Statistiken zu ETF Die Erfolgs­geschichte der ETF

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Statistiken zu ETF - Die Erfolgs­geschichte der ETF

Buntes Wachs­tum. Die Zahl der ETF am deutschen Markt hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. © Getty Images / Gremlin

Die Zahl der angebotenen ETF wächst weiter rasant. Wir zeigen, wie stark und in welchen Segmenten sich der ETF-Markt entwickelt hat.

ETF sind eine güns­tige und bequeme Geld­anlage – das hat sich mitt­lerweile herum­gesprochen. Die Veröffent­lichung unseres jähr­lichen Sonder­hefts Finanztest Spezial Anlegen mit ETF haben wir zum Anlass genommen, drei Aspekte zu analysieren, die den Sieges­zug der ETF verdeutlichen:

  • Rasantes Wachs­tum des Angebots an ETF
  • Trend zu mehr nach­haltigen Fonds, auch bei ETF
  • Markt­typische ETF sind dauer­haft gut

Angebot an ETF wächst rasant

Das Angebot zu ETF ist rasant gewachsen, auch im Verhältnis zu aktiv gemanagten Fonds. Gab es im Jahr 2010 nur rund 700 ETF in Deutsch­land, sind es mitt­lerweile knapp 2 800.

Die folgenden Charts zeigen die Zahl der Fonds in unserer Daten­bank im Zeit­verlauf – einmal für aktive Fonds und einmal für ETF. Es gibt aktuell noch deutlich mehr aktive Fonds als ETF, in unserem Fondsfinder finden Anle­gerinnen und Anleger alle rund 20 400 aktiven Fonds und 2 800 ETF.

Allerdings wächst das ETF-Universum seit Jahren stärker als das Universum der aktiven Fonds. Das verdeutlicht der zweite Chart mit den jähr­lichen Zuwachs­raten in unserer Daten­bank, wieder getrennt betrachtet für aktive Fonds und für ETF. Seit dem Jahr 2009 betrug die durch­schnitt­liche jähr­liche Änderungs­rate der Anzahl aktiver Fonds 3,6 Prozent, die der ETF dagegen 10,4 Prozent.

Stand dieser Betrachtung ist der 30. September 2023; Basis sind alle in Deutsch­land für den Vertrieb an Privat­anleger zugelassenen Investmentfonds.

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Trend zur Nach­haltig­keit

Seit dem Sommer 2021 ist das Angebot an Fonds, welche Nach­haltig­keits­kriterien berück­sichtigen, stark gestiegen. Bei den aktiven Fonds gibt es mitt­lerweile mehr Fonds mit ESG-Ansatz als klassische Fonds. ESG steht dabei für Environmental, Social and Gover­nance, also Umwelt, Soziales und verantwortungs­volle Unter­nehmens­führung.

Bei den ETF über­wiegt noch das Angebot auf klassische Indizes, auch wenn es hier ebenfalls seit Sommer 2021 deutlich höhere Zuwachs­raten bei den nach­haltigen ETF gibt. So mancher klassischer ETF hat auch auf einen nach­haltigeren Index gewechselt.

Tipps:

  • Die Charts zeigen nicht, ist wie nach­haltig die Fonds mit ESG-Ansatz sind. Manche berück­sichtigen Nach­haltig­keits­kriterien nur im kleinen Umfang. Wer genauer wissen will, wie nach­haltig ein Fonds ist, kann sich an unserer Nach­haltig­keits­bewertung orientieren. Mehr dazu unter Nachhaltige Fonds und ETF.
  • Der starke Zuwachs an nach­haltigen Fonds kommt zum Teil auch daher, dass sich die Trans­parenz­vorschriften geändert haben und es einfacher wurde, nach­haltige Fonds zu identifizieren.
  • Im ETF-Sonderheft finden Sie ausführ­liche Infos zu nach­haltigen ETF ab Seite 80.

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Stabiler Erfolg mit markt­typischen ETF

Die Bezeichnung „ETF“ alleine steht noch nicht für eine gute Geld­anlage. Wichtig ist es, den richtigen ETF zu wählen. Nicht alle ETF sind inner­halb ihrer Fonds­gruppe ausreichend breit gestreut, legen also das Geld in ausreichend viele Wert­papiere an. Dividenden-ETF oder Growth-ETF zum Beispiel setzen auf eine Auswahl an Titeln, statt möglichst breit zu investieren. Wir schauen uns an, wie stabil markt­breite ETF hinsicht­lich ihres Chance-Risiko-Profils im Vergleich zu so genannten Faktor-ETF (etwa Dividenden- oder Growth-ETF) und aktiven Fonds sind.

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So gehen wir bei der Analyse vor:

  • Zunächst berechnen wir für jeden mindestens fünf Jahre alten Fonds die Chance-Risiko-Zahl im Zeit­verlauf. Mehr Infos zur Chance-Risiko-Zahl finden Sie hier im Artikel So bewertet Finanztest den Anlageerfolg.
  • Dann sortieren wir in jedem Monat alle Fonds entsprechend ihrer Chance-Risiko-Zahl. Wir verwenden den Prozentrang: 100 bekommen die besten Fonds, 0 die schlechtesten.
  • Wir bilden in jedem Monat den Durch­schnitt des Rangs für die folgenden drei Gruppen: markt­typische ETF (1. Wahl-ETF), nicht markt­typische ETF und aktive Fonds.
  • Wir stellen den durch­schnitt­lichen Rang der zwei ETF-Unter­gruppen für die wichtigsten Fonds­gruppen im Zeit­verlauf in den folgenden Diagrammen dar.

Das zeigen die Charts:

  • In den großen Fonds­gruppen Aktien Welt und Aktien USA gehören die 1. Wahl-ETF dauer­haft zu den besten 25 Prozent ihrer Fonds­gruppe – mit höherer Stabilität als nicht markt­breite ETF und als aktive Fonds.
  • In den Fonds­gruppen Aktien Europa, Deutsch­land und Schwellenländer gab es früher Phasen, in denen die markt­breiten ETF im Mittel­feld lagen.

Es zeigt sich: Es ist schwierig, mithilfe nicht markt­breiter ETF (oder aktiver Fonds) die markt­breiten ETF zu schlagen. In manchen Fonds­gruppen sind die Chancen etwas höher als in anderen. Wer es probieren möchte, kann dies mithilfe unserer Fünf-Punkte-Strategie probieren.

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Das ETF-Sonder­heft – 2 064 ETF auf einen Blick

Statistiken zu ETF - Die Erfolgs­geschichte der ETF

Jedes Jahr bringt Finanztest ein ETF-Sonderheft heraus. Das Heft erläutert Investment­strategien für Anfänger und Ambitionierte und hilft beim Kosten sparen. Es gibt viel Wissens­wertes rund um die wichtigsten Fonds­gruppen und Assetklassen. Wir zeigen im Rück­blick die Entwick­lungen und Risiken der wichtigsten Börsen­barometer rund um die Welt. Im ausführ­lichen Tabellen­teil sind alle ETF aus unserer Daten­bank, die gut an der Frank­furter Börse handel­bar sind, mit ihren Daten vorgestellt. Über 1 300 davon sind von Finanztest hinsicht­lich ihres Anlage­erfolgs bewertet.

Ein paar Fakten zum Heft:

  • Wir haben 194 Seiten für Sie gefüllt.
  • Sie finden im Sonder­heft 20 Artikel und Unter­suchungen.
  • Es gibt mehr als 62 Charts und Grafiken, von Heatmaps über Punkt­wolken hin zu Wert­entwick­lung­scharts.
  • Der große Tabellen­teil umfasst 92 Seiten mit 2 064 ETF aus 369 Fonds­gruppen. Zusätzlich gibt es für Heft­leser kostenlos als PDF-Download auch noch eine Tabelle mit 369 ETF, die man nur an anderen deutschen Börsen außer in Frank­furt handeln kann.

Erhältlich ist das Heft ab dem 25. November im Zeit­schriften­handel oder bei uns im Shop: Finanztest Spezial Anlegen mit ETF.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild test_de-Projektleiter_Stoffel am 25.11.2023 um 10:14 Uhr
    Nicht Crash-erprobt

    @WB53: Behauptungen, ETF würden Börsen-Crashs verstärken, sind schon seit langem im Umlauf. Eine Untersuchung des IWF vor ein paar Jahren konnte das nicht stützen.
    Eine andere Frage ist – und da ist wohl eher, was Sie ausdrücken wollen – ob ETF auch im Crash zu ihrem "fairen Wert" handelbar sind. Der faire Wert wäre der Wert der Aktien im Index bzw. ETF.

    Dazu und zu vielen anderen Fragen zur Sicherheit von ETF finden Leser hier mehr: www.test.de/Sicherheit-von-ETF-Sind-diese-Indexfonds-wirklich-ohne-Risiko-5377656-0/#question-14.

    Solange der Handel mit den ETF und den zugrunde liegenden Aktien oder Anleihen technisch funktioniert, sollten Anleger sich nicht vor einem Auseinanderlaufen von fairem Wert und ETF-Kurs fürchten – das wird durch (Arbitrage-)Mechanismen wirksam vermieden. Und ein paar Crahs haben ETF ja durchaus schon hinter sich ...

  • WB53 am 25.11.2023 um 09:54 Uhr
    Nicht Crash-erprobt

    Das grundsätzliche Problem der ETFs ist perfekt in dem Satz zusammengefasst: "If ETF's sell, who will buy?" Je mehr Geld in ETFs steckt, desto weniger potenzielle Käufer stehen bei einer großen Verkaufswelle zu Verfügung, die den Absturz aufhalten könnten. Das heißt, eine Verkaufswelle würde sich (wahrscheinlich) bis zu einem totalen Crash verstärken.
    Solange die ETFs diese Bewährungsprobe nicht mindestens einmal bestanden haben, werde ich mich zurückhalten - und kaufe dann lieber nach dem Crash.