![Wertpapierdepots - Kunden des Smartbroker müssen umziehen](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/28/81/8a7d2a57-c52e-495e-befc-dd7815b32548-web/6048995_smartbroker-umzug-a2309.jpg)
Smartbroker. Für Kunden des Brokers bringt der Umzug einige Veränderungen mit sich. © Getty Images / Phil Leo / Michael Denora
Der Smartbroker ist preislich sehr attraktiv. Nun hat sich auch seine Bedienbarkeit verbessert. Bestandskunden bringt das allerdings zunächst einmal zusätzlichen Aufwand.
Von Smartbroker zu Smartbroker+
Der Smartbroker gehört in unserem Test von Depotkosten seit Jahren zu den günstigsten Anbietern. Sein Bedienkomfort war aber nicht so toll, in unserem Praxistest lag er am Ende des Feldes. Eine App für die zeitgemäße Nutzung übers Smartphone suchte man sogar vergebens. Nun gibt es das neue Angebot Smartbroker+ mit einer App und einer moderneren Web-Darstellung übers Desktop. Allerdings ist noch nicht das komplette Angebot verfügbar: ETF-Sparpläne, Zugang zu Auslandsbörsen sowie der Handel von Anleihen sollen in wenigen Wochen folgen.
Altes Angebot wird beendet
Das hört sich erfreulich an, bringt aber für Bestandskunden des Smartbrokers einigen Zusatzaufwand mit sich. Die Umstellung bedeutet nämlich, dass die bestehenden Depots geschlossen werden, und sich Kundinnen und Kunden für Smartbroker+ neu registrieren müssen – mit VideoIdent oder PostIdent (laut Anbieter auch bald mit E-Ident). Die bisherigen Zugangsdaten lassen sich nicht mehr nutzen. Für die Neuregistrierung muss man zwingend die App herunterladen. Die alten Depots sollen zum Jahresende geschlossen werden.
Update [08.11.2023] Service durch Umzug überfordert
Zahlreiche Leserinnen und Leser von Finanztest haben sich direkt bei uns oder in Kommentaren zu diesem Beitrag über umzugsbedingte Probleme des Anbieters beklagt. Wir haben daraufhin ein Gespräch mit Smartbroker geführt. Wie uns von verantwortlichen Mitarbeitern des Unternehmens bestätigt wurde, war sein Service von den vielen Kundenanfragen im Rahmen des Umzugs überfordert: „Wir wurden förmlich überrannt.“ Allerdings sei der Andrang spürbar zurückgegangen und die Erreichbarkeitsquote auf 60 bis 70 Prozent gestiegen. Mittelfristig soll sie deutlich höher liegen. Der Anbieter kündigte an, die Anfragen zügig abzuarbeiten, aber wie die Reaktionen unter diesem Beitrag verdeutlichen, gibt es weiterhin erhebliche Probleme.
Angesichts der aktuellen Lage empfehlen wir, mit der Neueröffnung eines Depots bei Smartbroker+ zu warten, bis wieder Normalität eingekehrt ist. Alle Kunden, die bisher nicht zu Smartbroker+ oder einem anderen Anbieter umgezogen sind, können ihre Depots bei der DAB BNP Paribas behalten. Das alte Angebot des Smartbroker (in Kooperation mit der DAB BNP Paribas) soll entgegen der ursprünglichen Planung langfristig weitergeführt werden. Eine Kündigung durch den Anbieter ist nicht geplant. Allerdings wird er, wie in unserem Gespräch mitgeteilt, die Preise im Rahmen des alten Depotmodells deutlich erhöhen.
Wechsel der Depotbank
Hintergrund des schwerfällig anmutenden Prozedere ist ein Wechsel der Depotbank: Bisher arbeitete der Smartbroker mit der DAB BNP Paribas zusammen, künftig werden die Depots von der Baader Bank verwaltet, die bereits mit anderen Depotbanken und Brokern kooperiert. Das Guthaben auf dem Verrechnungskonto unterliegt damit weiterhin der gesetzlichen Einlagensicherung.
Wer sich bei Smartbroker+ registriert, hat laut Anbieter einen beschleunigten Umzugsservice und vereinfachte Verwaltungsprozesse. Der Depotumzug findet am 28. Oktober statt. Gemäß dem Umstellungsplan der Smartbroker AG sollen alle alten Depots Anfang Januar 2024 von der bisherigen Depotbank gekündigt werden und bis spätestens Ende April 2024 aufgelöst sein.
Kunden müssen Auftrag zum Umzug erteilen
Kundinnen und Kunden des Smartbrokers sollten aber vor allem den 13. Oktober 2023 vormerken. Bis dahin müssen sie in der App den Umzug ihres Depots in Auftrag geben. Auf der Startseite der App wird dieses neongrüne Feld angezeigt: „Alles EASY – Hole dein altes Depot zu Smartbroker+“. Darauf muss man klicken und durch einen weiteren Klick den Umzug des kompletten Depots beantragen.
Auf diese Weise lassen sich auch Bruchstücke aus Sparplänen übertragen, was bei einem normalen Wechsel zu einem anderen Depotanbieter nicht geht. Auch steuerliche Anschaffungsdaten und die Inhalte der Verlustverrechnungstöpfe werden direkt übernommen. Ab dem 30. Oktober 2023 wird laut Smartbroker das neue Depot in vollem Umfang nutzbar sein.
Kundinnen und Kunden sollten sich nicht unter Termindruck setzen lassen, sondern Zeit für die Entscheidung nehmen, ob sie bei dem Anbieter bleiben wollen. Der Depotumzug zu Smartbroker+ oder zu einem anderen Anbieter dürfte zumindest bis zum Jahresende noch möglich sein. Wer gar nicht reagiert, läuft Gefahr, dass seine Depotpositionen zu einem künftigen Stichtag verkauft werden.
Anbieter bleibt empfehlenswert
Das Angebot bleibt auch als Smartbroker+ unverändert attraktiv, die wesentlichen Konditionen ändern sich kaum. Die Depotführung bleibt weiterhin kostenlos. Wer Wertpapiere kaufen möchte, kann zum Beispiel über den größten Börsenplatz Xetra für 5,50 Euro pro Order (vorher 5 Euro) handeln, über gettex sind Käufe und Verkäufe ab 500 Euro sogar kostenlos.
Teurer geworden ist der Handel über LS Exchange. Statt 1 Euro für Transaktionen ab 500 Euro kostet die Order nun standardmäßig 4 Euro. Auch ETF-Sparpläne sollen für eine geringe Ausführungsgebühr von 0,2 Prozent (mindestens 1 Euro) in Kürze möglich sein. Bisher lag der Mindestbetrag bei 0,80 Euro. Für ETF der Fondsgesellschaften Amundi, SPDR und Xtrackers wird es kostenlose Sparpläne geben. Zum Start von Smartbroker+ war die Funktion ETF-Sparplan noch nicht integriert.
Kundinnen und Kunden bei Smartbroker+ können an zehn inländischen Börsenplätzen handeln, 16 Auslandsbörsen sollen demnächst dazukommen, aktuell sind sie noch nicht angeschlossen.
Webdarstellung jetzt deutlich besser
Die in unserem Test nur als mittelmäßig eingestufte Bedienbarkeit wird mit Smartbroker+ deutlich verbessert. Die Benutzeroberfläche ist jetzt moderner und bietet deutlich mehr Infos und Service, zum Beispiel Chartansichten, Hintergrundinformationen zu Wertpapieren und Watchlist.
Eine Verbesserung ist aber vor allem, dass der steuerliche Freibetrag nicht mehr umständlich in ein PDF eingetragen und eingeschickt werden muss, sondern direkt in der App angepasst werden kann.
Auf der Webseite des Anbieters finden Kundinnen und Kunden Antworten zu Detailfragen.
Gemeinschafts- und Juniordepots sind nicht betroffen
Für manche Smartbroker-Kunden ändert sich nichts. Wer bislang ein Junior-Depot, ein Gemeinschaftsdepot oder ein Firmendepot besaß, kann beim alten, von DAB BNP Paribas geführten Depot bleiben. Alternativen von anderen Anbietern zeigt unser Vergleich der Depotanbieter.
Optionen für Kundinnen und Kunden
Trotz der Umstände, die Kundinnen und Kunden bei der Neuausrichtung des Smartbrokers entstehen, besteht kein Grund, dem Anbieter den Rücken zu kehren. Wer mit dem bisherigen Angebot zufrieden war, kann also ohne Bedenken auf Smartbroker+ umsteigen. Die Bedienbarkeit ist besser als vorher, die Einführung der lange angekündigten App ein Fortschritt. Smartbroker+ bleibt einer der preiswertesten Depotanbieter mit „Vollsortiment“, vor allem mit mehreren Börsenplätzen einschließlich Xetra. Wer auf letzteres verzichten kann, findet unter sogenannten Neobrokern ähnlich attraktive Anbieter.
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- Wir berücksichtigen den Anbieter Morgenfund vorerst nicht mehr in unseren Tests. Der Grund: Neukunden können kein Wertpapierdepot mehr direkt beim Anbieter eröffnen.
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Leider kann ich den negativen Bewertungen nur zustimmen - und meine hinzufügen: So warte ich seit Wochen auf irgendeine Reaktion auf meine Anfragen, die ich per Kontaktformular in der App gestellt habe. Ebenfalls seit Wochen versuche ich, wie vorgesehen per App einen Freistellungsauftrag zu erteilen - Fehlanzeige, die Funktion ist vorhanden, aber ausgegraut. Neuester "Streich": ich habe das im Internet (nach wie vor verfügbare!) Formular für eine Depotvollmacht ausgefüllt und abgeschickt und erhielt per Mail zur Antwort:
"... vielen Dank für Ihren Auftrag. Leider ist es derzeit nicht möglich, Vollmachten für Ihr SMARTBROKER+ Depot zu hinterlegen. Bei der Bereitstellung des Formulars auf unserer Website handelte es sich um einen Fehler unsererseits. ... Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten und bedanken uns für Ihr Verständnis vorab."
Fazit: mein Vertrauen ist dahin; einem solchen Unternehmen möchte ich mein Geld nicht länger anvertrauen.
Mein Bemühen, von Smartbroker zu Smartbroker + zu wechseln, und somit von der DAB Paribas zur Baader Bank, habe ich aufgeben müssen: denn die Baader Bank wickelt alles
ausschliesslich elektronisch ab. D.h. daß ich sämtliche sensiblen Daten wie PW, Pin, etc..
per internet erhalten hätte und diese dann in meinen Antrag hätte online eingeben müssen.
Das ist für mich nicht nachvollziehbar, denn diese hochsensiblen Daten können dann jederzeit von Betrügern abgegriffen werden.
Auf ausdrückliche Nachfrage hin wurde mir die postalische Zusendung der sensiblen Daten zur Depoteröffnung verwehrt bzw. von der Baader Bank bestätigt, daß die Depoteröffnung nur auf diesen (elektronischen) Weg möglich sei. Für mich nicht nachvollziehbar: meint die Baader Bank damit ernsthaft, daß sie nur noch digital-affine Depotinhaber aufnimmt?
Dann bleibe ich bei der DAB Paribas Bank - Sicherheit geht vor!
Der E-Mail Support hat auf meine ca. 10 Anfragen nur 2 x geantwortet (Telefonsupport war durchgehend nicht erreichbar):
1. Als ich eine Frage wegen 1.000 EUR, die am 22.12.2023 nicht bei meinem Referenzkonto angekommen waren, die Beschwerdestelle angeschrieben habe (da der E-Mail Support nicht antwortete).
2. Als der Support auf meine Frage nach dem Formular für den Depotwechsel mit einer automatisch generierten E-Mail geantwortet hat, weil mir die Organisation bei Smartbrokerplus zu chaotisch war.
Die 1.000 EUR auf mein Referenzkonto am 22.12.23 wurden nicht ausgeführt, weil Smartbrokerplus der Baader Bank eine defekte Zahlungsdatei geliefert hat. Erst nachdem ich die Baader Bank deswegen kontaktiert hatte wurde die Überweisung unverzüglich manuell korrigiert und mit Valuta am 03.01.2024 gebucht.
Achtet darauf, dass Ihr zuerst ein funktionierendes Referenzkonto habt. Günstige Wertpapiere sind nichts wert, wenn Ihr dann nicht mehr an Euer Geld kommt.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Es ist weiterer Monat vergangen, ohne dass sich Smartbroker gemeldet hätte. Auf Emails wird nicht reagiert und die Hotline schmeißt einen raus. Das ist ja hier schon an vielen Stellen beschrieben.
Im Schlepptau dessen ist die Baader Bank als depotführende Stelle genauso schnell und schlecht.
Ich bedauere den Wechsel und kann nur jedem raten, sich einen Wechsel gut zu überlegen.
Warum "Stiftung Warentest" sich von Smartbroker+ beeindrucken lässt, verwundert mich.