![Zinsportal Sparclub24 - Vorsicht, Abzocke!](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/d1/51/ef07be67-57ba-415f-9113-0d7ba03efde0-web/5934345_zinsenabzocke-f202212035.jpg)
Finger weg. Sparclub24.com bietet hohe Zinsen auf Festgeld an – das Angebot ist aber nicht seriös. © Getty Images / Malte Mueller
Sparclub24.com verspricht tolle Erträge. Doch das Zinsportal und die dahinterstehende Firma sind nicht seriös. Sie kommen auf unsere Warnliste Geldanlage.
Zinsen auf Festgeld steigen gerade rasant, weil die Zentralbanken durchgreifen, um der Inflation Herr zu werden. Kein Wunder, dass derzeit auch einige dubiose Anbieter auf das Thema Zinsanlagen abzielen. Abzocker segeln nun mal gern nah am Zeitgeist und nutzen Trends, um mit falschen Versprechungen zu ködern. In diesem Fahrwasser bewegt sich das Zinsportal Sparclub24.com, das neben Edelmetallen und Flüssiggas vermeintlich lukrative Festgeldangebote anpreist. Dahinter steckt die IBA Consulting Trading GmbH.
Unser Rat
Vorsicht. Als Sparerin oder Sparer sollten Sie hellhörig werden, wenn Sie im Internet Geldanlageangebote mit Zinsen finden, die deutlich über dem Markt liegen. Oft bringen solche Offerten Probleme mit sich.
Sicherheit. Die besten Zins-Angebote, die gleichzeitig sicher sind, haben wir für Sie zusammengestellt. Alle Angebote in unseren Tabellen für Tagesgeld und Festgeld sind seriös und von der europäischen Einlagensicherung geschützt.
Nur die Aufmachung ist seriös
Die Internetseite wirkt seriös: Das Impressum nennt den Firmennamen, den Geschäftsführer Alex Zweigert und eine postalische Adresse – also kein anonymer Anbieter aus einer Steueroase. Auf der Website werden Festgelder mit Verzinsung bis zu 5 Prozent angeboten – und zwar bei einem Anlagehorizont von einem Jahr, was derzeit völlig utopisch ist. Das beste Angebot in unserem Zinsvergleich waren 2,2 Prozent (Stand: Oktober 2022).
Dubioses Festgeld-Angebot
Finanztest liegt ein Antragsformular von Sparclub24 vor. Legt der Sparer mindestens 5 000 Euro für 12 Monate an, soll es 3,75 Zinsen geben. Das zugehörige Konto soll bei der Banco Santander eröffnet werden. Die Bank äußerte sich auf Anfrage von Finanztest nicht dazu, ob sie tatsächlich mit dem Portal kooperiert. Auch Sparclub24 beantwortete unsere Fragen nicht.
Verwirrende Angaben
Allzu verführerische Offerten sind nicht das einzig Auffällige an dem Portal. Während Sparclub24 auf der Homepage behauptet, bereits seit 2016 zu bestehen, wurde die Website tatsächlich erst im April 2022 angemeldet. Auf der Seite steht: „Sparclub24 gehört mittlerweile zu den führenden Anbietern für Finanzprodukte.“ Kaum vorstellbar, so etwas in wenigen Monaten zu schaffen. Auch Angaben zur Firma verwirren: Zwar wurde IBA Consulting Trading GmbH vor Jahren gegründet, doch der aktuelle Seitenbetreiber Zweigert, zugleich Firmeninhaber, übernahm nur den Unternehmensmantel der bestehenden Gesellschaft – ebenfalls erst 2022.
Neben Zinsen auch Obst und Gemüse
Der Geschäftszweck wird laut Handelsregister keineswegs mit Festgeldanlagen beschrieben, sondern mit der Finanzberatung von Unternehmen. Schwerpunkte sind die „Sicherung und Verwertung von Forderungen, Kreditberatung“ sowie der Handel „mit Waren verschiedener Art, insbesondere mit Nahrungsergänzungsmitteln, Obst und Gemüse“.
Finanzaufsicht warnt
Die im Impressum genannte Adresse entspricht zudem nicht der Firmierung: Die IBA Consulting Trading GmbH sitzt in Duisburg, nicht wie angegeben in Hamburg. Ebenfalls nicht korrekt ist die Registernummer. Sparerinnen und Sparer sollten den Angaben des Portals nicht trauen. Wir setzen Sparclub24.com und IBA Consulting Trading GmbH auf unsere Warnliste Geldanlage.
Mittlerweile wies die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) darauf hin, dass die IBA Consulting Trading GmbH ohne Erlaubnis für Bankgeschäfte oder Finanzdienstleistungen vorbörslich Porscheaktien angeboten habe. Ein weiterer Beleg dafür, dass der Anbieter nicht seriös ist.
Hinweis zur Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest
Die Warnliste Geldanlage listet alle Unternehmen, Geldanlageangebote und Dienstleistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischenzeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgeberichterstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warnliste zu finden.
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