er die Mobilisierung nationaler Gefühle nicht mehr. Jedenfalls sollte Milei aus der Geschichte lernen und die Finger von den Falklands lassen.

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