![Mittel mit Omega-3-Fettsäuren im Test - Warum Fischölkapseln & Co wenig bringen](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/f6/31/c7203255-551e-458c-95f9-b43b6d9b2f9f-web/5825200_omega-3-test-a2005.jpg)
Gutes Fett. Fischölkapseln sollen positiv auf Blutfettwerte wirken. © Getty Images / Stevica Mrdja
Omega-3-Fettsäuren stecken in Fischöl, Algen- oder Leinöl und sollen gut sein fürs Herz. Sind sie das auch? Wir haben 20 Mittel mit Omega-3 getestet, dazu 3 Medikamente.
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Alle Testergebnisse für Mittel mit Omega-3-Fettsäuren 06/2020Liste der 20 getesteten Produkte
Omega-3-Fettsäuren sollen vor Herzerkrankungen schützen
Die Hoffnung ist groß, alt und weit verbreitet: Fischölkapseln sollen regelrechte Wundermittel sein, vor allem fürs Herz. Fakt ist: Fischöl enthält lebenswichtige Omega-3-Fettsäuren. Bereits vor Jahrzehnten lieferten Studien Hinweise darauf, dass diese Stoffe dem Herz-Kreislauf-System nützen, etwa vor Herzinfarkt schützen sollen. In der Folge entstand die Idee, Fischöl in Kapseln zu füllen – für alle, die wenig oder keinen Fisch essen. Auch pflanzliche Omega-3-Präparate werden vermarktet, zum Beispiel mit Algenöl oder Leinöl.
Das bietet unser Test von Omega-3-Präparaten
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 20 Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren, davon 14 mit Fischöl, 4 mit Algenöl und 2 mit Leinöl. Neben dem Preis nennen wir den Ölgehalt pro Kapsel sowie die Menge an Omega-3-Fettsäuren pro empfohlener Tagesdosis. Zusätzlich finden Sie Bewertungen für drei häufig verkaufte rezeptfreie Medikamente mit Omega-3-Fettsäuren.
Tipps und Hintergrund. Unser Überblick zeigt, welche Lebensmittel viel Omega-3-Fettsäuren enthalten und wie Sie den täglichen Omega-3-Bedarf über die Ernährung decken können.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 06/2020.
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Alle Testergebnisse für Mittel mit Omega-3-Fettsäuren 06/202023 Omega-3-Mittel im Test
Was bringen Fischölkapseln und Co? Wir haben 20 Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren unter die Lupe genommen – 14 mit Fischöl, vier mit Algenöl, zwei mit Leinöl. Erhältlich sind sie etwa in Apotheken, Drogerien, Supermärkten und Online-Shops. Außerdem prüften wir drei rezeptfreie Medikamente mit Omega-3-Fettsäuren. Zugelassen sind diese zur Senkung erhöhter Triglyceride, also spezieller Blutfettwerte, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Tipp: Die Stiftung Warentest nimmt regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente unter die Lupe. Wie wir Medikamente testen, erläutern wir in diesem Hintergrundartikel.
Qualität in Ordnung, Nutzen nicht ausreichend belegt
Für den Test haben wir die Produkte im Labor überprüft, unter anderem auf Schadstoffe. Beim Deklarations-Check schauten wir, ob die Gesundheits-Claims auf den Packungen den rechtlichen Bestimmungen entsprechen. Außerdem beurteilten Gutachter die Studienlage zur Wirksamkeit. Und dabei fällt die Bilanz trotz unzähliger Untersuchungen zum Thema ernüchternd aus.
Update [09.01.24]: Risiko für Herzkranke ermittelt
Präparate mit Omega-3-Fettsäuren können bei Menschen mit Herzleiden das Risiko für Vorhofflimmern – eine gefährliche Herzrhythmusstörung – erhöhen. Das ergab eine Auswertung klinischer Studien durch die Europäische Arzneimittelagentur. Wer an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet, sollte die Kapseln demnach nicht ohne ärztliche Rücksprache nehmen.
Gesundes Essen ist nicht zu toppen
Dennoch: Omega-3-Fettsäuren aus Nahrung sind wertvoll. Fetter Seefisch wie Lachs, aber auch beispielsweise Walnüsse, Lein- oder Rapsöl bringen reichlich davon mit. Selbst mit pflanzlichen Ölen allein lässt sich der Bedarf gut decken, wie unsere Berechnungen zeigen. Es geht nicht darum, alles akribisch abzumessen. Die Mischung machts. Wenig ungesunde Fette etwa aus Knabberzeug und Süßigkeiten essen – und dafür gesunde. Solche Kost, kombiniert mit Obst und Gemüse schützt Herz und Kreislauf. Und sie liefert der Gesundheit noch mehr: Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.
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Alle Testergebnisse für Mittel mit Omega-3-Fettsäuren 06/2020-
- Hitzewallungen, Herzrasen, Gewichtszunahme – während der Hormonumstellung lohnt es, die Ernährung anzupassen. Wir geben Tipps für Lebensmittel und Getränke.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@cem52: Vielen Dank für Ihre Anfrage. Informationen der deutschen Arzneimittelbehörde zum gewünschten Thema finden Sie hier: BfArM - Rote-Hand-Briefe und Informationsbriefe - Rote-Hand-Brief zu Omega-3-Fettsäure-haltigen Arzneimitteln: Dosisabhängig erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern bei Patienten mit etablierten kardiovaskulären Erkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren
Zu den Nahrungsergänzungsmitteln mit Omega-3-Fettsäuren hat auch das zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung entsprechende Infos veröffentlicht: Präparate mit Omega-3-Fettsäuren können bei Herzpatienten das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen (bund.de)
In unserer Untersuchung finden sich 20 Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren und 3 Arzneimittel.
Ich finde keinen Link zu der Studie mit Vorhorflimmern bei Konsum mit Omega 3 etc.
@db9931n: Omega-3-Fettsäuren aus der Nahrung sind wertvoll. Fetter Seefisch wie Lachs, aber auch beispielsweise Walnüsse, Lein- oder Rapsöl bringen reichlich davon mit. Selbst mit pflanzlichen Ölen allein lässt sich der Bedarf gut decken, wie unsere Berechnungen zeigen. Es geht nicht darum, alles akribisch abzumessen. Die Mischung machts. Unter dem nachfolgenden Link finden Sie unsere Berechnung wie Sie mit Lebensmitteln Ihren Omega-3-Bedarf decken: Mittel mit Omega-3-Fettsäuren im Test: So decken Sie mit der Nahrung Ihren Omega-3-Bedarf | Stiftung Warentest
Ein typisches Beispiel, bei dem Medizin 2.0 versagt. Herzkreislauf- sowie Demenzerkankungen enstehen über Jahrzehnte. Studien werden auf 5-6 Jahre ausgelegt und wenn in dem Zeitraum keine Wirkung gefunden wird, werden die Präperate als "nutzlos" deklariert. In den epidemiologischen Studien ist es in der Regel nicht möglich, einzelne kausale Wirkungen statistisch zu isolieren, wenn es um den gesamten Lebensstil, Genetik und Umwelt der Studienteilnehmer geht. Die kausalen Mechanismen von Omega 3 im Körper sind bekannt und ein Mangel ohne Fisch in der Ernährung häufig. Die Ergänzung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit sinnvoll, auch wenn unser altbackenes medizinisches System noch ein paar Jahre brauchen wird, um das zu erkennen.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung