Pflanzen­schutz­mittel So gedeiht Ihr Garten auch ohne Chemie

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Pflanzen­schutz­mittel - So gedeiht Ihr Garten auch ohne Chemie

Heil­same Vielfalt. Eine Misch­kultur schützt Pflanzen vor Krankheiten und fördert ihr Wachs­tum. © Alamy / Steffen Hauser

Ob Blatt­läuse, Unkraut oder Krankheiten – für jedes Problem gibt es Pflanzen­schutz­mittel. Doch einige Pestizide sind schädlicher als der vermeintliche Schädling. Die Experten der Stiftung Warentest stellen umwelt­verträgliche Alternativen vor und sagen, von welchen Mitteln Frei­zeitgärtner besser die Finger lassen sollten.

Pflanzen­schutz­mittel landen tonnen­weise in Privatgärten

Der Griff in den Gift­schrank fällt vielen Frei­zeitgärtnern und -gärtne­rinnen offen­bar leicht: Mehr als 5 400 Tonnen Pestizide haben sie 2018 gekauft. Das zeigt die Auswertung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aus dem Jahr 2020. Aber Achtung: Einige Mittel schädigen Nützlinge und andere Lebewesen und können Grund­wasser belasten. Falsch angewendet, gefährden sie auch Menschen – etwa wenn sich Nutzer beim Spritzen nicht schützen, behandeltes Gemüse und Obst zu früh essen oder Kinder auf Rasen spielen, der frisch mit Unkraut­vernichter besprüht wurde.

Das bietet unser Pflanzen­schutz-Special

Einordnung und Bewertung. Die Experten der Stiftung Warentest stellen zugelassene Wirk­stoffe von Pflanzen­schutz­mitteln vor, bewerten die mit ihrem Einsatz verbundenen Gefahren und nennen chemiefreie Alternativen zu gängigen Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden. Zu den zehn häufigsten Wirk­stoffen geben wir unsere Einschät­zung hinsicht­lich Wirk­samkeit und Risiken.

Kauf­beratung und Tipps. Apfelschorf, Mehltau, Schne­cken, Giersch & Co: Wir sagen, was gegen Schädlinge und Pilzbefall im Garten hilft. Wir erklären, worauf beim Einsatz von Chemie im Garten zu achten ist und stellen umwelt­verträgliche Pestizid-Alternativen vor.

Interview. Im Gespräch mit test.de gibt Profi-Gärtnerin Marianne Scheu-Helgert praktische Dünge-Tipps und verrät, wie man zum Garten passende Pflanzen auswählt.

Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Artikel aus test 7/2020.

Gebrauchs­anleitung lesen, Risiken von Pestiziden minimieren

Das BVL prüft zwar alle Mittel vor der Zulassung auf Risiken für Mensch und Umwelt. Harmlos sind die teils hoch­wirk­samen toxischen Chemikalien aber keinesfalls. Für Hobby­gärtner sollten sie daher immer nur die letzte Option sein, wenn nichts anderes hilft. Wichtig: Wer ein Pflanzen­schutz­mittel einsetzt, sollte stets die in der Gebrauchs­anleitung beschriebenen Schutz­maßnahmen einhalten und es ausschließ­lich auf die Pflanzen sprühen, die auf der Verpackung angegeben sind. Nur für diese hat die Prüfbehörde eine Risiko­bewertung vorgenommen. So darf ein Mittel zur Bekämpfung von Blatt­läusen an Rosen keinesfalls einfach am Salat zum Einsatz kommen.

Die richtige Diagnose vermeidet den Einsatz falscher Mittel

Nähr­stoff­mangel, Spinn­milben oder fiese Bakterien? Um eine geeignete Maßnahme bei kränkelnden Pflanzen ergreifen zu können, müssen Gärtner zunächst die richtige Diagnose stellen. Das ist oft nicht leicht. Unser Special verrät, wie Sie sich entsprechend schlau machen können.

Pflanzen­schutz­mittel - So gedeiht Ihr Garten auch ohne Chemie

Tipp: Das Buch Pflanzenschutz im Gemüsebeet von unseren Garten­profis zeigt, wie Sie Pflanzen gezielt schützen und Ihre Ernte ohne bedenk­lichen Gift­einsatz retten können. Der hilf­reiche Ratgeber liefert Ihnen neben Beschreibungen der Schad­bilder das komplette Wissen zu den wichtigsten Ursachen für Wachs­tums­schäden sowie Tipps zur Vorbeugung von Schäden. Das Buch hat 208 Seiten und ist für 16,90 Euro im test.de-Shop erhältlich.

Händler nehmen ihre Informations­pflicht oft nicht ernst

Der Handel darf Pflanzen­schutz­mittel nicht frei zugäng­lich aufbewahren. Sie fallen unter das Selbst­bedienungs­verbot. Das heißt, Händler dürfen sie erst nach Beratung verkaufen. Eine Stich­probe in vier Berliner Baumärkten zeigt jedoch, dass die Beratung mal mehr, mal weniger ausführ­lich ausfällt. Einmal wurde uns ein Unkraut­vernichter sogar ganz ohne Gespräch in die Hand gedrückt. Noch leichter lassen sich Pestizide in Online-Shops beschaffen. Welche Wirk­stoffe ein Mittel enthält, muss deutlich auf der Verpackung angegeben sein. Für viele gibt es umwelt­verträgliche Alternativen. Auf den nächsten Seiten stellen die Garten­experten der Stiftung Warentest mehrere chemische Keulen und sanfte Alternativen vor.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Gartenfreund-L am 08.05.2021 um 10:05 Uhr
    Wiederholt nur Binsenweisheiten

    Wer sich große Erkenntnisse aus dem Artikel erwartet wird enttäuscht.
    Nur Geldschneiderei. Oberflächlich und unvollständig! Es gibt frei zugängliche und wesentlich bessere Informationen im Netz.

  • r2d2cat am 10.01.2021 um 09:53 Uhr
    Wasserstoffperoxid gegen Läuse und Pilze

    3%iges Wasserstoffperoxid (gibt's in der Apotheke) auf die befallenen Pflanzen gesprüht, soll gegen die genannten Schädlinge helfen. Leider habe ich noch keine Erfahrungen damit, werde es dieses Jahr aber ausprobieren. H2O2 ist auf jeden Fall unschädlich in der Anwendung da es in Sauerstoff und Wasser zerfällt. Könnte jedoch empfindliche Pflanzen schädigen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 14.07.2020 um 09:21 Uhr
    Essigessenz

    @ortwinhahn: Auf versiegelten Flächen wie etwa Terrassen oder gepflasterten Wegen ist es laut Pflanzenschutzgesetz verboten Unkrautvernichtungsmittel einzusetzen - auch solche auf Basis von Essig. Bei Verstoß drohen Geldstrafen von bis zu 50 000 Euro. Essigessenz aus dem Haushalt ist kein zugelassenes Herbizid und fällt deshalb laut einem Gerichtsurteil des Oberlandesgerichts Oldenburg (Aktenzeichen 2 Ss OWi 70/17) nicht unter das Pflanzenschutzgesetz. Dennoch raten wir davon ab, Essigessenz gegen Unkraut einzusetzen. Vor allem auf versiegelten Flächen besteht die Gefahr, dass die hochkonzentrierte Säure das Grundwasser und Bodenorganismen belastet. (CT, Se)

  • Testjunkie am 11.07.2020 um 19:57 Uhr
    Wann kommt endlich

    ein Verbot für all diese Chemiepampe ...genau wie für sogenannte "Insektenschutz" Mittel - der reine Irrsinn in den Händen von Leihen und Ignoranten

  • ortwinhahn am 11.07.2020 um 17:43 Uhr
    Alternativ zu üblichen Unkrautvernichter

    Bei Bewuchs zwischen Fliesen und Platten: Essigessenz
    Was halten Sie davon?