![Pantoffel-Portfolio - Den Sicherheitsbaustein bestücken](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/94/42/dd4b3226-b6b1-4f04-b54c-8719b6e24274-web/6123220_pantoffel-portfolio-sicherheitsbaustein-sw2405.jpg)
Pantoffel. Ein Teil des Portfolios gehört in sichere Anlagen. © Stiftung Warentest
Unser Pantoffel-Portfolio setzt neben Aktien-ETF auch auf Zinsanlagen als Sicherheitsbaustein. Wir klären: Anleihe-ETF oder Tagesgeld – was eignet sich am besten?
Das Pantoffel-Portfolio von Finanztest gibt es in drei gemischten Varianten: defensiv, ausgewogen und offensiv. Um das Risiko zu kontrollieren, wird ein Welt-Aktien-ETF als Renditebaustein mit einem Sicherheitsbaustein aus Zinsanlagen kombiniert. Beim defensiven Pantoffel-Portfolio landen 75 Prozent des Geldes im Sicherheitsbaustein, beim ausgewogenen 50 Prozent und beim offensiven Portfolio 25 Prozent.
Besonders für sicherheitsbewusste Anleger geht es also um erhebliche Summen, die in möglichst sichere Anlagen investiert werden. Daher fragen uns unsere Leserinnen und Leser immer wieder auch nach Optimierungsmöglichkeiten dieses Teils ihrer Geldanlage.
Vor- und Nachteile der Zinsanlagen
Grundsätzlich empfehlen wir für den Sicherheitsbaustein Anleihen-ETF (auch Renten-ETF genannt), Tagesgeld oder Kombination aus beidem. Bei den Anleihen-ETF kommen Erste Wahl-ETF auf Euro-Staatsanleihen oder ETF mit einer Mischung aus Staats- und Unternehmensanleihen infrage.
Dabei haben die Anlageformen unterschiedliche Vor- und Nachteile:
Anleihe-ETF
Vorteile
- Zinsen entsprechen stets dem aktuellen Zinsniveau
- Kann dauerhaft gehalten werden, kein Anbieterwechsel nötig
- Die von uns empfohlenen ETF auf Euro-Anleihen haben kein Währungsrisiko und halten Papiere guter Bonität, Ausfälle sind unwahrscheinlich
Nachteile
- Bei Zinsanstieg können die Kurse sinken, Renditen sind dann zeitweilig negativ
Tagesgeld
Vorteile
- Stabile und schwankungsfreie Anlage
- Wertentwicklung kann nicht negativ sein (sofern Anleger bei negativen Zinsen ihr Geld „unters Kopfkissen“ legen)
- Einlagen sind über die Einlagensicherung geschützt
Nachteile
- Wer den besten Zins haben will, muss das Zinsumfeld beobachten und häufiger den Anbieter wechseln
Rentenfonds: Risiko fallender Kurse
Das Zinsniveau ist seit 2022 ordentlich gestiegen. Für Anleihenkurse hat die Zinswende zunächst einmal nichts Gutes bedeutet: Die steigenden Zinsen zogen die Kurse für schon im Umlauf befindliche Anleihen nach unten – was wiederum ETF und Fonds mit Anleihen aus dem Euroraum ins Minus drückte. Der folgende Chart zeigt die Entwicklung der wichtigsten Anleihen-Indizes.
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Mittlerweile hat sich das Zinsniveau stabilisiert und Rentenfonds sind wieder eine attraktive Geldanlage. Dass es in naher Zukunft noch einmal zu so einem massiven Zinsanstieg kommt, ist eher unwahrscheinlich. Wir haben für verschiedene Zins-Szenarien analysiert, wie die Auswirkungen für einen Euro-Staatsanleihen-ETF wären. Mehr dazu unter Nach dem Zinsschock – Jetzt wieder einsteigen?
Tipp: Kaufen Sie am besten Anleihen-ETF für Euro-Staatsanleihen oder Euro-Staats- und Unternehmensanleihen mit der Auszeichnung Erste Wahl. Sie finden die passenden Fonds in unserer großen Fondsdatenbank.
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Tagesgeld und Anleihen-ETF im Rendite-Risiko-Vergleich
Wir haben die verschiedenen Sicherheitskonzepte hinsichtlicher ihrer historischen Chancen und Risiken verglichen. Die unten stehende Tabelle zeigt die Ergebnisse. Mit Tagesgeld hätte man sämtliche Einbrüche vermeiden können. Aber: Nicht alle unserer Leser konnten unserer Empfehlung folgen, im Zeitraum der Minuszinsen den Sicherheitsbaustein mit Tagesgeld zu bestücken. Wer die vergangenen Jahre in Anleihen-ETF investiert war, wird noch eine Weile warten müssen, bis das Minus durch die höheren Zinsen wieder ausgeglichen ist. Ein Trost: Auf sehr lange Sicht haben Anleihen-ETF trotz der jüngsten Einbußen höhere durchschnittliche Renditen gebracht als Tagesgeld. Das gibt Hoffnung für die Zukunft.
Anlegerinnen und Anleger, die Tagesgeld und Anleihe-ETF kombiniert haben, konnten die zwischenzeitlichen Verluste begrenzen. Der Aufwand mit zwei Sicherheitsbausteinen hielt sich auch in Grenzen: In den vergangenen 30 Jahren hätte man nur einmal zwischen Tagesgeld und Euro-Anleihen-ETF austarieren müssen.
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Der folgende Chart zeigt, wie sich sich die verschiedenen Sicherheitsbausteine in den vergangenen 30 Jahren entwickelt hätten. Für die, die es genau wissen wollen: Die Euro-Anleihen-Indizes haben wir vor Einführung des Euros mit deutschen Staatsanleihen zurückgerechnet. Für das Tagesgeld unterstellen wir die Zinsen vom Referenzzinssatz Euribor (Euro InterBank Offered Rate), vor Euro-Einführung die Zinsen vom Fibor (Frankfurt Interbank Offered Rate).
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Gold als Sicherheitsbaustein?
Häufig fragen uns Leserinnen und Leser nach noch weiteren Alternativen für den Sicherheitsbaustein. Vorneweg: Nicht jede Idee passt in unser Pantoffel-Konzept oder wird von uns als Sicherheitsbaustein gesehen.
Festgeld. Festgeldanlagen bieten häufig etwas höhere Zinsen als Tagesgeld, und die Verzinsung ist für die festgelegte Dauer sicher. Anlegerinnen und Anleger kommen aber vor Ablauf der Anlagedauer nicht an das Geld heran. Das ist ungünstig, wenn dann Geld vom Sicherheitsbaustein in den Renditebaustein umgeschichtet werden muss. Festgeld ist grundsätzlich okay für den Sicherheitsbaustein, aber nur in Kombination mit ausreichend Mitteln auf dem Tagesgeldkonto oder in einem Anleihen-ETF, um auch kurzfristig umschichten zu können. Die besten Festgeld-Konditionen gibt es in unserem Festgeldvergleich.
Geldmarkt-ETF. Eine bequeme Alternative zum Tagesgeld sind ETF auf den Overnight-Geldmarktzins. Die Renditen der Overnight-Fonds sind meist nicht ganz so hoch wie beim jeweils besten Tagesgeld – doch das lästige Springen von Anbieter zu Anbieter bleibt einem erspart. Die Overnight-ETF bilden ab, was auf dem Interbankenmarkt passiert. In Krisenzeiten könnte es jedoch zu Verwerfungen kommen. Das Geld in den Fonds ist anders als Tagesgeld nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
Gold. Für viele Anlegerinnen und Anleger hat Gold den Ruf der sicheren Geldanlage. Aber Goldkurse schwanken und Gold wirft keine Zinsen ab – wir rechnen daher Gold nicht dem Sicherheitsbaustein zu. Es eignet sich dennoch als Depot-Stabilisator und war zumindest in der Vergangenheit eine gute Beimischung zum Renditebaustein des Pantoffel-Portfolios. Mehr dazu unter Pantoffel-Portfolio ergänzen.
Kapitallebensversicherung. Manche Leserinnen und Leser wollen auch eine Kapitallebensversicherung als Sicherheitsbaustein nutzen. Vor 2005 abgeschlossen, sind sie in der Auszahlung unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei und oft gibt es noch eine hohe garantierte Verzinsung. Ähnlich wie bei Festgeld gilt: Eine Kapitallebensversicherung kann dem Sicherheitsbaustein zugerechnet werden, allerdings sollte genug Geld auf einem Tagesgeldkonto vorhanden sein, um Umschichten zu können. Mehr zum Thema: Was die Lebensversicherung leistet.
Immobilienfonds. In guten Zeiten liefern offene Immobilienfonds gute Erträge, in Krisenzeiten können sie aber geschlossen werden, weil die Immobilien nicht schnell genug verkauft werden können, um alle Kundengelder rauszuziehen. Zudem gelten für Anleger mittlerweile Mindesthaltefristen. Anteile können dann eventuell an der Börse verkaufen, aber das meist nur mit Abschlägen. Insgesamt eignen sich Immobilienfonds daher nicht für den Sicherheitsbaustein.
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- Nach dem Schreckensjahr 2022 mit hohen Verlusten fragen uns Anlegende, ob sich Euro-Rentenfonds noch lohnen. Unsere Analyse sagt: Ja! Wir erläutern, worauf zu achten ist.
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- Als Sicherheitsbaustein für das Pantoffel-Portfolio brauchen Anlegende sichere Zinsanlagen. Lange Zeit kam nur Tagesgeld infrage. Nun sind auch Renten-ETF wieder möglich.
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- Sparpläne liegen auf Jahressicht im Minus, Einmalanlagen trotz Ukrainekrise im Plus. Mittel- und langfristig verzeichnen alle Pantoffel-Portfolios ein deutliches Plus.
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Anleihen sind für Anleger wieder interessant geworden. Doch was tun, wenn vermeintliche Billig-Broker plötzlich teuer werden? Comdirect z.B. bietet nicht nur ETFs sondern auch eine sehr große Auswahl an Anleihen und wirbt mit 3,90€ Ordergebühr pro Order für Neukunden, was attraktiv scheint. Falsch gedacht: Hast du für 100€ Anleihen gekauft und wird die Anleihe zahlungsfällig, fallen weitere 23€ an für Aufbewahrung, Fremdkosten usw. an.
Die Börse Stuttgart bietet einen sehr guten Anleihenfinder an, doch man benötigt zum Handeln einen Broker. Kann mir bitte jemand helfen und mir sage, welcher Broker bieten das Anleihensortiment der Börse Stuttgart und für den Anleihenhandel die attraktivsten Kosten für die Gesamtleistung, also die Summe aus Kauf+Verkauf+Sonstiges?
Nach über 30 Jahren "Erfahrung" komme ich zu dem Fazit: Tagegeldkonto + Aktiendepot sind die flexibelsten und ertragreichsten Anlageformen und einige Krügerrand im Tresor gehören dazu.
@kochi: Danke für die Anregung. Unter
www.test.de/Inflation
gibt es eine Analyse zu realen Renditen verschiedener Anlageklassen.
Sie finden unter
www.test.de/4prozentregel
unsere Analyse zu Pantoffel-Entnahmeplänen unter Berücksichtigung der Inflation.
Zur Anpassung von Sparplanraten an die Inflation haben wir hier einen Beitrag: www.test.de/Kaufkrafterhalt-bei-der-Geldanlage-Sparziel-100-000-Euro-So-viel-muessen-Sie-nach-Steuern-und-Inflation-sparen-5963399-0
Und mehr Informationen zur Berechnung von Realrenditen gibt es hier:
www.test.de/Zinsanlagen-Inflation-Wie-hoch-der-Realzins-wirklich-ist-5963230-0
Liebes Finanztestteam, wie wäre es mal nicht immer nur mit Nominalzinsen zu arbeiten?
Bei Inflationsraten innerhalb der letzten 30 Jahre von -1 bis +12% ist es mir unmöglich ein reale Rendite zu ermitteln. Sie schaffen das😉 nur Mut.