Photovoltaik-Versicherungen im Vergleich Guter und güns­tiger Schutz für die Solar­anlage

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Photovoltaik-Versicherungen im Vergleich - Guter und güns­tiger Schutz für die Solar­anlage

PV-Anlage auf dem Dach. Allein 2023 gingen rund 1 Million neue Geräte ans Netz. © Getty Images / Fotomaschinist

Wer haftet für den Schaden und kommt für Ertrags­ausfälle auf, wenn die Photovoltaik-Anlage kaputt­geht? Das zeigt unser Vergleich von 80 Photovoltaik-Versicherungen.

Photovoltaik-Versicherungen im Vergleich Testergebnisse für 80 Photovoltaik-Ver­sicherungen freischalten

Selber erneuer­bare Energie erzeugen – das liegt im Trend. Doch so eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) kostet oft mehrere Zehn­tausend Euro. Da liegt es nahe, sie gut zu versichern. In der normalen Wohn­gebäude­versicherung ist die Solar­anlage gegen Schäden durch Brand, Unwetter oder Über­schwemmung geschützt. Weitergehender Schutz auch gegen Diebstahl, Ertrags­einbußen, Marderschäden oder Bedienungs- und Konstruktions­fehler muss dagegen fast immer extra versichert werden.

Die Stiftung Warentest hat Photovoltaik-Versicherungen untersucht, die auch in diesen Fällen leisten: 33 von 80 Tarifen im Test bieten den Mindestschutz, den wir für erforderlich halten. Die Unterschiede liegen im Detail – und im Preis.

Warum sich der Photovoltaik-Versicherungs-Vergleich für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Unser Test zeigt Konditionen und Monats­beiträge für 80 Photovoltaik-Versicherungen von insgesamt 50 Anbietern. 21 sind Extra­policen, 56 sind Bausteine in einer Wohn­gebäude­versicherung, 3 sind bereits integrierter Bestand­teil eines Wohn­gebäude­versicherungs­tarifs.

Die beste Photovoltaik-Versicherung für Sie

33 der getesteten Angebote erfüllen die Mindest­anforderungen der Stiftung Warentest. Sie sind alle geeignet, unterscheiden sich aber in einigen Details – und beim Preis. Zusatz­bausteine für die Wohn­gebäude­police gibt es ab 35 Euro. Eine separate Photovoltaik-Versicherung mit Finanztest-Mindest­schutz kostet 65 bis 107 Euro jähr­lich.

Hintergrund und Tipps

Unser Testbe­richt beant­wortet die wichtigsten Fragen rund um den Versicherungs­schutz für PV-Anlagen: Wer braucht so eine Versicherung, welche Schäden sind versichert, wann leistet die Police – und: Ersetzt sie auch Ertrags­ausfälle? Außerdem gehen wir auf Themen wie Marder­schäden, Diebstahl und grobe Fahr­lässig­keit ein.

Heft­artikel als PDF

Wenn Sie das Thema frei­schalten, haben Sie Zugriff auf den Heft­artikel aus Finanztest 3/2024 zum Download.

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Photovoltaik-Versicherungen im Vergleich

Umfassender Schutz für eine Photovoltaik-Anlage ist auf drei Wegen möglich:

  • Wohn­gebäude­policen, die eine Solar­anlage von vorn­herein komplett mit abdecken,
  • Zusatz­bausteine zur Wohngebäudeversicherung, über die ein erweiterter Schutz einge­schlossen werden kann, oder
  • eigen­ständige Photovoltaik-Policen.

Die Stiftung Warentest hat alle drei Varianten untersucht. Wir gehen von folgendem Modell­fall aus:

  • privater Betreiber
  • PV-Anlage von einer Fachfirma installiert (Wert: 20 000 Euro)
  • 7 Kilowatt-Peak (kWp) Spitzen­leistung, Batteriespeicher.

Tipp: Seit unserem letzten Test im Jahr 2017 hat sich das Angebot an Photovoltaik-Versicherungen fast verdoppelt. Schon vor dem Frei­schalten können Sie sehen, welche Tarife von welchen Anbietern wir getestet haben.

Keine Versicherungs­pflicht für PV-Anlage

Eine Versicherungs­pflicht gibt es für Solar­anlagen nicht. Der Verlust ist in der Regel für Eigentüme­rinnen und Eigentümer auch nicht existenz­bedrohend, kann angesichts fünf­stel­liger Investitions­summen aber schmerzen. Auch Reparaturen verursachen oft Kosten im vierstel­ligen Bereich. Eine Photovoltaik-Versicherung kommt zudem für Ertrags­ausfälle auf, wenn das Gerät aufgrund eines Schadens mal nicht läuft. Übrigens: Balkonkraftwerke sind oft über die Hausratversicherung mitversichert. Ertrags­ausfälle erstattet diese aber nicht.

Tipp: Wie sich mit Solar­anlagen Geld verdienen lässt, zeigt unser Special So lohnt sich Photovoltaik. Die Rendite Ihrer Solar­anlage können Sie bequem mithilfe unseres kostenlosen Solarrechners ermitteln.

Schäden durch Unwetter und Hoch­wasser nehmen zu

Die Kosten für Schäden durch Hagel und Sturm an Wohn­gebäuden haben sich von 2020 bis 2022 etwas mehr als verdoppelt – von 920 Millionen auf 1 850 Millionen Euro. Auch Hoch­wasser verursacht immer größere Schäden. Da sich Wechsel­richter und Stromspeicher einer PV-Anlage meist im Keller befinden und sogar unter Spannung stehen, wenn sie vom Stromnetz getrennt sind, können auch sie von Hoch­wasser betroffen sein.

An weitere Risiken denken

Löst sich ein Solarpanel und fällt vom Dach auf ein Fahr­zeug oder verletzt sogar einen Menschen, müssen Eigentümer den Schaden ersetzen. Kommt ein Mensch schwer zu Schaden, wird es schnell sehr teuer. Schmerzens­geld, Verdienst­ausfall und Behand­lungs­kosten summieren sich zu hohen Beträgen. Um solche Schäden abzu­sichern, ist eine private Haftpflichtversicherung unerläss­lich. Die sollte aber ohnehin jeder haben.

Eine PV-Anlage sollten Sie unbe­dingt Ihrem Wohn­gebäude­versicherer melden, damit sie mitgeschützt ist. Ob sich zusätzlicher Allgefahren­schutz anbietet, hängt auch davon ab, wie teuer sie war.

Michael Nischalke, Projektleiter Versicherungen

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • frapemeu am 21.07.2024 um 10:44 Uhr
    Provinzial-PV-Versicherung fehlt?

    Vielen Dank für den nützlichen Vergleich. Ich finde dort aktuell nicht die PV-Versicherung der Provinzial. Ist die unter einem anderen Namen gelistet?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 19.04.2024 um 14:56 Uhr
    GEV / Zusatzbaustein Photovoltaik

    @BastianKuehn: Bitte gehen Sie bei dem Tarif in die Einzelansicht, dort finden Sie unter dem von Ihnen erwähnten Kreuz einen Punkt: Nicht ver­sicherte Leis­tungen des Finanztest-Mindest­schutzes Photovoltaik. Dort finden Sie das nicht erfüllte Einzelkriterium.

  • BastianKuehn am 18.04.2024 um 21:25 Uhr
    GEV / Zusatzbaustein Photovoltaik

    Hallo,
    vielen Dank für die Erläuterungen. Leider ist mir nicht klar, wo ich die Kriterien finde, welche nicht erfüllt sind. Weder in der Einzelansicht im Wohngebäudetest noch in der PV-Versicherung sind die einzelnen Kriterien in der Tabelle enthalten. Lediglich ein Kreuz bei Finanztest-Mindest­schutz Photovoltaik ist gesetzt. Welches konkrete Einzelkriterium nicht erfüllt ist, ist nicht erkennbar. Können Sie das bitte genauer erläutern.
    Es ist auch falsch, dass der Zusatz­bau­stein zur Wohn­gebäude­ver­sicherung gegen Mehrbetrag angezeigt wird. Dieser ist kostenfrei und ein Anruf genügt. Hier sollte ein Filter "kostenfrei nach Anforderung" oder ähnliches genutzt werden.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.04.2024 um 15:04 Uhr
    GEV / Zusatzbaustein Photovoltaik

    @BastianKuehn: Wir haben den Zusatzschutz der GEV im Test berücksichtigt. Den bekommen Sie jedoch nicht automatisch, sondern auf Nachfrage. Über einen Anruf beim Versicherer lässt sich dieser in den bestehenden Vertrag einschließen.
    In allen drei Bausteinen der GEV (Smart, Top, Max) ist der Schutz der Photovoltaikversicherung gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm / Hagel und weitere Gefahren mit geschützt.
    Der Zusatzschutz deckt Schäden am Stromspeicher sowie das Risiko des Ertragsausfalls und die Kosten für den Fremdstromzukauf mit ab. Der Zusatzschutz erfüllt nicht in allen Punkten unsere Mindestanforderungen. Welches Kriterium nicht erfüllt wird, steht in der Einzelansicht zum Tarif.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 08.04.2024 um 14:51 Uhr
    Helvetia

    @Elch: Die Helvetia wollte wegen der Überarbeitung ihrer Bedingungen für die Wohngebäudeversicherung nicht teilnehmen.