Bis Ende des Jahres wird die Spar- und Anlageplattform Zinspilot schrittweise eingestellt. Wir klären die wichtigsten Fragen für den Wechsel.
Warum wird die Plattform zinspilot.de eingestellt?
Nach der Fusion von Raisin und Deposit Solutions im Sommer 2021 wurden die früher konkurrierenden Plattformen weltsparen.de und zinspilot.de parallel betrieben. Beide gehören seit der Fusion zur Raisin GmbH. Sie unterschieden sich in Produktangebot, Bankpartnern und technischer Infrastruktur. Inzwischen sind fast alle Partnerbanken und Kunden zur größeren Plattform Weltsparen gewechselt. Daher wird Zinspilot eingestellt. Kundinnen und Kunden können zu Weltsparen wechseln. Hierfür müssen sie sich unter weltsparen.de registrieren und identifizieren.
Vorsicht vor falschen Zins-Piloten
Die Seite zins-piloten.de ähnelt dem Original zinspilot.de mit erstaunlicher Akkuratesse. Nahezu alle Details wurden übernommen. Wer nicht aufpasst, kann hier Opfer eines fast perfekten Identitätsdiebstahls werden. Die unbekannten Betreiber der neuen Seite seien „in offensichtlich betrügerischer Absicht“ vorgegangen, teilte uns ein Mitarbeiter der Raisin GmbH mit, zu der zinspilot.de gehört.
Ein Leser hatte uns von einem falschen Festgeldangebot bei der ING DiBa Niederlande berichtet, das die Betreiber von zins-piloten.de vermitteln wollten. Er wurde misstrauisch, weil er bemerkte, dass die Kontaktadresse zu einem virtuellen Büro führte. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und Strafverfolgungsbehörden sind laut Informationen der Raisin GmbH informiert. Wir setzen die Seite zudem auf die Warnliste Geldanlage.
Was passiert mit bestehenden Tages- und Festgeldern?
Der Zugang zu Zinspilot bleibt erhalten, solange Anlagen noch aktiv sind. Aktives Festgeld wird laut Raisin weiterhin verzinst und zum Zeitpunkt der Fälligkeit automatisch auf das hinterlegte Referenzkonto ausgezahlt. Kundinnen und Kunden sollen bei Änderungen informiert werden. Mittlerweile lassen sich keine Festgelder mit Laufzeiten von über sechs Monaten mehr abschließen. Festgelder mit einer Laufzeit von ein bis sechs Monaten inklusive Verlängerungen werden bis Ende Mai 2024 schrittweise deaktiviert. Tages- und Flexgeld24 werden weitergeführt, im Verlauf des Jahres gekündigt und automatisch auf das Referenzkonto ausgezahlt.
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Welche Bank ist künftig zuständig und welche Folgen hat dies für die Sicherheit?
Das Verrechnungskonto bei Zinspilot führt die Sutor Bank, bei Weltsparen die Raisin Bank in Frankfurt am Main. Die Zinspilot-Konten bleiben erhalten, solange Anlagen noch aktiv sind. Kundinnen und Kunden werden informiert, wenn die Konten geschlossen werden. Auch bei der Raisin Bank sind Gelder künftig durch die deutsche Einlagensicherung bis 100 000 Euro geschützt.
Was muss ich für meinen Freistellungsauftrag berücksichtigen?
Bei Zinspilot existierte ein einheitlicher Freistellungsauftrag bei der Sutor Bank. Bei der Raisin Bank ist dieser abhängig von der jeweiligen Partnerbank bei Direktanlagen. Bei Treuhandanlagen müssen Kunden den Freistellungsauftrag für die Raisin Bank stellen.
Welche Unterschiede muss ich beachten?
Auszahlungen erfolgen bei weltsparen.de auf das Weltsparkonto bei der Raisin Bank. Dort stehen die Beträge dann für eine Neuanlage zur Verfügung.
Hinweis zur Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest
Die Warnliste Geldanlage listet alle Unternehmen, Geldanlageangebote und Dienstleistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischenzeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgeberichterstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warnliste zu finden.
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Kommentarliste
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@alle: Um sicher zu gehen, dass Sie auf keiner unseriösen Plattform landen, raten wir dazu, nur Zinsanagebote zu kaufen, die Sie in unseren Tests zu den Tages- und Festgeldern finden. Achten Sie ganz genau auf die Schreibweise der Namen.
Online-User finden in der interaktiven Tabelle in der Einzelansicht zum Zinsangebot einen Link zum Anbieter / zur Zinsplattform. Wenn Sie diesen nutzen, können Sie sicher sein, dass Sie nicht auf einer Fake-Plattform landen. Denn betrügerische Websites kopieren immer perfekter die Websites seriöser Anbieter.
www.test.de/tagesgeld
www.test.de/festgeld
Ich bin leider am 28.03.2024 Opfer des Anlagebetrugs durch Zins-Pilot geworden, obschon vorab kritisch die Zinsplattform geprüft wurde und eine Empfehlung für Zins/Pilot durch Finanztip erfolgt ist.
Mir ist immer noch nicht klar, wo ich einen Fehler gemacht haben könnte bzw. wo ich "falsch abgebogen" bin und auf die betrügerische Seite www.zinz-pilot.de weitergeleitet wurde.
Am 19.04.2024 habe ich Zinspilot über den Betrug informiert und Strafanzeige gestellt, nachdem der Kontakt zu Zins-Pilot abgebrochen war. Seit diesem Zeitpunkt ist die vorstehende betrügerische Webseite nicht mehr erreichbar bzw. gesperrt. Ich hätte es als Rentner und Kunde der Stiftung Warentest begrüßt, wenn verbraucherschützend bereits vorher die entsprechenden Seiten im Internet gesperrt worden wären, zumal ja offenkundig die Aufsichtsbehörde Bafin und Strafverfolgungsbehörden über den Betrug informiert waren. Meine Altersvorsorge kann ich dann wohl abschreiben...