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Advertorial Pharmaforschung

Weichenstellung für zukunftsorientierte Industrie

Neil Archer, Deutschland-Geschäftsführer von Bristol Myers Squibb über die Pharmastrategie der Bundesregierung und die Bedeutung forschender Pharmaunternehmen für den Standort.
Neil Archer, Deutschland-Geschäftsführer von Bristol Myers Squibb
Neil Archer, Deutschland-Geschäftsführer von Bristol Myers Squibb
Quelle: Bristol Myers Squibb

Es war eine unerwartete Wendung: Auf das in der forschenden Pharmaindustrie als stark innovationsfeindlich wahrgenommene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz folgte Ende des vergangenen Jahres die von der Bundesregierung verabschiedete Nationale Pharmastrategie. Ihr Ziel: Die Rahmenbedingungen für eine starke, nachhaltige und international wettbewerbsfähige Pharmaindustrie zu verbessern – und damit die Potenziale und hervorragenden Voraussetzungen für einen biopharmazeutischen Standort zu nutzen, damit Deutschland wieder zur internationalen Spitze aufschließen kann. Zur Umsetzung hat die Ampelkoalition bereits einige Gesetze erlassen bzw. erarbeitet. Wo stehen wir mit der Umsetzung der Strategie? Ein Gespräch mit Neil Archer. Er ist General Manager des forschenden Pharmaunternehmens Bristol Myers Squibb in Deutschland

Herr Archer, die Bundesregierung bekennt sich zu besseren Rahmenbedingungen für die forschenden Pharmaunternehmen. Eine gute Nachricht?

Neil Archer: Eine sehr gute Nachricht. Deutschland hat als Standort immer noch gute Voraussetzungen für Spitzenforschung auf Weltniveau: Hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, eine tolle Infrastruktur mit seinen Universitätskliniken und Forschungsinstitutionen und eine Pharmaindustrie, die allein schon mit den klinischen Studien, die wir hierzulande durchführen, wichtige Impulse setzt, damit wir Menschen mit schweren Erkrankungen in Zukunft noch bessere Arzneimittel und Perspektiven bieten können. Dafür zu sorgen, dass wir hierbei im internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss verlieren, macht also schon aus medizinischen Gesichtspunkten Sinn. Aber es gibt auch sehr wichtige geopolitische Gründe für die Nationale Pharmastrategie.

Das müssen Sie erklären.

Archer: Wir alle wissen: Die Zeiten sind herausfordernd. Deutschland befindet sich in einer wirtschaftlichen Schwächephase, die Wirtschaft ist in einem Umgestaltungsprozess. Die Baby-Boomer-Generation geht Schritt für Schritt in Rente; der Fachkräftemangel wird sich verschärfen. Das Gesundheitssystem muss sich darauf einstellen, dass die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen steigen wird – und gleichzeitig immer weniger Gesundheitsprofis da sind, um diese Menschen zu versorgen. Umso wichtiger ist, dass wir auf Innovationen setzen. Dass wir die Digitalisierung in der Medizin voranbringen. Dass wir die Bürokratie entschlacken, um die Bremsen zu lösen, die uns daran hindern, besser und produktiver zu werden. Ich bin der festen Überzeugung: Die forschenden Pharmaunternehmen als Treiber von Wissen und Forschung können als eine Schlüsselindustrie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass wir Knowhow im Land halten und ausbauen. Sie sind gut für die Innovationskraft und damit die Wirtschaft, für die Wissenschaft, die Gesundheit – und für den Wohlstand des Landes.

Quelle: Adobe Stock

Wo stehen wir mit der Umsetzung der Pharmastrategie?

Archer: Die Bundesregierung hat bisher ein beachtliches Tempo vorgelegt. Mit den Digitalisierungsgesetzen wurden die Voraussetzungen geschaffen, damit das Land die Aufholjagd beginnen kann und die Menschen von den Chancen einer digitalisierten Medizin profitieren können. Mit dem Medizinforschungsgesetz, das sich gerade im parlamentarischen Prozess befindet, werden viele Aspekte adressiert, die uns bei der Forschung – und vor allem bei den klinischen Studien – daran hindern, dass wir schneller ans Ziel kommen: Deutschland war bis vor wenigen Jahren das Land, das nach den USA weltweit die meisten klinischen Studien durchgeführt hat. Die Zeiten sind leider vorbei. Insgesamt ist mein Fazit: Die Voraussetzungen für einen guten Forschungs- und Entwicklungsstandort sind mit der Pharmastrategie gesetzt, einiges davon ist in Arbeit, aber es gibt noch einige entscheidende Lücken.

Welche Lücken meinen Sie?

Archer: In dem Strategiepapier werden zwei für uns in der pharmazeutischen Industrie sehr wichtige Punkte angesprochen, bei denen wir noch keinen Fortschritt sehen. Das ist einmal das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz – es soll laut Strategie von unabhängiger Seite auf seine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und den Standort hin überprüft werden. Das steht noch aus. Wir wissen aber jetzt schon, dass in Folge des Gesetzes fünf Medikamente, die eine europaweite Zulassung haben, in Deutschland nicht verfügbar sind – und wir rechnen damit, dass es mehr werden. Der Hintergrund ist, dass das Gesetz Innovationen in vielen Fällen nicht besser erstatten will als Vorläuferpräparate – konkret bei den so genannten Schrittinnovationen – und dass es auf Kombinationspräparate einen Pauschalabschlag auf bereits rabattierte Arzneimittel erlässt. Das dreht Innovationen den Hahn ab.

Und der zweite Punkt?

Archer: Der betrifft das AMNOG – das Nutzenbewertungsverfahren, nach dem in Deutschland seit einigen Jahren der Zusatznutzen einer Therapie gegenüber bereits verfügbaren Medikamenten bemessen wird, was Grundlage für den mit den Krankenkassen verhandelten Erstattungsbetrag ist. Hier brauchen wir dringend eine Reform, denn wir wachsen in die Ära der Gentherapien und Präzisionsmedizin hinein, die eine gezielte, teils patientenindividuelle Behandlung möglich macht. Die klassischen Instrumente der medizinischen Evidenzgewinnung wie große randomisierte Studien sind hier aus praktischen und ethischen Gründen oft gar nicht umsetzbar – und doch beharrt das AMNOG in seiner starren Bewertungsmethodik allzu oft darauf, anstatt auch Daten aus anderen Studienkonzepten, zum Beispiel aus einarmigen Studien, zu akzeptieren. Gemeinsam mit unserem Verband vfa haben wir daher sehr konkrete Vorschläge erarbeitet, wie eine AMNOG-Reform umgesetzt werden könnte. Denn sonst droht uns, dass wichtige, innovative Arzneimittel in ihrem Nutzen nicht mehr erkannt und honoriert werden und deshalb gar nicht erst bei den Patientinnen und Patienten ankommen.

Quelle: Panthermedia

Was schätzen Sie: Werden diese Reformen noch umgesetzt?

Archer: Ich bin optimistisch. Das Strategiepapier zeigt, dass die Bedeutung unserer Industrie für die Zukunft des Landes erkannt ist. Wir leben in einem ressourcenarmen Hochkostenland. Pharmaunternehmen sind sehr forschungsintensiv: Bei Bristol Myers Squibb investieren wir weltweit mehr als 20 Prozent vom Umsatz wieder direkt in Forschung und Entwicklung. Damit schaffen wir die Medizin von morgen, aber sorgen auch dafür, dass sich die Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte, in denen wir tätig sind, weiterentwickeln. Forschende Pharmaunternehmen sind eine auf Zukunft geeichte Industrie – und das ist genau das, was der Standort Deutschland braucht.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bms.com/de.