Zinsen Anla­geplatt­form Zinspilot wird schritt­weise geschlossen

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Zinsen - Anla­geplatt­form Zinspilot wird schritt­weise geschlossen

Abschaltung. Das Portal Zinspilot schließt bis Ende 2024. Ein Wechsel zum Part­nerportal Welt­sparen ist möglich. © Stiftung Warentest

Bis Ende des Jahres wird die ­Spar- und Anla­geplatt­form Zinspilot schritt­weise einge­stellt. Wir klären die wichtigsten Fragen für den Wechsel.

Warum wird die Platt­form zinspilot.de einge­stellt?

Nach der Fusion von Raisin und Deposit Solutions im Sommer 2021 wurden die früher konkurrierenden Platt­formen welt­sparen.de und zinspilot.de parallel betrieben. Beide gehören seit der Fusion zur Raisin GmbH. Sie unterschieden sich in Produkt­angebot, Bank­part­nern und tech­nischer Infrastruktur. Inzwischen sind fast alle Part­nerbanken und Kunden zur größeren Platt­form Welt­sparen gewechselt. Daher wird Zinspilot einge­stellt. Kundinnen und Kunden können zu Welt­sparen wechseln. Hierfür müssen sie sich unter welt­sparen.de registrieren und identifizieren.

Vorsicht vor falschen Zins-Piloten

Die Seite zins-piloten.de ähnelt dem Original zinspilot.de mit erstaunlicher Akkuratesse. Nahezu alle Details wurden über­nommen. Wer nicht aufpasst, kann hier Opfer eines fast perfekten Identitäts­diebstahls werden. Die unbe­kannten Betreiber der neuen Seite seien „in offensicht­lich betrügerischer Absicht“ vorgegangen, teilte uns ein Mitarbeiter der Raisin GmbH mit, zu der zinspilot.de gehört.

Ein Leser hatte uns von einem falschen Fest­geld­angebot bei der ING DiBa Nieder­lande berichtet, das die Betreiber von zins-piloten.de vermitteln wollten. Er wurde miss­trauisch, weil er bemerkte, dass die Kontakt­adresse zu einem virtuellen Büro führte. Die Bundes­anstalt für Finanz­dienst­leistungs­aufsicht (Bafin) und Straf­verfolgungs­behörden sind laut Informationen der Raisin GmbH informiert. Wir setzen die Seite zudem auf die Warnliste Geldanlage.

Was passiert mit bestehenden Tages- und Fest­geldern?

Der Zugang zu Zinspilot bleibt erhalten, solange Anlagen noch aktiv sind. Aktives Fest­geld wird laut Raisin weiterhin verzinst und zum Zeit­punkt der Fälligkeit auto­matisch auf das hinterlegte Referenz­konto ausgezahlt. Kundinnen und Kunden sollen bei Änderungen informiert werden. Mitt­lerweile lassen sich keine Fest­gelder mit Lauf­zeiten von über sechs Monaten mehr abschließen. Fest­gelder mit einer Lauf­zeit von ein bis sechs Monaten inklusive Verlängerungen werden bis Ende Mai 2024 schritt­weise deaktiviert. Tages- und Flexgeld24 werden weitergeführt, im Verlauf des Jahres gekündigt und auto­matisch auf das Referenz­konto ausgezahlt.

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Welche Bank ist künftig zuständig und welche Folgen hat dies für die Sicherheit?

Das Verrechnungs­konto bei Zinspilot führt die Sutor Bank, bei Welt­sparen die Raisin Bank in Frank­furt am Main. Die Zinspilot-Konten bleiben erhalten, solange Anlagen noch aktiv sind. Kundinnen und Kunden werden informiert, wenn die Konten geschlossen werden. Auch bei der Raisin Bank sind Gelder künftig durch die deutsche Einlagensicherung bis 100 000 Euro geschützt.

Was muss ich für meinen Frei­stellungs­auftrag berück­sichtigen?

Bei Zinspilot existierte ein einheitlicher Frei­stellungs­auftrag bei der Sutor Bank. Bei der Raisin Bank ist dieser abhängig von der jeweiligen Part­nerbank bei Direkt­anlagen. Bei Treu­hand­anlagen müssen Kunden den Frei­stellungs­auftrag für die Raisin Bank stellen.

Welche Unterschiede muss ich beachten?

Auszahlungen erfolgen bei welt­sparen.de auf das Welt­spar­konto bei der Raisin Bank. Dort stehen die Beträge dann für eine Neuanlage zur Verfügung.

Hinweis zur Warn­liste Geld­anlage der Stiftung Warentest

Die Warn­liste Geld­anlage listet alle Unternehmen, Geld­anlage­angebote und Dienst­leistungen der vergangenen zwei Jahre auf, die die Stiftung Warentest negativ bewertet hat. Sie lässt sich kostenlos im Format PDF herunterladen. Sie umfasst mehrere Seiten und wird in der Regel einmal im Monat aktualisiert. Wenn zwei Jahre vergangen sind, werden Einträge gelöscht, wenn in der Zwischen­zeit nicht erneut negativ berichtet wurde. Einträge, die älter als zwei Jahre sind und ohne Folgebe­richt­erstattung blieben, sind ab dann nicht mehr auf der aktuellen Warn­liste zu finden.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 22.04.2024 um 13:29 Uhr
    Unseriöse Zinsplattformen meiden

    @alle: Um sicher zu gehen, dass Sie auf keiner unseriösen Plattform landen, raten wir dazu, nur Zinsanagebote zu kaufen, die Sie in unseren Tests zu den Tages- und Festgeldern finden. Achten Sie ganz genau auf die Schreibweise der Namen.
    Online-User finden in der interaktiven Tabelle in der Einzelansicht zum Zinsangebot einen Link zum Anbieter / zur Zinsplattform. Wenn Sie diesen nutzen, können Sie sicher sein, dass Sie nicht auf einer Fake-Plattform landen. Denn betrügerische Websites kopieren immer perfekter die Websites seriöser Anbieter.
    www.test.de/tagesgeld
    www.test.de/festgeld

  • hans57 am 22.04.2024 um 11:34 Uhr
    Warnung vor Zins-Pilot

    Ich bin leider am 28.03.2024 Opfer des Anlagebetrugs durch Zins-Pilot geworden, obschon vorab kritisch die Zinsplattform geprüft wurde und eine Empfehlung für Zins/Pilot durch Finanztip erfolgt ist.
    Mir ist immer noch nicht klar, wo ich einen Fehler gemacht haben könnte bzw. wo ich "falsch abgebogen" bin und auf die betrügerische Seite www.zinz-pilot.de weitergeleitet wurde.
    Am 19.04.2024 habe ich Zinspilot über den Betrug informiert und Strafanzeige gestellt, nachdem der Kontakt zu Zins-Pilot abgebrochen war. Seit diesem Zeitpunkt ist die vorstehende betrügerische Webseite nicht mehr erreichbar bzw. gesperrt. Ich hätte es als Rentner und Kunde der Stiftung Warentest begrüßt, wenn verbraucherschützend bereits vorher die entsprechenden Seiten im Internet gesperrt worden wären, zumal ja offenkundig die Aufsichtsbehörde Bafin und Strafverfolgungsbehörden über den Betrug informiert waren. Meine Altersvorsorge kann ich dann wohl abschreiben...