Prostata­krebs-Früh­erkennung Nichts über­stürzen

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Prostata­krebs-Früh­erkennung - Nichts über­stürzen

Reden ist Gold. Nach einer Unter­suchung wie etwa einem MRT besprechen Patient und Arzt, wie es weitergeht. © Getty Images / BSIP

Die Methoden zur Früh­erkennung von Prostata­krebs sind umstritten. Die Stiftung Warentest erklärt, welche Unter­suchungen sinn­voll sind – und welche nicht.

Ein bösartiger Tumor in der Prostata – auch Vorsteherdrüse genannt – ist die häufigste Krebs­erkrankung bei Männern in Deutsch­land. Was Prostata­krebs auslöst, ist weit­gehend unklar. Einer der Haupt­risiko­faktoren ist ein hohes Alter, Männer unter 50 Jahren sind kaum betroffen. Prostata­krebs­fälle in der nahen Verwandt­schaft können das Risiko erhöhen, selbst zu erkranken.

Erst ein Gespräch mit Arzt oder Ärztin, dann eine Tast­unter­suchung und häufig ein PSA-Test – das sind derzeit gängige Methoden zur Früh­erkennung der Tumor­erkrankung. Vor allem die Vor- und Nachteile des PSA-Tests werden in Wissen­schafts­kreisen diskutiert. Mit der Blut-Unter­suchung wird das Prostata-spezi­fische Antigen (PSA) im Blut als Hinweis­geber auf einen Tumor ermittelt. Doch auch die Aussagekraft der Tast­unter­suchung ist umstritten.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • joe76 am 11.09.2023 um 02:37 Uhr
    Geldschneiderei mit PSA-Test? — Nötigung?

    Mir wurde in der Praxis eines Urologen suggeriert, ich könne dort nur untersucht werden, wenn ich entweder einen PSA-Test machen lasse oder diesem schriftlich widerspreche.
    Die Praxis sei verpflichtet, mich auf den PSA-Test hinzuweisen.
    Ich frage mich, ob so eine drängende Werbung überhaupt zulässig ist, und vielleicht sogar den Tatbestand der Nötigung erfüllt.
    Auch während der Untersuchung ritt der Urologe immer wieder auf dem Thema PSA-Test herum.
    Der PSA-Test ist eine IGEL-Leistung. Er wird also nicht von der Krankenkasse bezahlt.
    Wäre ich nicht wegen eines schmerzenden Notfalls dort gewesen, hätte ich mir einen anderen Urologen gesucht.
    Ich habe den PSA-Test verweigert.
    Sollte ich mal einen machen wollen, werde ich mir Zeit lassen, die Praxis auszusuchen.
    Von Ärzten, die einem etwas aufschwatzen habe ich genug.
    Wenn ich auf die Kassenvariante bestanden habe, hat sich immer wieder herausgestellt, dass sie keine schlechteren Ergebnisse lieferte als die IGELs.

  • Waldi2013 am 20.03.2023 um 14:29 Uhr
    Erhöhter PSA-Wert kann auch auf Prostatitis deuten

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hausärzte und urologische Fachpraxen bei erhöhtem PSA-Wert immer nur auf Vorhandensein von Krebs und nicht auch auf eine eventuell vorhandene Prostatitis untersuchen. Eine bakterienfreie Urinprobe bedeutet noch nicht, dass auch die Prostata frei von Bakterien ist, erst eine 4-Gläser-Probe und ein Antibiogramm können Gewissheit bringen. Das wurde mir verweigert, es war dem Arzt zu aufwändig. Dadurch bin ich in die böse Falle gelaufen, dass nun nach einer fokalen Therapie des Karzinoms der PSA-Wert nicht mehr aussagekräftig ist, da die nicht mehr behandelbare asymptomatische Prostatitis den PSA-Wert weiter befeuert. Auch die Kontrolluntersuchungen per mpMRT sind dadurch schwieriger zu deuten, die Aussagekraft ist somit geringer geworden.
    Sehr aufschlussreiche Aufklärung brachte Dr. Google:
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/63754/Prostatitis-und-maennliches-Beckenschmerzsyndrom

  • Waldi2013 am 26.02.2023 um 20:24 Uhr
    mpMRT besser als ungezielte Biopsie

    Das bei Urologen und Krankenversicherungen immer noch als Standard angesehene ungezielte Biopsieren führt einerseits bei harmlosen Tumoren leicht zu Überdiagnosen und Übertherapien, anderseits können gefährliche Tumorherde übersehen werden, da man nur aus vorbestimmten Stellen Gewebe entnimmt. Schwedische Forscher stellten in der GÖTEBORG-2-Studie fest, dass es möglich ist, Überdiagnosen und Übertherapien zu vermeiden, wenn eine multiparametrische MRT (und nur bei Auffälligkeiten eine zielgerichtete Biopsie) durchgeführt wird. Ziel war es, bei der Früherkennung einen harmlosen von einem gefährlichen Prostatakrebs zu unterscheiden. Damit wird vielen Patienten auch die unangenehme und nicht risikolose Biopsie erspart. Wird ein erhöhter PSA-Wert festgestellt, sollten Patienten versuchen, den Urologen zu einem mpMRT zu bewegen.
    https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/frueherkennung-prostatakrebs-psa-wert-mrt

  • Gelöschter Nutzer am 25.01.2023 um 20:30 Uhr
    Ergänzung

    Neben den erwähnten Untersuchungsmethoden wie der Tastuntersuchung und der Ermittlung des PSA Wertes gibt es weitere Untersuchungen, die ein Facharzt durchführen kann. Dazu gehören zum Beispiel Ultraschall Untersuchungen. Diese werden bevorzugt vom Darm aus gemacht. Dafür wird eine längere Ultraschallsonde schmerzfrei in den Enddarm eingeführt. Ob dies eine Kassenleistung ist, weiß ich nicht. Die Kosten für diese Untersuchung halten sich aber in vertretbaren Grenzen. Ob man eine bestimmte Untersuchung durchführen lässt oder nicht, sollte man nicht am Geldbeutel festmachen. Hier geht es um Vorsorge und gegebenenfalls daher um die Gesundheit. Ein Arzt sollte auf Nachfrage die Kosten für eine Untersuchung, die keine Kassenleistung ist, nennen. Mein Tipp: Zum Geldsparen gibt es genügend bessere Anlässe und Möglichkeiten als bei einer Vorsorgeuntersuchung einmal im Jahr.

  • Dieter159 am 25.01.2023 um 12:44 Uhr
    PSA Test kann Leben retten

    Aus eigener Erfahrung (radikale OP 2014 mit anschließender Radiatio) rate ich jedem Mann, der eine Erhöhung des PSA Wertes innerhalb kurzer Zeit erfährt (Wert höher als 4) zur weiteren Abklärung. Es sollte eine MRT erfolgen um dann gezielt den Gleason Score zu ermitteln. Liegt dieser höher als 3+3 (erste Zahl steht für 90% zweite für 10% des untersuchten Gewebes durch Biopsie) zB 3+4 oder höher dann ist unverzüglicher Handlungsbedarf vorhanden. Ein streuendes Prostatacarzinom ist nämlich der Beginn einer sehr unangenehmen Erkrankung, die kaum noch heilbar ist. Mir hat die Beobachtung der jährlichen PSA Entwicklung das Leben gerettet.