Im Alter lässt sich das Vermögen nutzen, um die Rente zu ergänzen. Stiftung Warentest erklärt, wie ein Entnahmeplan mit ETF oder dem Pantoffel-Portfolio funktioniert.
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Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppenEin ganzes Arbeitsleben lang haben sich Anlegerinnen und Anleger ein Vermögen für den Ruhestand aufgebaut – um es dann an eine Versicherung zu überweisen, die ihnen daraus eine monatliche Rente zahlt? Das wollen viele Sparerinnen und Sparer verständlicherweise nicht. Sie müssen es auch nicht: Mit dem Pantoffel-Portfolio der Stiftung Warentest und der richtigen Entnahmestrategie behalten sie ihr Vermögen in den eigenen Händen.
Update vom 5. Juli 2024
Wie viel können Sie in der aktuellen Börsenphase mit Ihrer Entnahmestrategie, Ihrer Laufzeit und Ihrem Vermögen entnehmen? Der Profirechner für alle Laufzeiten (nach Freischaltung verfügbar) ist mit den aktuellen Börsendaten zum Stand 30. Juni aktualisiert und liefert die aktuelle Antwort. Ebenfalls aktualisiert ist der ETF-Entnahmeplan-Rechner mit den Laufzeiten für 10, 20 und 30 Jahre.
Sie bekommen Auszahlungen bis ins hohe Alter, die zu Beginn ähnlich hoch oder höher ausfallen wie bei den besten Versicherungsprodukten und die sehr wahrscheinlich noch ordentlich steigen.
Die Extra-Rente muss gut geplant werden, egal ob sie nur die Rente ergänzen soll oder ob Sparerinnen komplett davon leben wollen. Dazu stehen fünf Entnahmestrategien zur Auswahl, die Bedürfnisse verschiedener Art abdecken. Unsere Entnahmeplan-Rechner helfen dabei.
Warum sich die Untersuchung „ETF-Entnahmeplan“ für Sie lohnt
Strategien für alle Bedürfnisse
Wir stellen fünf Entnahmestrategien für Ihr Depot vor. Egal, ob Sie nur von den Zinsen und Dividenden leben oder ihr Vermögen für einen Entnahmeplan mit Kapitalverzehr nutzen wollen.
Umfangreiche Simulationen
Sie erfahren, wie sich ETF-Entnahmepläne über die vergangenen 30 Jahre entwickelt hätten und wie hoch und stabil die Renten je nach Strategie waren. Die Ergebnisse unserer umfangreichen Simulationen aktualisieren wir regelmäßig.
Entnahmeplan-Rechner
Wir bieten Ihnen zwei kostenlose, einfache Entnahmeplan-Rechner an. Ein Profirechner mit mehr Funktionen und für alle Laufzeiten steht Ihnen nach dem Kauf des Artikels zur Verfügung.
Anleitung Schritt für Schritt
Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie sich einen Pantoffel-Auszahlplan in der Praxis einrichten, und worauf Sie dabei achten müssen.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie den Heftartikel aus Finanztest 11/2023 zum Thema „Zusatzrente mit ETF“ zum Download.
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Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppenPantoffel-Entnahmeplan – einfach und flexibel
Stiftung Warentest hilft dabei zu entscheiden, welche Strategien im individuellen Fall am besten passen. Wer ihnen folgt, wird mit großer Flexibilität belohnt. Anleger können jederzeit auch größere Summen entnehmen – etwa für Sanierungen des Wohnraums oder den Führerschein der Enkelin. Das geht bei einer Versicherung nicht.
Sehr wahrscheinlich sind durch die Investitionen in Aktien deutlich bessere Renditen als bei Versicherungsprodukten drin. In guten Börsenjahren wächst das Vermögen trotz hoher Entnahmen weiter. Gleichzeitig schützen die ausgefeilten Entnahmestrategien auch bei Börsencrashs vor Rentensenkungen.
Ein weiterer Vorteil des Pantoffel-Auszahlplans: Die Erben bekommen alles, was im Todesfall an Vermögen vorhanden ist. Doch es gibt einen Nachteil: Anders als bei einer Rentenversicherung ist weder eine lebenslange Sofortrente noch eine Mindesthöhe der Zahlungen garantiert.
Das eigene Portfolio richtig aufstellen
Zu Beginn ist zu klären, wie das Vermögen angelegt werden soll, aus dem die Zahlungen entnommen werden. Wer sich im Ruhestand möglichst wenig um sein Depot kümmern möchte, kann bequem mit dem Pantoffel-Portfolio anlegen. Mit Mut zur Reduktion wird das Geld in einen Welt-Aktien-ETF und ein Tagesgeldkonto angelegt. Viele Finanztest-Leser sparen schon viele Jahre mit dieser Anlagestrategie. Sie können ihr Depot in der Rente einfach ganz oder teilweise weiterlaufen lassen.
Beim selbst gebauten Pantoffel-Portfolio wird je nach Risikoneigung der Aktien-ETF unterschiedlich hoch gewichtet. Defensive Anleger stecken 25 Prozent ihres Vermögens in den Aktien-ETF, offensive dagegen 75 Prozent. Für die meisten Anleger dürfte ein 50:50-Mix passen. Alternativ können sehr vorsichtige Anleger auch alles Vermögen auf dem Tagesgeldkonto lassen, und sehr offensive Investoren setzen zu 100 Prozent auf Aktien-ETF. Wir betrachten in unseren Simulationen alle Portfoliovarianten und zeigen, dass stabile Renten auch bei höherem Aktienanteil möglich sind.
Fünf Entnahmestrategien im Check
Von der Wahl der Entnahmestrategie hängt es ab, wie hoch und wie stabil die monatliche Zahlung ist und welches Steigerungspotenzial sie hat. Wir haben fünf Modelle entwickelt, bei denen selbst bei schlechten Börsenverläufen oder weiteren Null-Zins-Perioden das Geld bis zum Ende der geplanten Laufzeit reicht. Die ersten drei Entnahmestrategien sind einfach, die letzten beiden etwas ausgefeilter. Wir stellen die Strategien mit ihren Vergangenheitsrenditen im Detail vor (Freischaltung erforderlich).
- Fixe Rente. Der einmal festgelegte Betrag läuft für immer aufs Konto.
- Flexible Rente. Die flexible Rente profitiert direkt von gestiegenen Börsen oder Zinsen profitieren, kann aber schwanken.
- Zins-und-Dividenden-Rente. Wer das Vermögen auf Ewig erhalten will, lebt nur von den Zinsen und Dividenden.
- Rente mit Puffer. Wer vorsichtig starten möchte, um für steigende Ausgaben im fortgeschrittenen Alter vorbereitet zu sein, setzt auf die Rente mit Puffer.
- Lernende Rente. Für einen möglichst geschmeidigen Verlauf mit höherer Startrente und konstanten Steigerungen sorgt die lernende Rente.
Einfache Pflege der ETF-Rente
Läuft der Entnahmeplan einmal, ist die Pflege einfach. Seniorinnen und Senioren müssen nur zwei Dinge regelmäßig machen, in der Regel einmal pro Jahr:
- Prüfen, ob die Aufteilung zwischen Aktien-ETF und Tagesgeld noch stimmt und gegebenenfalls neu ausbalancieren. Das ist mit Hilfe unseres Portfolio-Rechner möglich – oder gleich mit unserem Entnahmestrategie-Rechner, in den wir auch einen Portfolio-Check eingebaut haben.
- Bei einer Strategie mit selbstbestimmter, variabler Rentenhöhe kontrollieren, ob die Rente erhöhen werden kann – oder abgesenkt werden muss. Das geht mit unserem Entnahmestrategie-Rechner.
Buchtipp: Möglichkeiten der Zusatzrente ausführlich erklärt
Für alle, die mehr zu anderen Möglichkeiten lesen wollen, ihr Geld im Alter zu nutzen, gibt es das Buch Meine Zusatzrente. Darin wird anhand ausführlicher Beispielrechnungen erklärt, wie Sie Ihre persönliche Strategie für die Vermögensverrentung finden. Je nach Voraussetzungen und Wünschen kann auch eine Sofortrente oder eine Immobilienverrentung sinnvoll sein.
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Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppen-
- Das Pantoffel-Portfolio eignet sich auch für die Rente. Wir haben nachgerechnet, wie sich ein Pantoffel-Auszahlplan während der jüngsten Krisen entwickelt hätte.
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- Wer träumt nicht davon, 100 000 Euro auf dem Konto zu haben? Wir zeigen Ihnen, wie viel Sie sparen müssen, damit es klappt!
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- Bei Auszahlplänen mit Fonds wirken sich Kursstürze an den Börsen unmittelbar auf die Entnahmerate aus. Es sei denn, man hat einen Puffer eingebaut.
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Das hätte ich gerne mal in einem Artikel zum Pantoffel-Portefolio betrachtet (oder gab es das schon?).
Wie wirken sich die regelmäßigen Umschichtungen auf die zu versteuernden Veräußerungsgewinne über die Jahre aus. Diese Sache, das man seit 2009 (?) ja unabhängig von der Haltedauer diese versteuern muss, ändert die Betrachtung enorm. Ist das bei Ihren Analysen seit dem eingeflossen - wie alt sind die Analysen zum Pantoffel-Portefolio?
Bei jeder Umschichtung wird Steuer fällig, falls das jeweilige Papier Kursgewinne erfahren hat. Wovon man ausgeht, man verkauft aus dem Risiko-Teil, wenn dieser durch Kursgewinne Prozentual am Gesamtvermögen gestiegen ist.
Evtl. hat man etwas Einfluss, indem man schlecht gelaufene ETF's oder Fonds abstößt.
(Oder einen Mix, dass dies möglich ist), dass steuerlich wenig Gesamtgewinn (Gewinn- und Verlustverrechnung) entsteht. Das ist natürlich schwierig, wenn man einen ETF World verwendet. Zweierlei ETF's die zusammen world abbilden-gegenläufige Branchen?
Allerdings bei der Überlegung, dass man ja nicht weiß, was die Zukunft bringt, könnte man auch (aus 2 statt nur einem Depot) so verkaufen, dass möglichst geringe Veräußerungsgewinne entstehen (also erst die mit dem höchsten Kaufkurs).
Das mit dem Gedanken, wenn man später in der Entnahmephase mehr Veräußerungsgewinne versteuern müsste, weil die Kurse noch weiter gestiegen sind, gut, man hat ja auch gute Gewinne gehabt.
Wenn die Kurse dann gefallen sind und man die Entnahme trotzdem braucht, zahlt man dann zumindest wenig Steuern.
Ihre Antwort "... beim Verkauf von Anteilen des gleichen ETF im einem Depot gilt ...".
Genau, ich erinnere mich noch dass vor sehr langer Zeit im Konz (Steuerbuch) empfohlen wurde, in solchen Fällen mehrere Depots zu verwenden.
Wenn man nun wirklich sehr preisgünstige Depots hat - kann sich das lohnen?
Erst dachte ich, Ziel müsste ja sein, die zu versteuernden Veräußerungsgewinne (bzw. das zu versteuernde Einkommen) über die Jahre gleichmäßig zu verteilen, damit der Steuersatz möglichst gering bleibt.
Aber die Abgeltungssteuer ist ja mit 25 % doch nicht so hoch, also gäbe es diesbezüglich eine Auswirkung nur, wenn der Grenzsteuersatz geringer ist.
Wäre evtl. schön, wenn man für einen Teil der Rente einen Kapitalertragssteuerabzug berücksichtigen könnte. Naja kann man wohl ein bisschen erreichen, wenn man die Rendite, mit der man kalkuliert um 25 % = 1/4 niedriger ansetzt - z.B. statt 4 % Zins nur 3 %.
@kauken: Danke für den Hinweis, wir haben das soeben korrigiert.
"Die Entnahmebeträge gelten für einen Entnahmeplan, der am 31.01.2023 startete und über insgesamt 50 Jahre (264 Monate) laufen soll." Die 50 Jahre werden immer angezeigt, unabhängig von der angegebenen Dauer, hier: 22 Jahre. Es hat keinen Einfluss auf die Berechnung, irritiert aber.