Im Test: Elf Kinderzahnpasten, die laut Deklaration kein Titandioxid enthalten, davon eine mit Naturkosmetiksiegel. Wir haben die Pasten gezielt ohne Titandioxid ausgewählt. Mit dabei sind Produkte aus unserem Vortest (8/2022), die damals Titandioxid enthielten, nach einer Rezepturumstellung inzwischen aber ohne auskommen, sowie neue Produkte ohne Titandioxid. Einige Marken sind mehrfach vertreten – die Pasten unterscheiden sich im Geschmack und hinsichtlich der Inhaltsstoffe. Wir kauften die Produkte von März bis April 2023 ein. Preise erfragten wir bei den Anbietern im August und September 2023.
Kariesprophylaxe: 60 %
Wir bestimmten den Fluoridgehalt mittels GC-FID in Anlehnung an die amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 LFGB K 84.06.01–2. Zur Absicherung kann der Gehalt an Monofluorphosphaten in Anlehnung an Din 38 405, Teil 4, mit einer ionenselektiven Elektrode geprüft werden.
Wenn Fluorid in ausreichender Menge in Zahnpasten enthalten ist, beugt es Karies vor und fördert die Härtung des Zahnschmelzes. Zwei Fachleute beurteilten die ermittelten Werte auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse nach Auswertung von Fachliteratur, Empfehlungen von Fachgesellschaften und eingereichten Anbieterunterlagen.
Verpackung: 15 %
Wir prüften, ob sich die Tuben vollständig entleeren lassen. Außerdem bewerteten wir, ob sie eine Originalitätssicherung haben, also gegen unerlaubtes Öffnen vor dem Kauf geschützt sind. Zudem prüften wir, ob Trennungs- und Entsorgungshinweise vorhanden sind, sowie ob unnötiges Verpackungsmaterial wie Umkartons verwendet wird.
Fünf Fachleute testeten, wie gut sich die Packungen öffnen und schließen lassen, und begutachteten Handlichkeit und Entnahme der Zahnpasta.
Wir erfassten zudem die angegebenen Entsorgungshinweise und ermittelten, ob die Zahnpasta-Tuben recyclingfähig sind. Wir bewerteten, inwieweit sie erfasst, sortiert und verwertet werden können, um durch Recycling materialidentische Rohstoffe zurückzugewinnen und damit neue einsparen zu können. Basis für die Bewertung der Recyclingfähigkeit ist der Mindeststandard der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister.
Deklaration und Werbeaussagen: 25 %
Ein Experte prüfte, ob die Kennzeichnung der EU-Kosmetikverordnung entsprach. Drei Experten prüften Lesbarkeit und Werbeaussagen. Wir ermittelten, ob passend zu den Werbeaussagen über Karies und Plaque entsprechende Wirkstoffe in der Liste der Inhaltsstoffe angegeben sind, für die eine unterstützende Wirkung wissenschaftlich belegt ist.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern *) gekennzeichnet. Die Stiftung Warentest wendet bei Kinderzahnpasten folgende Abwertungen an:
Kariesprophylaxe durch Fluorid: Ist der Prüfpunkt Kariesprophylaxe durch Fluorid mangelhaft, kann das test-Qualitätsurteil nicht besser sein.
Verpackung: Lautet das Urteil für die Verpackung ausreichend oder schlechter, wird das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet. Ist das Produkt zusätzlich in einer Faltschachtel verpackt, werten wir das Verpackungsurteil um eine halbe Note ab. Bei ausreichender oder mangelhafter Recyclingfähigkeit kann das Verpackungsurteil nur eine Note besser sein.
Deklaration und Werbeaussagen: Ist der Prüfpunkt Deklaration und Werbeaussagen ausreichend oder mangelhaft, wird das test-Qualitätsurteil um eine Note abgewertet.
Weitere Untersuchungen
Wir ermittelten den pH-Wert der Pasten.
Der pH-Wert wird in Anlehnung an Din EN ISO 11609:2008 beziehungsweise an DGF-Methode bestimmt.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@wk1006: Da Geschmack sehr individuell ist, haben wir diesen nicht geprüft, so dass wir leider sagen können wie die Zahnpasten schmecken.
Welche haben einen angenehmen nicht zu starken Minzgeschmack?
@testler86: Bis zu unseren Veröffentlichungen im Jahr 2022 haben wir die Fluoridgehalte entsprechend unseren Analysenergebnissen angegeben. Die Bestimmung von Fluorid in Zahnpasta ist aufgrund der Cremebasis etwas schwieriger durchzuführen als beispielsweise in Wasser. Die auf den Tuben von den Anbietern angegebenen Fluoridwerte aller Zahnpasten wurden durch unsere Laboranalysen - unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit - bestätigt. Um unsere Leser nicht zu verwirren, haben wir uns seit den Tests ab dem Jahr 2023 dazu entschieden, die deklarierten Fluoridgehalte zu veröffentlichen - mit dem Hinweis, dass der Fluoridgehalt durch unsere Analysen bestätigt wurde.
Alle von uns in unseren Veröffentlichungen zur Kariesprophylaxe als „sehr gut“ beurteilten Produkte, bei denen wir die Analysenergebnisse angegeben haben, liegen unter Berücksichtigung der Messunsicherheit im Bereich der zahnärztlichen Empfehlungen und sind daher sehr gut zur Kariesprävention geeignet.
Liebe Stiftung Warentest, wie Sie schreiben, "empfehlen seit Anfang 2021 die kinder- und zahnärztlichen Fachgesellschaften eine einheitliche Fluorid-Menge in Zahnpasta für Kinder von null bis sechs Jahren von 1000 ppm". Im Test bekamen auch solche Zahnpasten ein Sehr Gut, die bis zu 6,6 % weniger Fluorid als die empfohlene Menge enthalten. Ist das ok und unerheblich für die Kariesprävention?
Vielen Dank im Voraus.
@M.Hamburger: Sie können den Printartikel unter Inhalt, Nr.8: "Download: Heftartikel als PDF" herunterladen und erhalten so die gesamte Testtabelle.