Zahnseide Fädeln ohne schädliche Chemikalien

„Ewig­keitschemikalien“ sind welt­weit verbreitet

Zahnseide soll möglichst leicht­gängig durch die Zahn­zwischenräume gleiten und dabei nicht reißen. Dafür setzen die Hersteller mitunter per- und poly­fluorierte Alkyl­substanzen ein, kurz PFAS. Ihr Nachteil: Diese sind nicht oder kaum abbaubar und werden deshalb auch als „Ewig­keitschemikalien“ bezeichnet. Von einigen ist bekannt, dass sie Umwelt und Gesundheit schaden können. PFAS sind welt­weit verbreitet und wurden bereits vielfach in menschlichen Körpern nachgewiesen.

Auf 61 PFAS geprüft

Enthalten handels­übliche Zahnseide-Produkte die Chemikalien? Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat sieben davon im Labor auf 61 PFAS unter­suchen lassen und die Hersteller zu ihren Inhalts­stoffen befragt. Alle Zahnseiden in der Unter­suchung waren „gewachst“, was laut BUND aber weder für noch gegen das Vorhandensein von PFAS spricht.

Fünf Zahnseiden ohne die kritischen Stoffe

Die gute Nach­richt: Fünf der untersuchten Zahnseide kommen laut Labor­ergeb­nissen und Aussagen der Hersteller ohne die kritischen Stoffe aus. Es sind:

• Elmex – Zahnseide gewachst, mit Aminfluorid
• Happybrush – Superclean Zahnseide, gewachst
• Oral-B – Essential Floss, gewachst
• Rewe Today Dent – Zahnseide, gewachst
• Ross­mann Prokudent – Zahnseide, gewachst.

Bei dm und Budni wurden die Prüfer fündig

Zwei Produkte enttäuschten dagegen: Das Dontod­ent Zahnband extra gleit­fähig von dm sowie das Diadent Zahnband extra gleit­fähig von Budni sind mit dem PFAS-Polymer Poly­tetrafluore­thylen, kurz PTFE, hergestellt. Bei Budni wiesen die Prüfer zudem Rück­stände der als gesund­heits­schädlich geltenden PFAS-Verbindung Perfluoroctansäure, kurz PFOA, nach. Aus Sicher­heits­gründen ist ihr Einsatz in der EU bereits seit Juli 2020 verboten.

Tipp: Achten Sie beim Kauf von Kosmetik­produkten und Textilien wenn möglich auf Kenn­zeichnungen wie „PFAS-frei“, „PFC-frei“ oder „fluorcarbonfrei“.

Extra-Pflege für die Zahn­zwischenräume

Die Zähne nur mit der Zahnbürste zu reinigen, reicht nicht. Zahn­ärztinnen und -ärzten empfehlen, auch regel­mäßig zu Zahnseide zu greifen, um die Zahn­zwischenräume sauber zu fädeln. Und so funk­tioniert es:

1. Rund 50 Zenti­meter Zahnseide abreißen und so um zwei Finger wickeln, dass dazwischen fünf Zenti­meter gespannt sind.
2. Den Faden V-förmig um einen Zahn legen und mehr­mals daran auf und ab bewegen – nicht sägen. Am Nach­barzahn wieder­holen.
3. Für jeden weiteren Zwischenraum einen frischen Fünf-Zenti­meter-Abschnitt des Zahnseide­stücks verwenden.