![iBonds-ETF von iShares - Das taugen die Anleihen-ETF mit Fälligkeitsdatum](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/e8/18/177a09b5-ba4a-4bc4-ae2b-a55b8b48cc98-web/6049665_iBonds-etf-iShares-f2311.jpg)
Kalkulierbare Erträge. Anders als bei normalen Rentenfonds stehen die Renditen von iBonds-ETF bei Kauf schon ungefähr fest. © Getty Images / Pavlen
Der Anbieter iShares hat ETF mit Unternehmensanleihen auf den Markt gebracht, die nach Ablauf der Laufzeit liquidiert werden. Für wen die Anleihen ETF-sinnvoll sind.
Anlegerinnen und Anlegern mit Rentenfonds im Portfolio sitzt das letzte Jahr wahrscheinlich noch in den Knochen. 20 Prozent Verlust machten Fonds mit Euro-Staatsanleihen, die doch eigentlich der Sicherheitsbaustein im Depot sein sollten. Das Problem: Rasant steigende Zinsen sorgten dafür, dass die Kurse der bestehenden Anleihen fielen.
Wer direkt in eine Anleihe investiert, den schmerzen zwischenzeitliche Kursverluste nicht so sehr: Er kann die Anleihe bis zum Ende der Laufzeit halten und so den Nennwert der Anleihe wieder ausgezahlt bekommen. Das geht bei klassischen Anleihen-ETF, die das Geld auf viele verschiedene Anleihen streuen, nicht. Endet die Laufzeit der Anleihe im Bestand, rückt eine neue Anleihe nach. Die Fonds laufen weiter, immer mit ungefähr demselben Mix aus Anleihen verschiedener Laufzeiten.
iBonds-ETF von iShares
Der Anbieter iShares bietet nun ETF mit festen Fälligkeiten an. Die Idee ist nicht neu, doch in den Nullzinsjahren hat sich dieses Anlagemodell einfach nicht gelohnt. Anders als normale Anleihen-ETF laufen die Fonds nicht unbegrenzt, sondern nur für eine bestimmte, zuvor festgelegte Laufzeit. Ähnlich wie bei Festgeld. Wer den ETF bis zum Ende der Laufzeit hält, weiß damit schon heute, welche Rückzahlung ihn erwartet und wie die Verzinsung über die Laufzeit ungefähr aussieht. Zwischenzeitliche Kursschwankungen kann es mit den neuen Fonds zwar ebenfalls geben, doch wenn Anlegende ihre Anteile nicht zwischenzeitlich, sondern erst bei Fälligkeit verkaufen, dann muss sie das nicht interessieren.
Zurzeit listen wir in unserer Fondsdatenbank sechs iBonds-ETF, die sich auf Euro-Anleihen beziehen. Diese vier sind thesaurierend, das heißt, sie sammeln die Erträge an:
- iShares iBonds Dec 2025 Term Corporate ETF
- iShares iBonds Dec 2026 Term Corporate ETF
- iShares iBonds Dec 2027 Term Corporate ETF
- iShares iBonds Dec 2028 Term Corporate ETF
Diese beiden schütten die laufenden Zinserträge aus:
Die ETF investieren in ein Portfolio aus verschiedenen festverzinslichen Unternehmensanleihen. Anders als mit Einzelanleihen können Anlegende mit diesen Fonds eine breite Streuung hinbekommen, und das auch schon für wenig Geld. Der Anteil an einem iShares iBonds mit Fälligkeit im Dezember 2025 zum Beispiel kostet derzeit rund 5 Euro. Die iBonds kaufen Unternehmensanleihen mit guter Bonität, die alle im Fälligkeitsjahr des Fonds auslaufen. Das Ausfallrisiko der Anleihen im Fonds wird durch Streuung kontrolliert. Kein Emittent darf mehr als 3 Prozent ausmachen.
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Wer die ETF bis zum Schluss hält, hat geringere Kursrisiken als mit normalen Rentenfonds, auch die Renditen sind dann gut kalkulierbar. Sie liegen aktuell bei gut 4 Prozent pro Jahr (Stand 6. Oktober 2023). Die im Dezember 2028 auslaufenden Fonds zum Beispiel bringen jährlich knapp 4,3 Prozent. Davon gehen noch Kosten von 0,12 Prozent pro Jahr ab. Die ETF-Kurse können während der Laufzeit schwanken. Anlegende können die ETF vorzeitig verkaufen – dann aber zum aktuellen Kurs.
Schwankungen nehmen ab
Wie die Grafik zeigt, nehmen die Schwankungen der iBonds-ETF ab, je näher das Laufzeitende rückt. Das liegt daran, dass sich die Restlaufzeiten der Anleihen im Fondsportfolio fortlaufend verkürzen. Bei den normalen Anleihen-ETF ist das anders. Da ihre Portfolios immer aus dem gleichen Mix an Anleihen verschiedener Restlaufzeiten bestehen, bleiben die Schwankungen theoretisch dieselben. In der Praxis können sich natürlich ruhigere und turbulentere Zeiten abwechseln.
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© Stiftung Warentest
Vorteil: Kein Kursrisiko zum Ende
Der Vorteil der iBonds-ETF im Vergleich zu normalen Anleihen-ETF ist, dass es so gut wie keine Kursrisiken gibt – sofern die Anleger den ETF wirklich bis Fälligkeit halten. Anders als zum Beispiel bei Festgeld kommen sie aber während der Laufzeit an ihr Geld ran. Die Fonds können jederzeit zum jeweils aktuellen Kurs verkauft werden. Dann kann es allerdings passieren, dass weniger als die ursprünglich erwartete Rendite herauskommt.
Wichtig zu wissen: Garantiert ist der Rückzahlungsbetrag nicht. Sollten Anleihen in den Fonds von den Emittenten nicht wie erwartet zurückgezahlt werden, kann die Rückzahlung kleiner sein als angenommen. Allerdings ist das wenig wahrscheinlich, weil iShares für die iBonds nur Anleihen von guter Qualität kauft.
Nachteil: Man muss sich um die Wiederanlage kümmern
Der Nachteil der iBonds-ETF ist, dass das Geld nach Fälligkeit ausgezahlt wird und man sich um eine Wiederanlage kümmern muss. Wer nicht sicher ist, dass er sein Geld nach der Anlagezeit von zwei oder vier Jahren wieder benötigt, handelt sich mit den iBonds unnötigen Aufwand ein und verzichtet langfristig auf Rendite – wie unser Beitrag Geldanlage richtig planen zeigt.
Typischerweise bieten länger laufende Anleihen auch höhere Renditen. Deshalb ist das Anlegen mit kurzen Laufzeiten und weniger Kursrisiken keine Wunderlösung – es geht oft auf Kosten der Rendite.
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© Stiftung Warentest
Einige Nachhaltigkeitskriterien beachtet
Die iBonds-ETF von iShares beachten einige Nachhaltigkeitskriterien. Sie sind nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung eingestuft und investieren nach Angaben von iShares zum Beispiel nicht in kontroverse Waffen, Tabak, Kraftwerkskohle oder Ölsände.
Fazit: Alternative für Anleger mit festem Anlagehorizont
iBonds-ETF sind eine gute Alternative für alle, die eine mittelfristige Anlage suchen, aber flexibler bleiben wollen als mit Festgeld. Wer Geld auf unbestimmte Zeit anlegen will, ist mit normalen Rentenfonds besser bedient. Wie unsere aktuellen Simulationen zeigen, können die Renditen auf mittlere Sicht wieder steigen. Nur wenn es nochmals zu einem starken Zinsanstieg kommen sollte, stünde erneut eine Verlustphase an – auch die wäre aber nach wenigen Jahren beendet.
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Tipps für die Geldanlage mit iBonds
- Vergleichen Sie die Effektivverzinsung der iBonds mit dem jeweils besten Festgeld gleicher Laufzeit – da kann man oft einen Schnaps mehr herausholen. Außerdem unterliegt Festgeld der Einlagensicherung.
- Sie können mit den iBonds-ETF ähnlich wie bei Festgeld eine Leiterstrategie aufbauen, indem sie ETF verschiedener Laufzeiten miteinander kombinieren. Legen Sie zum Beispiel je 1000 Euro in einen der vier thesaurierenden iBonds-ETF, dann wird jedes Jahr ein Betrag fällig – den Sie entweder weiter anlegen oder für andere Zwecke verwenden können. Streng genommen können Sie dann aber auch einen normalen Rentenfonds kaufen.
- Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass es sich um einen Euro-Anleihen-ETF handelt. iShares hat auch einige iBonds auf Anleihen in US-Dollar herausgegeben. Doch damit handeln sich hiesige Anlegerinnen und Anleger ein Währungsrisiko ein.
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- Als Sicherheitsbaustein für das Pantoffel-Portfolio brauchen Anlegende sichere Zinsanlagen. Lange Zeit kam nur Tagesgeld infrage. Nun sind auch Renten-ETF wieder möglich.
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- Sparpläne liegen auf Jahressicht im Minus, Einmalanlagen trotz Ukrainekrise im Plus. Mittel- und langfristig verzeichnen alle Pantoffel-Portfolios ein deutliches Plus.
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- Wegen der anziehenden Inflation haben Anleihen-ETF mit Inflationsschutz seit Jahresbeginn besser abgeschnitten als ETF mit klassischen Euro-Staatsanleihen.
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Wie genau wird die iBonds-Jahresrendite berechnet?
@fankm: Die Rendite berechnet sich aus dem (gewichteten) Mittel aller aktuellen Kurse der Anleihen im ETF (was pro Anteil dem NAV entspricht), ihrer Zinsen und natürlich dem Rückzahlungswert (Nominal). Ausserdem müssen eventuell bereits gezahlte Zinsen, die nicht ausgeschüttet und nicht reinvestiert wurden, berücksichtigt werden, wenn man den NAV betrachtet. Sprich: genau kann das nur der Anbieter berechnen. Ungefähr können Anleger das, wenn sie sich bei iShares die Liste der enthaltenen Wertpapiere herunterladen (ca. 350 Anleihen), die fehlenden Konditionen raussuchen (wobei die Infos bei iShares schon ausreichen könnten) und selbst rechnen. In der Regel gibt es am Ende 5 Euro (wenn das der Ausgabepreis der ETF war und die Anleihen zum gleichen Zeitpunkt in den Fonds gekauft wurden) plus Zinsen minus Ausfälle (letzteres ist natürlich nicht die Regel).
Kommentar vom Autor gelöscht.
Wie genau berechnet man nun die Jahresrendite z.B. von IE000WA6L436
Der NAV beträgt heute 5,10€. Auf Basis dessen liefert der Rechner von iShares eine Netto-Kaufrendite von 3,42% wenn ich den Anteil für 5,11€ kaufe.
Um die Rendite wirklich zu berechnen muss ich aber doch wissen wie viel ich am Ende zurück bekomme wenn das Papier ausläuft. Bekommt man am Ende im Dezember 2026 5,00€ pro Anteil ausbezahlt oder 5,10€ oder irgendeinen Wert, der dann am 30. Dezember 2026 der aktuelle NAV ist?
@kub0815: Man könnte ETF mit kurz laufenden Anleihen wählen, z.B. 0-1 Jahr (und die bis 2030 halten). Die schwanken auch kaum und aktuell zumindest zahlen sie ähnlich hohe Zinsen. Aber wenn die Zinsen sinken, wird sich das schnell bei den Kurzläufer-ETF durch eine ebenfalls sinkende Rendite bemerkbar machen. Gut allerdings, wenn die Zinsen steigen. Wer länger laufende Anleihen-ETF wählt, sichert sich auch länger das aktuelle Zinsniveau, aber holt sich auch mehr Schwankungen und Zinsänderungsrisiken ins Boot. Am einfachsten: Festgeld. Für 6 Jahre gibt es aktuell bis zu 4,2 Prozent. Wer jetzt irgendwo sein Geld parkt und dann später in einen iBonds 2030 umschichten will, wird das natürlich nur zu den unbekannten Zinskonditionen in der Zukunft machen können - die iBonds bilden auch nur das aktuelle Zinsniveau ab (für Unternehmensanleihen mit kurzer Laufzeit).
Was wäre dann das vorgehen wenn der Termin wo man das Geld benötigt 2030 ist. Erst mal in unbefristete Anleihen ETFs gehn und dann wenn der iBond 2030 verfügbar ist umschiften?