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Die Gucci-Handtasche ist ikonisch, egal ob wir über die Gucci "Bamboo" oder die "Blondie" sprechen. Das sind die Geschichten der verschiedenen Modelle.
Im Jahr 1897 verließ ein Mann namens Guccio Gucci seine Heimatstadt Florenz und ging nach London, wo er im noblen Savoy Hotel als Page arbeitete. Der Umgang mit dem Gepäck der noblen Kundschaft verschaffte ihm die nötige Ausbildung, um nach Italien zurückzukehren und seine eigene Linie reiseorientierter Lederwaren zu produzieren. 1921 öffnete Guccio Gucci schließlich die Türen seiner Boutique in der Via della Vigna Nuova in Florenz und verkaufte neben importierten Koffern auch von italienischen Handwerker:innen gefertigte Waren. Es dauerte nicht lange, bis die Kund:innen von Guccios Waren begeistert waren. Kurz darauf wurde Gucci zu einer regelrechten Sensation.
Die besten Gucci-Handtaschen, die Sie jetzt kaufen können
- Die neue “Gucci Horsebit” Chain Schultertasche – der Herbst/Winter 2023 Kollektion
- Die "Gucci Bamboo 1947" – debütierte in den späten 1940er-Jahren.
- Die "Gucci Attache" – debütierte 2022, eine Neuinterpretation eines Stils aus den 1970er-Jahren.
- Die "Blondie" – debütierte im Jahr 2022.
- Die "Gucci Horsebit 1955" – debütierte in den späten 1950er-Jahren.
- Die "Jackie 1961" – debütierte 2021, eine Neuinterpretation eines Stils aus dem Jahr 1961.
- Die "Gucci Diana" – debütierte 2022, eine Neuauflage eines Modells aus den 1980er-Jahren.
- Die "GG Marmont" – debütierte im Jahr 2016.
- Die "Dionysus" – debütierte im Jahr 2015.
- Die "Soho Disco" – debütierte im Jahr 2012.
Ein Handelsembargo, das während der Herrschaft Mussolinis über Italien verhängt wurde, bedeutete, dass Materialien – insbesondere Leder – knapp waren. Daher mussten Guccio Gucci und seine Söhne Aldo, Vasco und Rodolfo (die heute alle Teil des Familienunternehmens sind) kreativ werden und stellten neben cuoio grasso, einem unglaublich weichen Kalbsleder, auch Weidengeflecht, Bast und Holz als Gucci-Signatur her. (Ganz in der Nähe arbeitete der Florentiner Salvatore Ferragamo mit seinen Korkabsatz-Kreationen ebenfalls mit dem, was zur Verfügung stand). Etwa zur gleichen Zeit entwickelte Gucci auch ein gewebtes Hanftextil mit einem Rautenmuster, einen Vorläufer des heutigen Doppel-G-Monogramms.
Um 1947 schrieb Gucci Modegeschichte mit seiner Tasche mit Bambusgriff, einer strukturierten kleinen Gucci-Handtasche mit einem Griff, der durch die Hitze einer Flamme gebogen wurde. Bereits 1953 trug Ingrid Bergman eine Variante in dem Film Viaggio in Italia und entfachte damit Hollywoods Liebesgeschichte mit Gucci. Berichten zufolge besuchten unter anderem die damalige Prinzessin Elizabeth (vor ihrer Besteigung des britischen Throns), Eleanor Roosevelt und Elizabeth Taylor das Gucci-Geschäft in Florenz. Als Schauspieler brachte Rodolfo auch seine eigenen Freund:innen aus der Filmbranche wie Bette Davis, Katharine Hepburn und Sophia Loren mit.
In den 1950er-Jahren, als la dolce vita in Rom in vollem Gange war und Manhattan ein Tummelplatz für die Reichen und Mächtigen, stattete Gucci alle aus und schmückte sie mit Accessoires. In den nächsten zwei Jahrzehnten eröffnete Gucci überall dort Läden, wo es sich lohnte, gesehen zu werden. An einem Tag kam Grace Kelly in die Mailänder Filiale und kaufte einen Seidenschal mit einem femininen Blumenmuster (genannt Flora, was bis heute ein Code des Hauses ist); an einem anderen Tag suchte Jackie Kennedy Onassis eine "Hobo Bag" aus. Letztere wurde kürzlich von Alessandro Michele neu aufgelegt, ebenso wie die "Diana"-Tasche mit Bambusgriff und die Gucci-"Attache"-Tasche. Michele war auch für die "Dionysus" und die "Marmont" verantwortlich – zwei Taschen, die auch Jahre nach ihrem Debüt ihren It-Bag-Status behalten haben. Die Zeit wird zeigen, welche Taschen (neue und alte!) den begehrten Spitzenplatz einnehmen werden, sobald der neue Kreativdirektor Sabato De Sarno das Gucci-Schiff steuert. In der Zwischenzeit finden Sie unten die Geschichten hinter den besten Gucci-Handtaschen, die Sie jetzt kaufen können.
"Gucci Summer Stories" von 2023
Obwohl es sich bei dieser Handtaschenkollektion nicht um eine Gucci-Tasche im klassischen Sinne handelt, ist sie eine Kombination aus Gucci-Klassikern wie der "Jackie" und der "Horsebit 1955" (über beide lesen Sie weiter unten) und neueren Modellen in sommerlicher Aufmachung, die perfekt zur Jahreszeit passen. Die "Horsebit 1955" hat einen gehäkelten Korpus, der mit braunem Leder verziert ist, während die sommerliche "Jackie"-Tasche mit ihrem gehäkelten Körper und den bunten Strohblumen für ein Sonnenbad wie geschaffen ist. Eher strandtauglich ist die naturfarben, grün und rot gestreifte Tasche aus Bast. Und wie der Sommer werden auch diese Taschen nicht mehr lange da sein! Sichern Sie sich eine, solange Sie noch können.
Die "Gucci Bamboo 1947"
Bambus und Gucci sind so eng miteinander verbunden wie die ineinandergreifenden Doppel-Gs im Monogramm der Maison. In den späten 1940er-Jahren, nach dem Zweiten Weltkrieg, herrschte in Italien Lederknappheit, was zu Einschränkungen bei der Herstellung von Handtaschen führte. Und da Not bekanntlich erfinderisch macht, entwickelte Guccio Gucci die Idee, einen gebogenen Bambusgriff zu verwenden (indem er das Rohmaterial erhitzte, um eine gebogene U-Form zu erzeugen). Eine patentierte Technologie, die sich bis heute bewährt hat. Im Laufe der Geschichte von Gucci haben Kreativdirektor:innen von Tom Ford über Frida Giannini bis hin zu Alessandro Michele Bambus für das Design von Konfektions- und Lederwaren verwendet. Die aktuelle Iteration der kultigen Tasche, die jetzt "Gucci Bamboo 1947" heißt, hat sich seit ihrer Einführung kaum verändert. Die wunderbar logofreie, polierte, aber nicht zimperliche Tasche ist in den Größen Medium, Small und Mini in einer Vielzahl von poliertem Leder und Canvas-Monogrammen erhältlich.
Die "Attache"
Im Jahr 2020 veranstaltete Gucci seine Love Parade in Los Angeles – ein Novum, und eine brandneue Tasche wurde über den Laufsteg getragen. Die neue Tasche, die "Attache", war eigentlich eine Neuauflage einer Tasche im Hobo-Stil aus dem Jahr 1975, von der Michele dachte, dass sie ein Comeback verdient hätte. Die sichelförmige Tasche mit zwei Enden, die mit einem cleveren G-förmigen Verschluss zusammengesteckt werden können, kam ein paar Jahre später, im Herbst 2022, in die Läden. Jede "Attache" besteht aus butterweichem Veloursleder, Canvas mit Monogramm und Leder und ist mit kontrastierenden Webbesätzen in den Gucci-Farben Rot und Grün oder Gelb und Grün versehen. Alles in allem eine Tasche, die Fans der 1970er-Jahre-Ästhetik der Marke zum Schwärmen bringt.
Die "Blondie"
Neben jeder Menge L.O.V.E. war die Love-Parade-Laufstegshow von Gucci auch mit weiteren Accessoires gefüllt. Neben der bereits erwähnten "Attache"-Tasche gab es auch die "Blondie" – eine schlichte Ledertasche mit Klappverschluss und abnehmbarem Tragegurt (wahlweise mit funkelnder Goldkette, Webstreifen oder als trägerlose Variante). Es gibt nur wenige Verzierungen außer einem auffälligen Gucci-Logo, das auf ein von Gucci 1971 zum Patent angemeldetes Logo zurückgeht – ein ineinandergreifendes G-Motiv mit zwei Buchstaben, von denen einer auf den Kopf gestellt ist. Die "Blondie" ist eine weitere moderne und clevere Hommage des damaligen Kreativdirektors Alessandro Michele an das historische Haus Gucci.
"Gucci Horsebit 1955"
Die Legende besagt, dass die glänzende Horsebit-Hardware 1953 Einzug in das modische Œuvre von Gucci hielt. Es war Aldo Gucci, der erkannte, dass die Kund:innen ihre Handtaschen gern mit einem Hauch von Geschichte versehen, und der den Mythos aufrechterhielt, dass die Familie Gucci einst Sattler:innen des Adels gewesen sei. Aldo lehnte sich an das Konzept der Pferde an, und unter seiner Leitung zierten Steppnähte, die an einen Sattel erinnerten, die Handtaschen; und die grünen und roten Streifen auf den Sattelgurten wurden zu einem charakteristischen Gucci-Element ebenso wie der Gucci-Horsebit. Aldo ging sogar so weit, den Pagen – eine Anspielung auf Guccios frühen Beruf – im Gucci-Wappen durch einen Ritter in Rüstung zu ersetzen. Seit der Horsebit 1955 auf einer Handtasche auftauchte, ist dieses elegante Element so bekannt wie das Doppel-C von Chanel. Tom Ford, Alessandra Facchinetti und Frida Giannini haben ihn in ihre Entwürfe integriert, und Alessandro Michele hat uns die neueste Iteration präsentiert. Die auf der Cruise-2020-Kollektion des Hauses präsentierte "Gucci Horsebit 1955"-Tasche gibt es in verschiedenen Formen (Tote, Satchel, Schultertasche), die alle durch die sofort erkennbaren Doppel-D-Ringe vereint werden. Schließlich braucht man kein Gucci-Logo, wenn die charakteristische Hardware vorhanden ist.
Die "Jackie 1961"
Wie die Frau, nach der sie benannt ist, ist auch die "Jackie" eine Tasche, die nie aus der Mode kommen wird. 1961 brachte Gucci eine Tasche im Hobo-Stil auf den Markt, die Jackie Kennedy begeisterte, und ihr Ehemann liebte die Loafer-Mokassins von Gucci. Es heißt, dass die Gucci-Familie, nachdem sie ein Paparazzi-Bild von Jackie Kennedy mit der Tasche (damals "Fifties Constance" genannt) gesehen hatte, diese kurzerhand in "The Jackie" umtaufte. Die klassische Hobo-Form wurde unter Tom Ford und Frida Giannini mehrfach überarbeitet, doch die neueste Version stammt von Michele, der die "Jackie" im Jahr 2021 mit etwas mehr Struktur, einem verstellbaren Riemen und einem Kolbenverschluss ausstattete. Im Jahr 2014 machte Giannini Kate Moss zum Star der "Jackie Bag"-Kampagne, jetzt läutet Harry Styles die neue Ära der Tasche ein.
Die "Gucci Diana"
In den späten 1990er-Jahren sah man Prinzessin Diana oft mit einer Gucci-Tasche mit Bambusgriff flanieren. Ihre war aus kittfarbenem Wildleder, und selbst wenn sie sie zu ihren Radlerhosen und Sweatshirts auf dem Weg ins Fitnessstudio trug, ließ sie sie göttlich aussehen. Wie bereits erwähnt, gehören Taschen mit Bambushenkeln seit den Anfängen zum Repertoire von Gucci, und der Stil hat das Haus nie wirklich verlassen. Am Donnerstag, dem 1. Juli 2021 – dem 60. Geburtstag von Prinzessin Diana –, schenkte uns Michele die "Diana Bag", eine Tasche mit Bambusgriff, die der von der Prinzessin getragenen Version sehr ähnlich ist. Das Logo dieser Tasche besteht aus zwei Gs, die in die gleiche Richtung zeigen (Micheles Neuinterpretation des Gucci-Monogramms ist eine von vielen gefeierten Änderungen, die er im Haus vorgenommen hat). Und weil es nicht Micheles Tasche wäre, wenn er sie nicht mit einer verrückten Verzierung versehen würde, hat er ein neonfarbenes Gummiband hinzugefügt. Letzteres ist ein verspieltes, abnehmbares Element, das auf die Gummibänder verweist, die Gucci verwendet, damit der Bambus seine Form behält.
Die "GG Marmont"
Bei der "Marmont" handelt es sich weniger um eine einzelne Tasche als vielmehr um eine Taschenfamilie mit Michele als Patriarch. Kurz nach seinem Amtsantritt als Creative Director von Gucci präsentierte Michele die "Marmont"-Taschen mit einer Kette und einem Crossbody-Riemen als charakteristisches Modell. Sie debütierten auf den Herbst-Laufstegen 2016 und fingen alles ein, was Michele in Form von Taschen zusammenfassen und verkaufen wollte: Den unbändigen Bohemian Spirit der 70er-Jahre und den geheimnisvollen Glamour des Château Marmont. Auf der Tasche führte Michele sein umgedrehtes Gucci-Logo ein, das ein halb aufgeplustertes, chevronartiges Steppmuster aus Leder und Samt ziert. Die "Marmont"-Kollektion umfasst auch Tote, Rucksäcke und Bucket Bags, deren Oberfläche manchmal mit Perlen besetzt ist. Egal, für welche Tasche Sie sich entscheiden, Sie können nichts falsch machen.
Die "Dionysus"
Keine Tasche verkörpert die griechische Chic-Ästhetik des modernen Gucci besser als Micheles erste Tasche für die Marke, die "Dionysus". Die Crossbody-Tasche mit doppeltem Umschlag aus beschichtetem Canvas-Textil von Gucci wird mit U-förmigen Elementen geschlossen, die auf die Gucci-Ready-to-wear-Kollektion vom Herbst 2015 zurückgehen. (Mit der "Dionysus" fügte Michele dem Gucci-Vokabular ein neues Signature-Piece hinzu: Ja, wir wissen alles über den Horsebit, aber wie wäre es mit einer Schlange?) Dionysos ist der Gott des Ackerbaus, des Weins und des Feierns, und passend dazu – wie zu Micheles ästhetischem Code – ist die Tasche, die seinen Namen trägt, mit fantastischen Dschungel-Stickereien, eklektischen Riegeln und Aufnähern verziert, die man auch auf einer Pfadfinderweste finden könnte. Wie eine griechische Gottheit wird die Dionysus-Tasche weithin verehrt und hat ihren Status als It-Bag seit ihrer Einführung behalten.
Die "Soho Disco"
2012 stellte Frida Giannini (die 2006 die Nachfolge von Alessandra Facchinetti als Kreativdirektorin von Gucci antrat) die Taschenlinie "Soho Disco" vor. Dazu gehörte eine Crossbody-Tasche im Kamerastil, die aus genarbtem Kalbsleder gefertigt und mit dem ineinandergreifenden Doppel-G-Logo geprägt ist. Wie alle Gucci-Taschen werden auch die "Soho Discos" in Prato in der Nähe von Florenz gefertigt.
Das i-Tüpfelchen? Eine starke Lederquaste als Reißverschluss. Die Tasche hat schnell den Status einer It-Bag erlangt und wird von Downtown-Girls und -Boys in Soho in fröhlichen, satten Farben getragen.
Dieser Artikel erschien erstmals auf Vogue.com.
