![Sonnencreme fürs Gesicht - Teuer und nicht immer zuverlässig](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/51/21/b21785f3-403f-4fed-92c9-04ba4b1b329a-web/6128046_sonnenschutzmittel-gesicht-t202407.jpg)
Empfehlenswerte. Die teueren Cremes von Avène und Nuxe und die preiswertere von Derma zählen zu den geeigneten Produkten. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Fettet nicht, zieht schnell ein, hoher Lichtschutz – Sonnencremes fürs Gesicht sind beliebt und versprechen viel. Ein Test zeigt: Auf etliche ist kein Verlass.
Kaum eine Körperpartie bekommt so viel Sonne ab wie das Gesicht. Ausgerechnet dort ist die Haut besonders dünn und empfindlich. Sonnencremes für das Gesicht versprechen, sie vor schädlicher ultravioletter (UV) Strahlung zu schützen. Doch nicht auf alle Produkte ist Verlass, wie ein Gemeinschaftstest von Verbraucherschutzorganisationen aus mehreren Ländern zeigt – darunter der Verein für Konsumenteninformation (VKI) aus Österreich.
Mehrere empfehlenswerte Cremes bei uns erhältlich
Von den geprüften 13 Cremes schneiden nur sieben gut ab. Fünf hielten den ausgelobten Lichtschutzfaktor von 50 oder 50+ nicht ein. Die Produkte im Test sind größtenteils auch in Deutschland erhältlich und online bestellbar. Sie kommen ausschließlich von hochpreisigen Marken, die international vertrieben werden. Preiswerte Handelsmarken waren nicht ausgewählt worden.
Im Vergleich zu Lotionen für den Körper sind Gesichtscremes sehr teuer: 50 Milliliter kosten im Test rund 14 bis 24 Euro. Günstige für den Körper gibt es schob ab 1 Euro für dieselbe Menge.
Auf diese sieben ist Verlass
Wer liegt vorn? Im Test überzeugten sieben mit zuverlässigem Lichtschutzfaktor, in der Anwendung und in ihrer Kennzeichnung (Preise laut Anbieter):
- Avène Fragrance-free cream 50+ invisible finish (23,90 Euro pro 50 ml)
- Bioderma Photoderm aqufluid spf 50+ (22,50 Euro pro 50 ml)
- Derma Face sun lotion 50 (Preis laut Online-Recherche: rund 16 Euro pro 50 ml)
- Eucerin Hydro Protect Ultraleichtes Face Sun Fluid LSF 50+ (22,95 Euro pro 50 ml)
- La Roche Posay Anthelios uvmune 400 50+ (22,90 Euro pro 50 ml)
- Nivea Sun Triple Protect ultraleichtes Fluid 50+ (13,99 Euro pro 50 ml)
- Nuxe Sun zartschmelzende Sonnencreme mit hohem Schutz LSF 50 (25,90 Euro pro 50 ml)
Die Gesichtssonnencreme Caudalie Viosun Protect 50+ erreichte zwar gute Noten für das Einhalten des Sonnenschutzes und in der Anwendung, hatte laut VKI aber keine zufriedenstellende Deklaration.
Fünf fielen durch
Fünf Produkte erfüllten die Erwartungen nicht: Vier von ihnen boten nicht den ausgelobten Schutz vor den kurzwelligen UVB-Strahlen, ein Produkt versagte beim Schutz vor den längerwelligen UVA-Strahlen. UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und begünstigen eine frühzeitige Hautalterung mit Falten, Furchen und Gelbfärbung. UVB-Strahlen können einen Sonnenbrand verursachen. Langfristig können beide Strahlentypen Hautkrebs erzeugen. Welche Produkte betroffen sind, erfahren Sie bei unserer Partnerorganisation VKI.
Weichmacher waren noch nicht im Fokus
Nicht untersucht wurde, ob die Produkte Weichmacher enthielten. Seit Anfang 2024 steht Sonnencreme im Verdacht, möglicherweise gesundheitskritische Schadstoffe zu enthalten. Die Hintergründe erklären wir in unserem FAQ Sonnencreme unter Schadstoffverdacht - was ist dran?
Weniger flüssig als herkömmliche Mittel
Sonnenschutzmittel fürs Gesicht basieren auf den gleichen Lichtschutzfiltern wie Cremes für den Körper. Im Vergleich zu diesen enthalten sie laut VKI aber mehr feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe wie Hyaluronsäure sowie Antioxidantien wie Vitamin E und C. Tendenziell sind die Cremes nach Eindruck der österreichischen Tester so formuliert, dass sie weniger flüssig sind und nicht so leicht ins Auge rinnen.
Anbieter werben damit, dass die Cremes besonders schnell einziehen, nicht fetten, kleben und keine Rückstände auf der Haut hinterlassen. Beim Anwendungstest mit 30 Testpersonen bescheinigten diese den Produkten, dass sie nicht klebten und sich gut verteilen ließen.
Tipp: Gute Produkte für den ganzen Körper finden sich in unserem Test von 20 Sonnenschutzmitteln.
Optimaler Schutz fürs Gesicht: Ein halber Teelöffel sollte es sein
- Cremen Sie das Gesicht großzügig mit den Produkten ein. Nehmen Sie mindestens einen halben Teelöffel für das Gesicht und einen halben Teelöffel dazu, wenn noch Hals und Nacken mit geschützt werden sollen.
- Bei Verwendung von Make-up erst die Sonnencreme auftragen, dann das Make-up.
- Regelmäßig nachcremen – wer viel schwitzt und schwimmt, muss es häufiger wiederholen.
- Kinder können die Produkte fürs Gesicht ebenfalls nutzen, erklärt der VKI. Wer herkömmliche Sonnenschutzmittel für Kinder sucht, findet viele Empfehlungen in unserem Test.
- Wenn Creme ins Auge gelangt, spülen Sie es mit kaltem Wasser aus.
UV-Schutz: Testmethode stimmt mit unserer überein
Die Methode, mit der die Partnerorganisationen den UVA- und UVB-Schutz der Produkte überprüft haben, nutzen auch wir bei Untersuchungen von Sonnencreme. Es handelt sich um die HDRS-Methode (Hybrid Diffuse Reflectance Spectroscopy), bei der im Labor ein Test mit einer Prüfung an freiwilligen Testpersonen kombiniert wird. Wenn sich Unstimmigkeiten zwischen dem ausgelobten Schutz und dem Laborergebnis ergeben, wird mit Iso-Methoden nachgetestet.
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- Im Test der Stiftung Warentest: 19 Sonnencremes für Kinder mit Schutzfaktor 30, 50 oder 50+. Viele der Cremes, Lotionen und Sprays überzeugen, vier fallen durch.
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- UV-Patches sollen Sonnenbrand vorbeugen: Wechseln sie die Farbe, braucht die Haut mehr Sonnencreme. Klappt das wirklich? Wir haben Sticker zweier Anbieter geprüft.
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- Nur jedes zweite von 20 Sonnenschutzmitteln im Test überzeugt – darunter preisgünstige. Von sechs Mitteln raten wir ab: Sie versagen beim UV-Schutz.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@sheng,@magelhaft: Auch unsere Partnerorganisationen können ihre Test nur durchführen, wenn der Content bezahlt wird. Wir nennen die 7 Produkte auf die Verlass ist und geben damit die wichtigsten Informationen kostenlos bekannt. Mehr können wir nicht anbieten. Wer den vollständigen Test nachlesen will, muss leider bezahlen.
@Simone07: Leider stehen für jeden Test nur eine begrenzte Anzahl an Testplätzen zur Verfügung. So müssen wir uns bei der Auswahl der Produkte an der Marktbedeutung der einzelnen Anbieter auf dem deutschen Markt orientieren. Bedauerlicherweise konnten aus diesem Grund koreanische Sonnenschutzmittel nicht im Test berücksichtigt werden.
"Die Ergebnisse finden Sie bei unser Partnerorganisation" - Hier fehlt der Zusatz: "Wenn sie extra bezahlen."
Was für ein Schwachsinn. Verlinkt doch bitte nicht ohne Hinweis auf kostenpflichtigen Content. Das ist Kundenverarsche.
Laut Artikel handelt es sich um einen Test von Partnerorganisationen. Warum sind dann nicht auch alle Ergebnisse für Abonnenten von Stiftung Warentest verfügbar?
Da koreanische Gesichtssonnencremes und Sunsticks meiner Erfahrung nach deutlich beliebter sind als die aus deutschen Drogerien und Apotheken, würde ich gerne wissen, ob auch solche gestest wurden und sie schlecht abgeschnitten haben.