Schäden durch Klimawandel Unwetter-Folgen vorbeugen

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Schäden durch Klimawandel - Unwetter-Folgen vorbeugen

Donnerwetter. Gewitter mit Blitzen und Stark­regen können teure Schäden verursachen. © Getty Images / Thomas Müller

Stark­regen, Hagel und Blitze führen zu immer höheren Schäden an Gebäuden. Und das kann jeden treffen. Mit diesen Tipps lässt sich ein großer Teil der Gefahren abwehren.

Extremwetter verursacht Milliarden­kosten

Treten wie aktuell in Süddeutsch­land Flüsse über die Ufer, sind Anwohner gegen die Wasser­massen macht­los. Für den Fall, dass der Dauer­regen jedoch nur die Kanalisation über­lastet, ist wirk­samer Schutz möglich. Und der ist dringend geboten, denn die Wetter­extreme nehmen zu. Laut Gesamt­verband der Versicherer hat allein Stark­regen zwischen 2002 und 2021 zu Schäden an jedem zehnten Wohn­haus geführt. Gesamt­kosten: 12,6 Milliarden Euro. Auch Gewitter und Hagel treten im Zuge des Klimawandels häufiger und heftiger auf und sorgen für Gebäudeschäden. Vorsorge wird daher immer wichtiger. Und vor den schlimmsten finanziellen Folgen schützt eine passende Versicherung.

Kanäle oft nicht für Stark­regen ausgelegt

Bei ausgiebigem Regen ist weniger das Wasser von oben das Problem als das von unten. Schnell ist die Kanalisation über­lastet und das Wasser drückt durch Abflüsse ins Haus. Davor schützen sogenannte Rück­stauklappen. Sie funk­tionieren wie ein Rück­schlagventil: Das Wasser kann nur noch in eine Richtung fließen – aus dem Haus heraus. Drückt es bei über­vollen Kanälen zurück, wird es von den Klappen aufgehalten. Alle Abflüsse, die unter­halb der sogenannten Rück­stau­ebene liegen, sollten damit ausgestattet sein − in den meisten Häusern sind das die Abflüsse, die nied­riger liegen als die Straßen­oberfläche.

Rück­stau­schutz kann Tausende Euro kosten

Je nach Art des Abwassers kommen unterschiedliche Klappen zum Einsatz. Für sogenanntes Grau­wasser (etwa von der Wasch­maschine oder von Wasch­becken), reichen in der Regel einfache mecha­nische Modelle, die es schon für unter hundert Euro gibt. Für WC-Abwasser ist eine elektrisch angetriebene Rück­stauklappe vorgeschrieben. Die kostet ohne Einbau ab 1 500 Euro. Noch teurer − aber auch sicherer − sind Hebe­anlagen, die das Abwasser bis über die Rück­stau­ebene pumpen. Ihr Vorteil: Selbst wenn die Pump­funk­tion versagt, schützt die Hebe­anlage vor einem Rück­stau. Grund­sätzlich gilt: Durch Fremd­stoffe im Abwasser sind Rück­stauklappen fehler­anfäl­lig und sollten zweimal im Jahr gewartet werden.

Nicht alles ist versicher­bar

Rück­stausicherungen sind teuer – aber eine sinn­volle Ausgabe. Denn fehlt eine solche Installation kommt die Versicherung in der Regel nicht für den Über­schwemmungs­schaden infolge eines Rück­staus auf. Übrigens sind Schäden durch Grund­wasser üblicher­weise nur dann versichert, wenn das Wasser an die Erdoberfläche gelangt und eine Über­schwemmung verursacht. Sind die Kellerwände infolge eines Grund­wasser­anstiegs feucht, springt der Versicherer in der Regel nicht ein.

Roll­läden bei Hagel hoch­ziehen

Wenn es draußen stürmt und hagelt, sollten Roll­läden aus Kunststoff oben bleiben − das Fens­terglas hält der Belastung meist viel besser Stand. Auch andere Bauteile aus Kunststoff wie Vordächer und Licht­kuppeln werden durch UV-Licht mit der Zeit porös und können dann bei einem Unwetter schnell zu Bruch gehen. Wer alte oder beschädigte Bauteile austauscht, sollte vorbeugend auf die Hagel­widerstands­klasse der Neuanschaffungen achten: Die höchste und damit sicherste Klasse ist HW5. Mitt­lerweile gibt es auch Dachziegel in dieser hohen Hagel­widerstands­klasse.

Bei Gewitter Stecker raus

Selbst ein mehrere ­Kilo­meter entfernt einschlagender Blitz kann zu Über­spannungen führen und Elektrogeräte beschädigen. Dagegen können Stecker­leisten mit Über­spannungs­schutz helfen. Sicherer ist es aber, entsprechende Schutz­einrichtungen von einer Fachfirma direkt im ­Sicherungs­kasten einbauen zu lassen. Ansonsten hilft: Bei Gewitter Stecker ziehen, auch die von Antennen und Telefonleitungen.

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