Private Kranken­versicherung im Vergleich Gute Leistungen zu fairem Preis finden

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Private Kranken­versicherung im Vergleich - Gute Leistungen zu fairem Preis finden

Privat kranken­versichert. Ärztinnen und Ärzte können bei privat Versicherten jede einzelne Unter­suchung oder Beratung abrechnen. © Westend61 / Roger Richter

Die privaten Kranken­versicherungen aus unserem Test bieten höhere Leistungen als gesetzliche Kassen. Eine gute Auswahl ist wichtig, da spätere Änderungen schwierig sind.

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  • Testergebnisse für 41 Pri­vate Kranken­ver­sicherungs­tarife für Angestellte 11/2019
  • Testergebnisse für 26 Pri­vate Kranken­ver­sicherungs­tarife für Beamte 11/2019
  • Testergebnisse für 53 Pri­vate Kranken­ver­sicherungs­tarife für Selbst­ständige 11/2019

In der privaten Kranken­versicherung (PKV) stellen Sie den Umfang Ihres Versicherungs­schutzes bei Vertrags­schluss selbst zusammen. Hier sollten Sie unbe­dingt auf Qualität achten, denn Sie können vorher nicht wissen, welche medizi­nischen Leistungen Sie einmal brauchen. Im Krank­heits­fall ist es meist nicht mehr möglich, sich höher zu versichern.

Mindest­qualitäts­stan­dard als Auswahl­kriterium

In den Test haben wir nur Angebote aufgenommen, die einen umfassenden Qualitäts­stan­dard bieten (Mindestanforderungen an die Tarife im Test). Mit allen bewerteten Tarifen haben Kunden einen Versicherungs­schutz deutlich über den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, doch es gibt Leistungs­unterschiede – und erhebliche Unterschiede bei den Kosten.

Tipp: Wenn Sie einen güns­tigen Tarif aus unserem Vergleich wählen, riskieren Sie keine gefähr­lichen Leistungs­lücken.

Darum lohnt sich der Vergleich Private Kranken­versicherung für Sie

  • Test­ergeb­nisse. Unsere Test­ergeb­nisse zeigen die Bewertungen der Stiftung Warentest für 120 Tarif­angebote von 30 Versicherern zum Stichtag 1. August 2019. Im Test waren 26 Tarife für Beamtinnen und Beamte, 41 für Angestellte und 53 für Selbst­ständige. Wir haben ermittelt, was gesunde Beamte, Angestellte und Selbst­ständige zahlen, die mit 35 Jahren in die private Kranken­versicherung eintreten. In unseren Vergleich privater Kranken­versicherungen gingen das aktuelle Preis-Leistungs-Verhältnis und die Beitrags­entwick­lung der zurück­liegenden sechs Jahre ein.
  • Aktuelle Beiträge. Unser Beitrags­rechner zeigt an, wie hoch die Monats­beiträge für die Angebote aus dem Test für Ihr individuelles Eintritts­alter heute sind. Alle Tarife liegen unver­ändert vor. Sie können den Rechner für unbe­grenzt viele Alter nutzen, zum Beispiel, wenn Sie auch für Ihre Familien­angehörigen Versicherungs­schutz benötigen.
  • Entscheidungs­hilfe. Wir sagen Ihnen, welche Mindest­anforderungen die Stiftung Warentest an PKV-Tarife stellt, und nach welchen Kriterien Sie entscheiden sollten, ob eine private oder lieber eine gesetzliche Kranken­versicherung für Sie sinn­voll ist. Zudem erfahren Sie, wie Sie über­schlagen können, was Sie eine private Kranken­versicherung im Alter kosten wird (siehe Faustformel in Heft-PDF S. 81).
  • Modell­rechnung. Für ein in der Unter­suchung von 2019 sehr gutes Angebot müssten 35-jährige ledige Bundes­beamte heute gemäß unserem Rechner mindestens 224 Euro im Monat, Angestellte 510 Euro (450 Euro Selbst­beteiligung pro Jahr), Freiberufler knapp 570 Euro (960 Euro Selbst­beteiligung) zahlen, wobei es für Freiberufler nur ein gutes Angebot gab.
  • Tipps. Wir sagen Ihnen, was Sie beim Ausfüllen des Versicherungs­antrags beachten müssen (Stich­wort: Gesund­heits­prüfung).
  • Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbe­richt aus Finanztest 11/2019.

Orientierung im Leistungsd­schungel

Sie können in der privaten Kranken­versicherung deutlich höhere Leistungen bekommen, als sie die gesetzlichen Kassen bieten, sofern Sie sich das leisten können. Der Vergleich der Stiftung Warentest bietet Ihnen eine gute Orientierung in der verwirrenden Vielfalt der etlichen Hundert möglicher Tarif­kombinationen.

Bei vielen privaten Versicherern setzt sich der Vertrag nach dem Baukastenprinzip zusammen. Die wichtigsten Bestand­teile für alle Versicherten sind der Ambulant-, der Stationär- und der Zahn­tarif. Selbst­ständige und Arbeitnehmer brauchen außerdem ein Kranken­tagegeld, das ihnen den Verdienst­ausfall bei Arbeits­unfähigkeit ersetzt. Beamte können Kürzungen bei der Beihilfe ausgleichen, indem sie einen sogenannten Beihilfe­ergän­zungs­tarif abschließen.

Auch ohne einge­loggt zu sein, können Sie unter „So haben wir getestet“ nach­lesen, wie wir in unserer Unter­suchung vorgegangen sind. Auch die Mindestanforderungen an die Leistungsbestandteile eines Tarifs können Sie einsehen.

Das sind die Vorteile einer guten privaten Kranken­versicherung

Sie bezahlt (fast) alles, was Ärzte verschreiben. Der Ambulant­tarif umfasst neben den Honoraren für Behand­lungen und Unter­suchungen bei nieder­gelassenen Ärztinnen und Ärzten auch all das, was diese verschreiben. Privatversicherte sind bei Arznei­mitteln generell im Vorteil. Bis auf wenige Ausnahmen kommen die gesetzlichen Kassen nicht für rezept­freie Medikamente auf – wie homöo­pathische Mittel, viele Salben und Erkältungs- und Schmerz­mittel. Die privaten Versicherer erstatten die Kosten für solche Arzneien in der Regel, wenn Ärztin oder Arzt sie verschreiben. Außerdem sind die Mediziner weder bei ihrem Honorar noch den zu verschreibenden Leistungen an Budgets und andere Ober­grenzen gebunden.

Gut versorgt im Kranken­haus. Den größten Unterschied zwischen Kassen- und Privatpatienten gibt es im Kranken­haus. Entscheidend ist nicht allein die Unterbringung im Ein- oder Zweibett­zimmer, sondern der Anspruch, sich von Chef­ärztinnen und -ärzten behandeln zu lassen. Die Chef­arzt­behand­lung bieten alle Tarife im Test. Einige Versicherer über­nehmen zusätzlich besonders hohe Arzt­honorare im Kranken­haus.

Hohe Absicherung bei Zahn­ersatz. Kronen, Brücken oder Implantate können etliche Tausend Euro kosten. Neben den Honoraren für Zahn­ärztinnen und -ärzte fallen die Material- und Labor­kosten erheblich ins Gewicht. Sie machen mitunter bis zu zwei Drittel der Gesamt­rechnung aus. Wer für Zahn­ersatz eine hohe Absicherung wünscht, sollte darauf achten, dass der Versicherer sich an diesen Kosten mit möglichst wenig Einschränkungen beteiligt. Implantate sind in allen sehr guten und guten Tarifen im Test enthalten.

PKV für Beamte oft erste Wahl

Beamtinnen und Beamte wählen meistens eine private Kranken­versicherung. Ihr Dienst­herr trägt mit der Beihilfe einen Teil der Gesund­heits­kosten – auch für ihre Kinder und nicht erwerbs­tätige Ehepartner. Sie brauchen also nur den verbleibenden Teil der Gesund­heits­kosten versichern. In der gesetzlichen Kranken­versicherung müssten Beamte in vielen Bundes­ländern den vollen Beitrag selbst zahlen. Schritt für Schritt gehen allerdings mehr und mehr Bundes­länder dazu über, auch Beamten für die gesetzliche Krankenkasse den üblichen Arbeit­geber­zuschuss zu zahlen.

Nachteile einer privaten Kranken­versicherung

Angestellte und Selbst­ständige sollten sich zweimal über­legen, ob sie sich die Beiträge für die private Versicherung auf Dauer leisten können. Denn wer mit Mitte 30 einsteigt, muss damit rechnen, dass er bei Renten­eintritt mindestens das Dreifache des Beitrags zahlt, der beim Abschluss der Versicherung fällig war. Wie viel jemand im Alter verdient, wird, anders als in der gesetzlichen Krankenkasse, beim Beitrag für die private Kranken­versicherung nicht berück­sichtigt.

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  • Testergebnisse für 26 Pri­vate Kranken­ver­sicherungs­tarife für Beamte 11/2019
  • Testergebnisse für 53 Pri­vate Kranken­ver­sicherungs­tarife für Selbst­ständige 11/2019

Rück­kehr in die Kasse schwierig

Im Alter in die gesetzliche Krankenkasse zurück­zukehren, ist oft nicht möglich. Ab dem 55. Geburts­tag ist der Rückweg für alle sogar so gut wie ausgeschlossen. Angestellte und Selbst­ständige sollten sich deshalb nur privat versichern, wenn sie entweder wohl­habend sind oder vom Abschluss des Vertrags an jeden Monat ausreichend Geld zur Seite legen können, um im Alter genügend Geld für die dann höheren Beiträge zu haben.

Tipp: Die Finanztest-Experten haben eine Faust­regel entwickelt, um grob einzuschätzen, wie viel Geld ab 67 Jahren jeden Monat für die private Kranken­versicherung gebraucht wird. Die Formel finden Sie im PDF zum Testbe­richt.

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  • Testergebnisse für 26 Pri­vate Kranken­ver­sicherungs­tarife für Beamte 11/2019
  • Testergebnisse für 53 Pri­vate Kranken­ver­sicherungs­tarife für Selbst­ständige 11/2019
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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • malik10405 am 17.05.2024 um 18:12 Uhr
    Gemischte Erfahrungen mit der Signal Iduna

    Meine Erfahrungen mit der Signal Iduna waren eher durchwachsen. Gegen Ende dauerte die Bearbeitung immer länger. Beim Tarif sollte man aufpassen, dass man keinen nimmt, der rein auf Generika setzt, da die Signal Iduna dann nur diesen Preis erstattet und nicht den bezahlten. Als es mal darauf ankam, war der Kundenservice sehr pampig und es wurde die erst beste Gelegenheit gefunden, mich als Kunde loszuwerden. Kommunikation leider unmöglich, selbst mein Versicherungsverteter war es peinlich. Ich und auch ein Freund wollten gegen die fehlerhafter Begründungen der Beitragsanpassungen klagen. Da lernt man die Signal Iduna erst wirklich kennen, nicht gerade lustig. Es hat sogar bei meinem Freund geklappt, jedoch war am Ende durch den Gang der Instanzen der gewonnene Betrag eher niedrig.

  • nils1896 am 25.02.2024 um 16:24 Uhr
    Pauschale Beihilfe auch in Niedersachsen

    Seit dem 01.02.2024 gilt das auch für Niedersachsen. Das taucht in dem Artikel noch nicht auf.

  • Mike2343 am 06.12.2023 um 19:46 Uhr
    Update

    Die Tests fanden vor etwa 4 Jahren statt. Ist es absehbar, dass die Tarife (für Selbständige) in naher Zukunft auf Änderungen geprüft werden mit ggf. neuer Bewertung der Tarife? Das wäre sehr hilfreich!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 02.11.2023 um 16:48 Uhr
    Vergleichende Tabelle der Versicherungsleistungen

    @user889: Nein, wir stellen unsere Testergebnisse nicht in Form einer Excel-Tabelle zur Verfügung. Wenn Sie sich an einen auf die private Krankenversicherung spezialisierten Versicherungsmakler wenden, kann dieser Ihnen die Detailunterschiede zwischen den Tarifen erklären. Deren Software kann die Tarife gegenüberstellen. Auch manche Verbraucherzentralen haben in der Beratung einen Zugriff auf die Maklerprogramme.

  • user889 am 11.07.2023 um 14:35 Uhr
    Vergleichende Tabelle der Versicherungsleistungen

    Guten Tag,
    Um mich als angehender Beamter für eine PKV anhand individueller Kriterien zu entscheiden, muss ich nun die Bedingungen mehrerer Versicherungen durcharbeiten und die Leistungen in eine Tabellenübersicht bringen (bzw. Ihre Checkliste mehrmals ausfüllen). Der Aufwand ist sehr groß.
    Im Rahmen des Tests haben Sie dieselbe Arbeit sicherlich bereits erledigt. Wäre es möglich, dass Sie Ihre Auswertung zur Verfügung stellen? So könnte ich viel schneller einen Versicherungskandidaten ins Auge fassen und würde nur bei diesem die Bedingungen noch einmal selbst prüfen.
    MfG