![Pflegetagegeldversicherungen im Vergleich - Die besten Tarife für den Pflegefall](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/e8/25/27904b62-14c0-4716-8a3f-db3ce0f296c8-web/6012076_pflegetagegeldversicherung-f202307.jpg)
Pflege absichern. Eine Pflegetagegeldversicherung kann in bestimmten Konstellationen sinnvoll sein. © Getty Images / Westend61 / Robin Skjoldborg
Pflegetagegeldversicherungen im Vergleich – doch die Kosten sind hoch und können weiter steigen. Die Stiftung Warentest hat 70 Tarife geprüft.
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Testergebnisse für 70 PflegetagegeldversicherungenEine private Pflegezusatzversicherung kann helfen, wenn die Pflege zu teuer wird. Nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) müssen Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner 2023 im bundesweiten Schnitt 1 139 Euro selbst für die Pflege bezahlen. Zusammen mit den Kosten für Unterkunft und Investitionen sind es sogar 2 411 Euro durchschnittlich im Monat – 278 Euro mehr als im Vorjahr. Bei der häuslichen Pflege kann der Finanzierungsbedarf in bestimmten Situationen, etwa wenn eine 24-Stunden-Betreuung nötig wird, noch deutlich höher ausfallen.
Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt zwar einen großen Teil der Kosten und im Notfall springt das Sozialamt ein – trotzdem müssen Pflegebedürftige oft an ihr Erspartes ran. Wer im Alter nicht sein Vermögen für Pflege aufbrauchen will oder sich schlicht eine komfortablere Pflegesituation wünscht, kann mit einer privaten Pflegetagegeldversicherung vorsorgen.
Pflegetagegeld – warum sich unser Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Unsere Tabellen zeigen Bewertungen der Stiftung Warentest für 27 Pflegetagegeldversicherungen von 24 privaten Krankenversicherern von Allianz und DKV über Huk Coburg bis Württembergische, jeweils für 45-Jährige und 55-Jährige, insgesamt Ergebnisse für 70 Tarife (Stand: Mai 2023).
Die besten Pflegetagegeldtarife für Sie
Wir haben uns angesehen, inwieweit die Tarife eine mögliche Lücke zwischen Zahlungen der gesetzlichen Pflegeversicherung und den Pflegekosten schließen können – und somit im Pflegefall eine echte Hilfe sind.
Tipps und Hintergrund
Pflegetagegeldtarife sollten unterschiedliche Leistungen in verschiedenen Pflegegraden und -situationen bieten. Dazu zeigen wir zwei Modellvarianten, deren Leistungen in den Produktkategorien auf unsere Vorgaben angepasst sind. Wir erklären außerdem die Gründe, warum die Kosten für die Tarife steigen und zählen Vorteile und Nachteile dieser Versicherungsform auf.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie den Heftartikel aus Finanztest 07/23 zum Download.
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Testergebnisse für 70 PflegetagegeldversicherungenPflegetagegeldversicherungen im Vergleich
Finanztest hat 27 Pflegetagegeldtarife für zwei Modellfälle (70 Tarifergebnisse insgesamt) untersucht und dabei besonderes Augenmerk auf das finanzielle Leistungsniveau gelegt. Es wird aufgezeigt, welche Zahlungen Versicherte in den einzelnen Pflegegraden bei Versorgung zu Hause oder im Heim erhalten. Für unsere Modellkunden haben wir abgefragt, wie sie mit dem von uns vorgesehenen Budget im jeweiligen Tarif versorgt wären. Das waren 115 Euro im Monat, wenn der Vertrag mit 55 Jahren beginnt, 75 Euro im Monat für bei Vertragsbeginn 45-Jährige.
Leistungen für den Pflegefall
Grundsätzlich gilt: Je älter Kundinnen und Kunden beim Abschluss sind, umso höher fallen ihre Beiträge aus. Wir haben ermittelt, in welchem Maße Leistungen aus den angebotenen Verträgen den von uns ermittelten geschätzten Bedarf im Pflegefall decken. Das Ergebnis: Viele Tarife schaffen es, eine mögliche finanzielle Lücke zu schließen und sind somit für 45-Jährige und 55-Jährige geeignet.
Vorteil: Pflegelücke schließen
Was für den Abschluss einer Pflegetagegeld-Police spricht:
Pflegelücke. Ein passender Tarif kann finanzielle Pflegelücken schließen und leistet auch, wenn jüngere Menschen pflegebedürftig werden, etwa durch Unfall oder Krankheit. Das ausgezahlte Geld steht zur freien Verfügung: für Hilfe im Haushalt oder für Angehörige, die ihre Arbeitszeit reduzieren.
Vermögensschutz. Hohe Pflegekosten zehren mitunter ein Vermögen auf. Eine Police kann insbesondere für diejenigen sinnvoll sein, die Wohneigentum vererben wollen.
Mehr Komfort. Die Pflegesituation lässt sich mit dem Geld aus der Police komfortabler gestalten, zum Beispiel mit mehr Hilfe im Alltag oder zusätzlichen Physiotherapien.
Nachteile: Beitragssteigerung und Verlustrisiko
Diese Argumente sprechen gegen den Abschluss einer Police:
Kosten. Die Beiträge sind hoch und steigen im Lauf der Jahre oder Jahrzehnte. Wird die Police gekündigt, ist das Geld weg.
Keine Pause. Versicherte zahlen die Beiträge lebenslang, oft auch, wenn sie selbst pflegebedürftig sind. Nur selten ist es möglich, die Beitragszahlungen kurz auszusetzen.
Nicht planbar. Es ist schwer vorhersehbar, wie sich die Beiträge entwickeln. Sie steigen nicht nur, wenn sich das Pflegetagegeld erhöht. Auch andere Faktoren können dazu führen wie eine schlechte Zinssituation und höhere Ausgaben der Versicherer – zum Beispiel durch eine steigende Anzahl von versicherten Pflegebedürftigen.
Das können Sie vor dem Freischalten sehen
In der Übersicht zu unseren Untersuchungsergebnissen zeigen wir Ihnen schon vor dem Freischalten, welche Anbieter und Tarife wir geprüft haben. Sehen können Sie auch, nach welchen Kriterien Sie die Ergebnisse filtern können.
Stolperstein Gesundheitsprüfung
Menschen mit Vorerkrankungen haben es schwerer, sich für den Pflegefall zu versichern. Oft müssen sie mehr bezahlen oder sie werden ganz abgelehnt. Einige gut bewertete Tarife sind strenger bei der Gesundheitsprüfung. Wer gesund ist, kann diese wählen. Wer aber bereits unter Erkrankungen leidet, kann versuchen, eine Versicherung bei einem Anbieter zu bekommen, der bei der Auswahl weniger restriktiv vorgeht.
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Testergebnisse für 70 PflegetagegeldversicherungenPflegegeld, Sachleistungen und Co
Rund 5 Millionen pflegebedürftige Menschen bekommen derzeit Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung, etwa Zuschüsse zu den Heimkosten, Pflegegeld und Pflegesachleistungen. Der Begriff Pflegesachleistungen führt dabei oft in die Irre, denn dabei geht es nicht um Sachen sondern um Zahlungen an die ambulanten Dienstleister, die Pflegebedürftige zu Hause versorgen. Darüber hinaus gibt es weitere Zuschüsse etwa für die Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege, die Betroffenen ab Pflegegrad 1 und deren Angehörigen finanzielle Entlastung bringen.
Tipp: Alle wichtigen Informationen rund ums Thema Pflege und mögliche finanzielle Leistungen finden Sie in unserem umfangreichen Special Pflegeversicherung: Diese Leistungen stehen Ihnen zu.
„Beschäftigen Sie sich frühzeitig mit der Frage nach einer möglichen Pflegebedürftigkeit im Alter, damit Sie sich klar werden, was Sie sich dann wünschen und wie das finanziert werden könnte.“
Sabine Baierl-Johna, Projektleiterin Pflegeversicherung bei Finanztest
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Testergebnisse für 70 Pflegetagegeldversicherungen-
- Werden Menschen pflegebedürftig, brauchen sie Hilfe – von Familienmitgliedern oder Pflegefachkräften. Finanzielle Unterstützung bietet die gesetzliche Pflegeversicherung.
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- Ob klassisches Pflegeheim, Betreutes Wohnen oder Pflege-WG: Geeignete Wohnformen gibt es inzwischen für jeden Bedarf. Wir erklären, wie sie funktionieren.
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- Statt ins Heim können Pflegebedürftige in eine ambulant betreute WG ziehen. Wir schildern Vor- und Nachteile der Pflege-Wohngemeinschaft und wie sie organisiert ist.
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Kommentarliste
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@jowood: Haben Sie vielen Dank für Ihren Hinweis, den wir gern an die Fachabteilung weiter leiten.
Liebes Team,
für die Absicherung von Kindern im Hinblick auf schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen empfiehlt u. a. der Bund der Versicherten (BdV) die Pflegetagegeldversicherung. Das dürfte daran liegen, dass die Kinderinvaliditätsversicherung a) nur noch von wenigen Versicherern angeboten wird, b) relativ teuer ist, c) zum Teil relevante Leistungsausschlüsse hat.
Es könnte daher sinnvoll sein, wenn Finanztest die Pflegeversicherung für einen Modellkunden "Kind" unter die Lupe nimmt. Eine hohe Absicherung bereits ab Pflegegrad 1 erscheint dabei wichtig. Pflegetagegeldversicherungen z. B. von Huk Coburg, SDK, Axa bieten die Möglichkeit, auch für Kinder über alle Pflegegrade hinweg konstant 100% Leistung zu vereinbaren. Da Altersrückstellungen für das Ziel der Kinderabsicherung nicht notwendig sind, ist der Schutz vergleichsweise günstig zu haben.
Es wäre schön, wenn Sie sich bei Gelegenheit diesem Thema widmen, danke!
Kommentar vom Autor gelöscht.
Liebe Stiftung Warentest,
sie raten davon ab, "zu früh" eine Pflegeversicherung abzuschließen. Ich kann ihre Argumente gut nachvollziehen, dass erst einmal Klarheit über das Gehalt und eine vernünftige Altersvorsorge vorliegen muss, bevor man an eine private Pflegeversicherung denkt.
Auf der anderen Seite habe ich mittlerweile in meinem Bekanntenkreis mehrmals mitbekommen, dass es schon mit Mitte 40 sehr schwierig wird, überhaupt noch einen Vertrag zu erhalten. Der Antragsprozess zieht sich zudem gerne über Monate hinweg (da immer wieder Nachfragen kommen und dann lange Funkstille ist), nur um am Ende eine Absage zu bekommen.
Dementsprechend bin ich sehr froh, dass ich mit Mitte 30 meine Versicherung abgeschlossen habe und kann es auch nur jedem raten - auch wenn die steigenden Beiträge happig sind. Ich glaube nicht, dass ich heute noch eine Versicherung erhalten würde.
@Puelda: Wir haben die monatliche Geldleistung der Tarife abgebildet, die sie für einen definierten Beitrag (hier: rund 115 Euro für 55-jährigen Modellkunden) bekommen.
Die von Ihnen benannte „Basis“ ist also nicht die Geldleistung allein sondern die Geldleistung, die für den vorgegebenen Beitrag ausgezahlt wird.
Sowohl bei der HanseMerkur als auch bei der Barmenia liegt hier der Eintrittsbeitrag bei 116 Euro. Die Leistung, die der Kunde dafür erhält, ist allerdings sehr unterschiedlich hoch, so in der Tabelle dargestellt.
Bei der HanseMerkur gibt es maximal 2.784 Euro ambulant PG 5 und bei der Barmenia maximal 1.200 Euro in den PG 4 und 5 sowohl für die ambulante als auch für die stationäre Versorgung.
In allen Pflegegraden erhält man für den selben Beitrag bei der HanseMerkur eine höhere Leistung.