Unerlaubte Bank­geschäfte Finanz­aufsicht warnt vor Internet­abzockern

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Unerlaubte Bank­geschäfte - Finanz­aufsicht warnt vor Internet­abzockern

Zahllose Internetfirmen bieten Anlegern in Deutsch­land hoch­riskante Geld­anlagen an. Viele von ihnen haben dafür gar keine Lizenz, warnt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Für Anleger sind die Geschäfte oft ruinös.

Keine Geschäfte ohne Erlaubnis der Bafin

Immer häufiger werben dubiose Anbieter im Internet oder auf Online-Handels­platt­formen für Bank­geschäfte oder Finanz­dienst­leistungen, ohne die dafür in Deutsch­land nach dem Kreditwesengesetz erforderliche Erlaubnis der Bafin zu haben. Einige bieten hoch­riskante binäre Optionen an, bei denen Anleger auf steigende oder fallende Kurse wetten. Andere versprechen tolle Gewinne, wenn Anleger in Geschäfte mit finanziellen Differenz­kontrakten auf Rohstoffe, Aktien, Indizes, Währungen oder Kryptowährungen investieren. Weiter werden Spar­produkte sowie nicht nach­voll­zieh­bare Methoden zur Geld­vermehrung empfohlen.

Informationen über den Anbieter einholen

Um nicht ­betrogen zu werden, sollten sich Anleger vor Vertrags­schluss über den Anbieter informieren, raten Bafin, das Bundes­kriminal­amt und die Landes­kriminal­ämter. Dazu gehört auch eine Abfrage in der Unternehmensdatenbank der Finanzaufsicht. Ist ein Unternehmen und eine Handels­platt­form dort nicht gelistet, sollten Anleger dort kein Geld investieren.

Unser Rat

Keine Geld­geschäfte am Telefon.
Erhalten Sie Anrufe von Personen, die sich als Mitarbeiter der Bafin ausgeben, sollten Sie auflegen. Bafin-Mitarbeiter rufen keine Verbraucher an. Schon gar nicht, um ihnen Geld­anlagen zu verkaufen.
Vorsichtig sein.
Seien Sie miss­trauisch, wenn Ihnen im Internet hohe Gewinne versprochen werden. Die angebotenen Geschäfte sind in jedem Fall riskant, häufig handelt es sich schlicht um Betrug. Sitzt ein Anbieter im Ausland, ist es im Schadens­fall kompliziert und teuer, dort seine Ansprüche geltend zu machen.

Miss­trauen Sie jeder Werbung, in der Prominente bestätigen, mit den Angeboten einer Platt­form reich geworden zu sein. Meist handelt es sich um Faken­achrichten, von denen die Prominenten nichts wissen

Anbieter prüfen.
Informieren Sie sich vor einer Investition über den Anbieter. Gibt es ein ordentliches Impressum mit einer als verantwort­lich genannten Person? Stimmen die Angaben mit dem Handels­register über­ein?

Über­prüfen Sie, ob Anbieter hoch­riskanter Geschäfte in die Unternehmensdatenbank der Finanzaufsicht Bafin einge­tragen sind. Dubiose Anbieter geben häufiger Registrier­nummern an, die nicht existieren. Öfter werden auch Registrier­nummer von Firmen mit gleichen oder ähnlichen Namen angegeben, die aber nichts mit den registrierten Firmen zu tun haben.

Prüfen Sie anhand der Warnmeldungen in der Rubrik Unerlaubte Bankgeschäfte, ob dort vor einem Anbieter gewarnt wird.

So tricksen dubiose Anbieter

Um Anlegern die Angebote schmack­haft zu machen, behaupteten Anbieter wie Argustrade24, BB Gestionprivee oder Deutschebrokerfx.com, dass die Bafin sie beaufsichtige. Anrufer der 24shares.io gaben sich sogar als ­Bafin-Mitarbeiter aus. Argustrade24 oder Wellington­fundsfr.com erweckten den Eindruck, als seien sie mit den bei der Bafin gelisteten Firmen Argus Stock­brokers Ltd. oder Wellington ­Management Europe GmbH identisch.

Einige Firmen geben keine Adresse an. Statt­dessen sollen Interes­senten Name und Telefon­nummer in ein Formular eintragen. Abzo­cker können so anrufen und dabei anonym bleiben.

Warn­liste nennt Ross und Reiter

Anbieter, die ohne Lizenz der Bafin unterwegs sind, sind unter der Rubrik „Warnungen der Aufsichts­behörden“ in unserer kostenlos abrufbaren Warnliste aufgeführt. Seit Anfang Anfang Februar 2021 bis zum 10. März 2021 sind folgende Websites und Betreiber auf die Warn­liste gekommen:

  • Bitonfx.com (fiting Ltd.)
  • Fdifunds.com (fiting Ltd.)
  • de.geld­geheimnis.com, meingeld­geheimnis.com
  • finmaxbo.com (Max Capital Limited, Groß­britannien, Vanuatu)
  • Elit Executive­ProFX, (Elite Property Vision Ltd.,Sofia, Bulgarien)
  • AlpenFX.com ( AlpenFX Ltd.)
  • swiss24.io (Axis Solutions Ltd.)
  • solid­invest.co (Solid­invest/Grey Matter Enterprise Ltd.)
  • world­stocks.com (HF and Company Ltd.)
  • coini­bank.co / coini­welt.com (Vital Resources Ltd., Marshall­inseln)
  • Associates of Lions & Part­ners AG
  • Nilsen Markets/nilsenmarkets.com
  • brokerunity.com (Kode Tech Solutions Ltd.)
  • emperi­umfx.com (Emperi­umFX)
  • bitcapitals.com (Share Oracle Ltd.,Dominica)
  • gmmkex.com und akfxgram.com
  • fincheck24.com, Stock­holm, Schweden
  • deutsche-coin.com (angeblich Stutt­gart)
  • argustrade24.com(Argus Trade)
  • deutschebrokerfx.com
  • option888
  • 24shares.io
  • hubtrader.com
  • Cryptofundfx.com
  • wellington­fundsfr.com
  • invegma.de / invegma.com
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  • Olliewagoner31 am 09.04.2021 um 14:04 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Verstoß gg. Netiquette - Werbung