Paket­dienste im Test Packen die das?

101
Paket­dienste im Test - Packen die das?

Paket­dienste im Test. Nicht alle Sendungen kamen pünkt­lich und heil an. © WAZ FotoPool

Paket-Ärger kennt fast jeder. Aber welche Unterschiede gibt es bei den Zustell­diensten? Wir haben Pakete mit DHL & Co verschickt und die Arbeits­bedingungen geprüft.

Paket­dienste im Test freischalten

  • Alle Testergebnisse für Paket­dienste 11/2022
  • Alle Testergebnisse für Unter­nehmens­ver­ant­wortung (CSR) bei Paket­diensten
Liste der 12 getesteten Produkte
Paket­dienste 11/2022 - Paket­dienste
  • DHL Hauptbild
    DHL
  • DPD Hauptbild
    DPD
  • GLS Hauptbild
    GLS
  • Hermes Hauptbild
    Hermes
  • UPS Hauptbild
    UPS
Paket­dienste 11/2022 - Zustell­dienst
  • Amazon Logistics Hauptbild
    Amazon Logistics
Unter­nehmens­ver­ant­wortung (CSR) bei Paket­diensten - Paket­dienste
  • DHL Hauptbild
    DHL
  • DPD Hauptbild
    DPD
  • GLS Hauptbild
    GLS
  • Hermes Hauptbild
    Hermes
  • UPS Hauptbild
    UPS
Unter­nehmens­ver­ant­wortung (CSR) bei Paket­diensten - Zustell­dienst
  • Amazon Logistics Hauptbild
    Amazon Logistics

15 Millionen Sendungen stellen Paket­dienste im Schnitt pro Werk­tag in Deutsch­land zu, in der Vorweihnachts­zeit deutlich mehr. Ein immenser logistischer und menschlicher Aufwand. Die Stiftung Warentest hat geprüft, wie gut die fünf großen Anbieter ihre Dienst­leistung erbringen. Außerdem sollten die Versender offenlegen, unter welchen Bedingungen ihre Boten arbeiten, und belegen wie sie sich für den Umwelt­schutz engagieren.

Erfreulich: Die meisten Pakete kamen heil und pünkt­lich ein. Trotzdem offen­bart unser Test grund­sätzliche Probleme einzelner Anbieter. Neben DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS haben wir auch Amazon Logistics geprüft. Da wir nur den Empfang prüfen konnten, bekam Amazon keine Gesamt­note.

Warum sich der Paket­dienste-Test für Sie lohnt

  • Test­ergeb­nisse. Sie erfahren, wie gut die fünf wichtigsten Paket­dienste in Deutsch­land Pakete zustellen und beispiels­weise wie gut der Sendungs­verlauf klappt. Außerdem lesen Sie, wie es bei den getesteten Anbietern um Arbeits­bedingungen und Umwelt-Engagement steht.
  • Interview. Ein Jurist der Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, wie sich Ärger mit Paket­diensten vermeiden lässt – und wer im Schadens­fall zahlt.
  • Heft­artikel als PDF. Nach dem Frei­schalten erhalten Sie den Heft­artikel aus test 11/22 zum Download.

Paket­zustellung im Test: Manchmal gab es Scherben

Um es den Paket­diensten schwer zu machen, schickten wir mit jedem Anbieter je zehn Pakete mit zer­brech­lichem Inhalt – unter anderem Geschirr, Glasvasen, Bilder­rahmen. Wir hatten alles sicher verpackt und die Pakete einem Fall­test aus 81 Zenti­metern Höhe unterzogen. Alle Gegen­stände hatten den Sturz unbe­schadet über­standen. Manche Versender setzen die Pakete offen­bar härteren Belastungen aus. Drei der 50 Testsendungen kamen mit beschädigtem Inhalt an. Ein Anbieter fiel gleich zweimal negativ auf, was auf ein grund­sätzliches Problem hindeutet.

Paket umleiten klappt nicht immer

Während des Trans­ports versuchten wir teil­weise, die Sendung zum Nach­barn, zu einem Wunsch­ort oder einem Shop umzu­leiten. Grund­sätzlich bieten alle Dienste diesen Service. Doch mehrere Anbieter meldeten tech­nische Probleme mit der Umleitung oder schickten keinen Link für die Umleitung. Nur zwei Paket­dienste boten stets die volle Palette von Umleitungen und stellten die Pakete in fast allen Fällen wunsch­gemäß zu. Ein Anbieter ließ unsere Testerin mehr­mals vergeblich warten und stellte die Sendungen erst ein beziehungs­weise zwei Werk­tage später zu.

Paket­dienste im Test freischalten

  • Alle Testergebnisse für Paket­dienste 11/2022
  • Alle Testergebnisse für Unter­nehmens­ver­ant­wortung (CSR) bei Paket­diensten

CSR-Test: Der Alltag der Zusteller

Um zu prüfen, wie gut die Paket­dienste ihre soziale und ökologische Unter­nehmens­ver­antwortung (CSR, Corporate Social Responsibility) wahr­nehmen, haben wir mit jedem Anbieter zusätzlich je zwei Pakete durch Deutsch­land verschickt und die Firmen anschließend gebeten, die Trans­portwege offen­zulegen und über Arbeits­bedingungen und Umwelt­schutz entlang der Lieferkette Auskunft zu geben. Die Angaben über­prüfte die Stiftung Warentest unter anderem vor Ort in der letzten Verteil­station und der Zustellung – etwa anhand von Arbeits­verträgen, Lohn­abrechnungen und Arbeits­zeit­aufzeichnungen.

Zweiklassen­system bei den Beschäftigten

Ein Dienst verzichtet weit­gehend auf Subunternehmer, zahlt vergleichs­weise hohe Löhne und ergreift mehr klimafreundliche Maßnahmen als die Konkurrenz. Die anderen legen dagegen die Arbeit der „letzten Meile“ oft oder ausschließ­lich in die Hände von Subunternehmern. Zustel­lerinnen und Zusteller, die für Subunternehmer arbeiten, sind meist schlechter gestellt als eigene Angestellte, zeigt der Test. Für sie gelten keine Tarif­verträge, sie erhalten oft weniger Lohn und freiwil­lige Sozial­leistungen. Trotzdem hat sich seit unserem letzten CSR-Test (2014) einiges in der Branche getan. Alle über­prüften Paketboten erhielten mehr als den Mindest­lohn, und auch auf unzu­lässig hohe Über­stunden stießen wir nicht.

Tipp: Sie wollen lieber Briefe verschi­cken? Dann lesen Sie, wie das Versenden mit der mobilen Briefmarke der Deutschen Post funk­tioniert.

Paket­dienste im Test freischalten

  • Alle Testergebnisse für Paket­dienste 11/2022
  • Alle Testergebnisse für Unter­nehmens­ver­ant­wortung (CSR) bei Paket­diensten
101

Mehr zum Thema

101 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • pakapica am 24.01.2024 um 12:58 Uhr
    Der DHL-Service ist ein Witz

    Der DHL-Service ist ein Witz.
    Ich hatte in nur 2 Wochen zwei unangenehme Situationen mit DHL.
    Zuerst der DHL Express-Lieferservice am nächsten Tag, der gegen 17 Uhr aus Berlin (ich wohne in München) an mich verschickt wird. Es sollte am Dienstag bis zum Ende des Tages geliefert werden. Am Dienstagmorgen erhielt ich eine SMS mit der Nachricht, dass es geliefert wird. Es wurde nicht geliefert. Habe im Laufe des Tages keine weiteren Informationen erhalten. Abends habe ich die Tracking-URL überprüft - dort stand, dass die Lieferung am Mittwoch erfolgt. Mittwoch, keine Informationen für den ganzen Tag. Am späten Abend ein neues Update auf der URL – es wurde gegen Mittag in einer Postfiliale abgeliefert.
    Zweitens: normales DHL. Meine Bestellung wurde am Donnerstag versandt. Status Montagmorgen: „wird heute geliefert“. Keine Lieferung erfolgt, keine weiteren Updates. Nochmal Dienstagmorgen: „Es wird heute geliefert.“ Dienstagmittag: „Es wird in 15 Minuten geliefert.“. Später: An die Post.

  • Michael.H.ausK am 17.08.2023 um 16:01 Uhr
    Niemals DPD. Bewertung nicht nachvollziehbar

    Seit Jahren liegt, in meinen Umfeld, DPD am Ende der Zuverlässigkeitsskala. Ich kenne persönlich keinen zufriedenen DPD-Kunden auf Empfängerseite. Ich zahle lieber das Doppelte als DPD in Anspruch zu nehmen. Pakete werden zu 95% in den Paketshop geliefert, trotz Abstellgenehmigung.
    Um Versender die keine Alternative zu DPD bieten, mache ich einen Bogen. Manche Versender verschleiern wenn sie DPD beauftragen, ich storniere dann.
    Die Unzahl von negativen Bewertungen durch Empfänger auf etlichen Portalen sollte für sich sprechen. Aber offenbar ist DPD aus Versendersicht so attraktiv, dass denen die Kundenzufriedenheit egal ist. Empfänger beauftragen ja in der Regel den Paketdienst nicht, er ist nur indirekter Kunde. Daher meide ich Händler, die DPD ausschließlich nutzen.
    Auf Trustpilot hat DPD (10% Marktanteil) etwa doppelt soviele Bewertungen wie DHL (50% Marktanteil). Quasi über Nacht.
    Wie das wohl kommen mag? Fazit liebe TEST-Redaktion: Euer Ergebnis ist ein Mysterium.

  • TestUN am 06.07.2023 um 15:08 Uhr
    DHL - App-Packstationen Teil 2

    Daher mein Wunsch an TEST: könnten Sie Ihre Prüfungen dahingehend erweitern, ob und wie (einfach) Dienstleistungen jedweder Art auch ohne App-Handy möglich sind, am liebsten mit Abwertung, wenn nicht.
    Denn es gibt ja kein Gesetz, wonach jede/r Bürger/in ein App-Handy haben muss wie einen Personalausweis.
    Danke für Ihre tolle Arbeit und Grüße

  • TestUN am 06.07.2023 um 14:19 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • TestUN am 06.07.2023 um 14:15 Uhr
    DHL - App-Packstationen Teil 1

    Ich war bisher immer sehr zufrieden mit DHL. Nun musste ich zum 1. Mal mein Paket aus einer App-gesteuerten Packstation abholen, anstatt wie bisher aus der Filiale. Die (DHL-)Zukunft heißt: eine Menge Menschen werden aus der gesellschaftlichen Teilhabe entfernt, nämlich alle die, die kein App-fähiges Handy haben (wollen) oder (bedienen) können. Hinzu kommen Menschen, die ggf. die höher liegenden Packstationfächer (mit und ohne App) nicht erreichen können wie z.B. Rollstuhlfahrer, stark körperlich eingeschränkte Menschen, sehr kleine Menschen ...).
    Bisher konnte ich gut, wenn auch umständlich, ohne App-Handy überleben, weil es immer irgendwelche Alternativen gab und meist noch gibt. DHL macht dies mit einer solchen Unternehmensentscheidung unmöglich.
    Der Tipp vom Kundenservice: Erstellen Sie ein DHL-Konto, dort können Sie die bevorzugte Lieferart angeben. Das funktioniert wohl nicht immer, wie ich unten gelesen habe, und außerdem möchte ich meine Daten nur begrenzt zur Verfügung stellen