Lebens­mittel mit Rauch­geschmack Auf Raucharomen besser verzichten

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Lebens­mittel mit Rauch­geschmack - Auf Raucharomen besser verzichten

Barbecue-Soßen. In der Zutaten­liste muss stehen, wenn sie Raucharomen enthalten. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Barbecue-Soßen, Rauchmandeln, manche Chips und Suppen enthalten Raucharomen. Behörden stufen deren Ausgangs­produkte jetzt als schädlich ein. Wie erkennt man die Produkte?

Sie waren nie in der Räucherkammer und schme­cken trotzdem rauchig – Lebens­mittel mit Raucharomen wie verschiedene Barbecue-Soßen, Rauchmandeln, Chips und Eintöpfe à la Western-Style. Die typische Note verleihen ihnen Raucharomen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) warnt nun: ­Solche Aromen könnten das Erbgut verändern.

Erbgutver­ändernde Verbindungen enthalten

Die Gesund­heits­risiken fielen auf, als die Efsa die Ausgangs­produkte neu bewertete. Das stand an, da der Einsatz in der EU nur befristet erlaubt ist – bis Ende Juni 2024.

Die Industrie stellt die Aromen aus Ausgangs­produkten her – Gemische von Substanzen, die durch kontrolliertes Verglimmen von Holz entstehen. Nun zeigen neue Studien, dass sechs der acht über­prüften Gemische etwa eine Furan-Verbindung aus Hitze­prozessen enthielten. Sie erwies sich in Tier­studien als erbgutver­ändernd. Auch die zwei anderen Ausgangs­produkte stehen in diesem Verdacht. Die EU will bis zum 30. Juni 2024 über die Weiterzulassung entscheiden.

Tipp: Bei abge­packten Lebens­mitteln wie den Barbecue-Soßen stehen sie in der Zutaten­liste als „Raucharoma“ oder „Raucharomen“. Verzichten Sie am besten auf Produkte, die sie enthalten.

Echter Rauch ist ebenfalls bedenk­lich

Traditionell geräucherte Produkte wie Räucher­fisch, geräucherte Würste und Schinken können ebenfalls kritische Stoffe wie poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe (Pak) enthalten, so das Bundesinstitut für Risikobewertung. Einige Pak sind als krebs­er­regend einge­stuft.

Die Konzentration dieser unerwünschten Stoffe kann variieren – abhängig etwa von der Räucherdauer, dem Ausgangs­material für die Raucherzeugung oder der Distanz zur Rauchquelle. In der EU gelten Höchst­werte für Pak in Lebens­mitteln wie geräucherten Fleisch- und Fischer­zeug­nissen.

Tipp: Verzehren Sie traditionell Geräuchertes nur in Maßen – je weniger, desto geringer die Gesund­heits­risiken. In unseren Tests von Wiener Würstchen oder Räuchertofu hatten wir keine auffälligen Befunde.

Auch andere geräucherte Zutaten riskant

Einige Barbecue-Soßen deklarieren statt Raucharomen geräucherte Zutaten wie Paprika oder Räuchersalz oder die Zugabe von „Rauch“. Laut Bundes­institut für Risiko­bewertung können in diesen Zutaten die gleichen unerwünschten Stoffe vorkommen wie in anderen geräucherten Lebens­mitteln. Auch hier gilt: nicht über­mäßig verzehren.

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