![Lebensmittel mit Rauchgeschmack - Auf Raucharomen besser verzichten](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/43/73/7275b032-79a3-4197-875e-b2c539626563-web/6114484_raucharomen-bbq-sossen-t202405.jpg)
Barbecue-Soßen. In der Zutatenliste muss stehen, wenn sie Raucharomen enthalten. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Barbecue-Soßen, Rauchmandeln, manche Chips und Suppen enthalten Raucharomen. Behörden stufen deren Ausgangsprodukte jetzt als schädlich ein. Wie erkennt man die Produkte?
Sie waren nie in der Räucherkammer und schmecken trotzdem rauchig – Lebensmittel mit Raucharomen wie verschiedene Barbecue-Soßen, Rauchmandeln, Chips und Eintöpfe à la Western-Style. Die typische Note verleihen ihnen Raucharomen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) warnt nun: Solche Aromen könnten das Erbgut verändern.
Erbgutverändernde Verbindungen enthalten
Die Gesundheitsrisiken fielen auf, als die Efsa die Ausgangsprodukte neu bewertete. Das stand an, da der Einsatz in der EU nur befristet erlaubt ist – bis Ende Juni 2024.
Die Industrie stellt die Aromen aus Ausgangsprodukten her – Gemische von Substanzen, die durch kontrolliertes Verglimmen von Holz entstehen. Nun zeigen neue Studien, dass sechs der acht überprüften Gemische etwa eine Furan-Verbindung aus Hitzeprozessen enthielten. Sie erwies sich in Tierstudien als erbgutverändernd. Auch die zwei anderen Ausgangsprodukte stehen in diesem Verdacht. Die EU will bis zum 30. Juni 2024 über die Weiterzulassung entscheiden.
Tipp: Bei abgepackten Lebensmitteln wie den Barbecue-Soßen stehen sie in der Zutatenliste als „Raucharoma“ oder „Raucharomen“. Verzichten Sie am besten auf Produkte, die sie enthalten.
Echter Rauch ist ebenfalls bedenklich
Traditionell geräucherte Produkte wie Räucherfisch, geräucherte Würste und Schinken können ebenfalls kritische Stoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (Pak) enthalten, so das Bundesinstitut für Risikobewertung. Einige Pak sind als krebserregend eingestuft.
Die Konzentration dieser unerwünschten Stoffe kann variieren – abhängig etwa von der Räucherdauer, dem Ausgangsmaterial für die Raucherzeugung oder der Distanz zur Rauchquelle. In der EU gelten Höchstwerte für Pak in Lebensmitteln wie geräucherten Fleisch- und Fischerzeugnissen.
Tipp: Verzehren Sie traditionell Geräuchertes nur in Maßen – je weniger, desto geringer die Gesundheitsrisiken. In unseren Tests von Wiener Würstchen oder Räuchertofu hatten wir keine auffälligen Befunde.
Auch andere geräucherte Zutaten riskant
Einige Barbecue-Soßen deklarieren statt Raucharomen geräucherte Zutaten wie Paprika oder Räuchersalz oder die Zugabe von „Rauch“. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung können in diesen Zutaten die gleichen unerwünschten Stoffe vorkommen wie in anderen geräucherten Lebensmitteln. Auch hier gilt: nicht übermäßig verzehren.
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