Sparpläne Für jeden die passende Strategie

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Sparpläne - Für jeden die passende Strategie

Erfolg­reich sparen. Mit der richtigen Strategie kommen Vorsichtige und Risiko­bereite gleichermaßen zum Ziel. © Getty Images, Stiftung Warentest

In Welt­aktien-ETF zu sparen, ist der ­Königsweg zum Vermögens­aufbau. Doch manche ­wollen auch beim Sparen mehr Sicherheit. Wir zeigen Optionen für jeden Anleger­typ.

Zins­anlagen sind sicher – doch wenig rentabel

Sichere Zins­anlagen bringen in der Spitze immerhin wieder 3 Prozent pro Jahr oder sogar mehr. In unserem Zinstest findet man die besten aktuellen Angebote. Dennoch mag bei Spare­rinnen und Sparern keine rechte Freude aufkommen. Bei einer Inflations­rate von über 6 Prozent liegt ihre Realrendite – also die Rendite abzüglich Inflation – zurzeit immer noch weit im negativen Bereich.

Um aussichts­reich zu sparen, sollten Spare­rinnen und Sparer deshalb auch auf Anlagen mit besseren Rendite­chancen setzen. ­Finanztest empfiehlt für diesen Zweck vor allem Sparpläne auf börsen­gehandelte Indexfonds, Exchange Traded Funds – kurz ETF. In unserem ETF-Sparplanvergleich erfahren Sie, welche Banken und Broker solche Produkte zu welchen Konditionen anbieten.

Zwischen­zeitliche Verluste aussitzen

Vor allem für junge Leute, die für ihren Vermögens­aufbau mindestens 30 bis 40 Jahre Zeit haben, sind Sparpläne auf breit streuende Welt­aktien-ETF ideal. Das gilt trotz der Risiken, die Aktien­anlagen nun einmal mit sich bringen. Börsencrashs sind immer möglich und können zwischen­zeitlich starke Vermögens­einbußen verur­sachen, von normalen Wert­schwankungen ganz zu schweigen.

Grund­sätzlich sollte deshalb nur so viel Geld in einen ETF-Sparplan fließen, wie Sparende lang­fristig entbehren können. Dann können sie Verluste einfach aussitzen. Das hat bisher stets funk­tioniert, wenn es sich bei dem besparten ETF um einen breit streuenden Welt­aktienfonds handelt. In unseren bis ins Jahr 1969 zurück­reichenden Berechnungen gab es keinen 20-Jahres-Zeitraum, in dem Sparer damit im Minus gelandet wären.

Streuung auch beim Sparen sinn­voll

Viele Anle­gerinnen und Anleger wider­strebt es aber, beim regel­mäßigen Sparen alles auf eine Karte zu setzen. Sie sollten ihre Sparraten auf verschiedene Anlageformen verteilen. Wer auch in sichere Zins­produkte wie Tages- und Fest­geld spart, kann mit dem angesparten Geld stets in voller Höhe kalkulieren. Das ist viel wert, etwa wenn ein unerwartetes Ereignis oder ein Schicksals­schlag die bisherige Lebens- und Finanz­planung über den Haufen werfen sollte.

Einen guten Kompromiss bietet eine Kombination aus sicheren und risikoreichen Sparplänen. Für alle, die sich mit solch einer Misch­strategie wohler fühlen als mit einem reinen Aktiensparplan, ist ein sogenannter Pantoffel-Sparplan eine gute Wahl. Er bereitet nur sehr geringen Aufwand, lässt sich auf beliebige Risikoneigungen zuschneiden und bietet Sparenden ohne Vertrags­bindung oder Lauf­zeit­begrenzung große Freiheiten. Das Pantoffel-Portfolio gibt es in drei Grund­varianten, von denen die ausgewogene Fifty-fifty-Mischung wohl vielen Sparerwünschen gerecht wird: nicht zu riskant, aber auch nicht zu vorsichtig.

Tages­geld­konto als Königsweg

Das bequemste Gegen­stück zu einem Aktien-ETF-Sparplan wäre ein lang­fristiger Zins­sparplan. Früher gab es ihn bei vielen Banken, heute kennen wir kein einziges empfehlens­wertes Angebot. Die Phase der Null- oder Negativzinsen hat den Markt ausgedünnt, der anhaltende Streit um die Kündigung und Verzinsung von Prämiensparverträgen tut ein Übriges. Zins­sparer müssen sich also anders behelfen. Am einfachsten geht das mit einem Tagesgeldkonto, auf das sie zum Beispiel monatlich einen konstanten Betrag über­weisen.

Auch auf die Neben­bedingungen achten

Auch bei einigen Banken und Brokern aus unserem Test gibt es attraktiv verzinste Tages­geld- oder Verrechnungs­konten, zum Beispiel bei Scalable Capital oder Trade Republic. Für Sparende ist es bequem, wenn sie alles aus einer Hand bekommen. Allerdings sollten sie die mitunter komplexen Bedingungen beachten, an die der höchste erziel­bare Zins oft geknüpft ist.

Anfangs reicht ein Tages­geld­konto fürs Zins­sparen aus, auf längere Sicht sollten Sparer einen Teil des ange­sammelten Geldes in Festgeld umschichten, da es deutlich höhere Renditen bringt. Je nach Höhe des bereits angesparten Betrags können sie ihn etwa für ein Jahr fest­legen oder auf mehrere Lauf­zeiten verteilen.

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Renten- oder Geldmarkt-ETF

Euro-Renten-ETF sind zwar nicht so sicher wie Tages­geld, aber als Pantoffel-Bestand­teil für Lang­frist­anleger diskutabel. Selbst Verluste wie letztes Jahr werden bei breit streuenden Rentenindizes mit verschiedenen Lauf­zeiten irgend­wann egalisiert. Sparende haben mit einem Renten-ETF-Sparplan kaum Aufwand. Als Alternative kommen ETF infrage, die den Geldmarkt­zins widerspiegeln. Beispiele sind die ETF von Xtra­ckers (Isin LU0290358497) und Amundi (FR0010510800), die es aber nicht über­all als Sparplan gibt. Bei minimalem Kurs­risiko sind ähnliche Renditen wie mit gutem Tages­geld drin. Allerdings hat man meist Kauf­kosten und geringe laufende Kosten.

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Kommentarliste

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  • threin am 27.07.2023 um 04:45 Uhr
    Kursschwankungen und Inflation

    Sehr schön wäre es, wenn es eine Übersicht gäbe, die neben den Renditen auch die Periodeninflation berücksichtigt.
    Im Übrigen vielen Dank für die. aufschlussreichen Artikel.