Investieren in Gold Wie umgehen mit der Gold­rallye?

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Investieren in Gold - Wie umgehen mit der Gold­rallye?

Klar­stellung. Gold ist eine solide Depot­ergän­zung, aber kein Sicher­heits­baustein. © Getty Images / Huizeng Hu

Nie war Gold so teuer wie heute. Ist es da nicht sinn­voll, sich von Altgold zu trennen? Oder doch eher nach­kaufen? Wir haben Tipps für Gold­käufer wie -Gold­verkäufer.

Höchst­stände am Fließ­band

Seit Wochen steigt der Gold­preis nahezu unaufhörlich. Für eine Fein­unze (ca. 31,1 Gramm) der populären Krügerrandmünze zahlt man mitt­lerweile über 2 000 Euro. Auch in seiner „Stamm­währung“ US-Dollar kostet das Edel­metall mehr als je zuvor. Das kann sich allerdings abrupt ändern: Wie der Blick in die Vergangenheit zeigt, mussten Gold­anleger in den vergangenen Jahr­zehnten regel­mäßig heftige Rück­schläge verdauen.

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Breitere Risiko­streuung, aber kein Renditeturbo

Aus Sicht von Finanztest ist es sinn­voll, seinem Vermögen etwas Gold beizumischen. Ein Depot­anteil von etwa 10 Prozent ist vertret­bar. Da die Preis­entwick­lung des Edel­metalles oft anders verläuft als die an den Aktienmärkten, wird das Depot dadurch insgesamt stabiler. Allerdings sollte man sich von Gold keine glanzvollen Renditen erhoffen. Mit einer breit gestreuten Aktien­anlage konnte es lang­fristig nicht konkurrieren.

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Größte Sicherheit mit Barren und Münzen

Gold­käufer können zwischen physischem Goldbesitz und Goldwertpapieren wählen. Barren und stan­dardisierte Münzen wie der Krügerrand, American Eagle oder die kana­dische Maple Leaf bieten gerade in Krisen­zeiten die größte Sicherheit – sofern sie nicht geklaut werden. Ein hoch­wertiger Tresor oder ein Bankschließfach sind deshalb dringend zu empfehlen, was erhebliche Folge­kosten mit sich bringt.

Gold-ETC sind preis­wert und sehr praktisch

Wer auf den physischen Gold­besitz verzichten kann, findet in Gold-ETC eine preis­werte und sehr praktische Anla­gealternative. ETC (Exchange Traded Commodities, auf deutsch börsen­gehandelte Rohstoffe) haben große Ähnlich­keit mit börsen­gehandelten Indexfonds, sogenannten ETF. Gold-ETC sind beim Kauf konkurrenzlos preis­wert und für Wert­papierdepots sehr praktisch, da sie jeder­zeit handel­bar sind und sich problemlos ein konstant hoher Gold­anteil herstellen lässt. Nachteil: Bei Gold-ETC handelt es sich recht­lich gesehen nur um Schuld­verschreibungen, die ein Pleiterisiko haben. Wir sehen diese Gefahr aber als gering an, wenn die Gold-ETC mit echten Barren abge­sichert sind. Wir stellen ausschließ­lich solche ETC vor.

Verkauf von Altgold hat Tücken

In einem kleinen Praxistest haben wir ausprobiert, wie sich Altgold verkaufen lässt. Vor allem für Gold­schmuck wurden uns von Geschäft zu Geschäft sehr unterschiedliche Preise geboten. Man sollte also Colliers, Ketten oder Ringe nicht dem erst­besten Händler über­lassen, sondern mehrere Angebote einholen. Bei einem Armband, das wir test­weise zum Verkauf angeboten haben, lag die Spanne der Angebote zwischen rund 1 500 und fast 2 130 Euro. Selbst beim Verkauf stan­dardisierter Gold­münzen heißt es aufpassen. Für eine Maple-Leaf-Fein­unze hätten wir je nach Geschäft Abschläge von etwa 50 bis 100 Euro hinnehmen müssen, weil sie einen marginalen Kratzer aufwies. Man sollte die Münzen deshalb möglichst in der Original­verpackung lassen.

Gold­minen-ETF sind sehr spekulativ

Aktien von Goldminenkonzernen gelten bei vielen Gold­fans als Geheimtipp, um von steigenden Gold­preisen gewissermaßen mit Hebel­wirkung zu profitieren. Das hat in der Vergangenheit nicht zuver­lässig geklappt, da die Kurse solcher Aktien auch von vielen anderen Faktoren abhängen. Anleger sollten bei Gold­minen­unternehmen auf sehr hohe Kurs­schwankungen gefasst sein, selbst wenn man sie „im Paket“ als ETF auf einen Gold­minen­index kauft. Für kurz­fristige Spekulationen können Gold­minen-ETF interes­sant sein, eine sinn­volle Alternative zu einer echten Gold­beteiligung sind sie nicht.

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4 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • WittyPitty am 05.04.2024 um 10:44 Uhr
    @Rentenberater10

    Kleine Anmerkung: Für die Steuererfreiheit ist es unerheblich, ob man Münzen oder Barren hält. Auch der Verwahrort ist dafür unerheblich. Bei der Aufbewahrung daheim besteht immer ein Diebstahlrisiko, für das man selbst Vorsorge treffen müsste. Auch das ist zu bedenken.

  • Rentenberater10 am 02.04.2024 um 18:48 Uhr
    Wenn überhaupt nur Münzen

    M.E. sollte - wenn man schon Gold kauft - nur in gängige Münzen mit 1 OZ investiert werden. Und die sollten im eignen Tresor zu Hause für den "Notfall" aufbewahrt werden. Immerhin ist dies die nahezu einzige Anlageform mit einer gewissen Anonymität und Steuerfreiheit nach einem Jahr haltedauer. Aber man sollte seinen Goldbestand ohnehin nicht verkaufen sondern eher vererben.

  • WittyPitty am 15.03.2024 um 17:00 Uhr
    Tresorgold

    Auch an diese Stelle sollte die Möglichkeit der Nutzung und der Investitionen in Tresorgold erwähnt werden. Große Anbieter hier auf dem Markt sind BullionVault und goldrepublic.de. Beide sind sehr etabliert und langjährig am Markt. Bei Tresorgold investiert man als Kunde in Goldbarren. Diese Goldbarren werden sicher, idealerweise außerhalb der EU gelagert. Die Goldbarren sind auf den jeweiligen Kunden registriert und sein alleiniges Eigentum. Hat man noch nicht genügend Geld für einen vollständigen Barren zusammen, so hat man einen Miteigentumsanteil. Man teilt sich den Eigentum an einem Goldbarren also mit mehreren anderen Kunden. Es handelt sich um die Investitionen in physisches Gold mit Lagerorten idealerweise außerhalb des Zugriffsbereichs der EU. Es handelt sich nicht um Schuldverschreibungen oder die Derivatgeschäfte. Es besteht kein Verlustrisiko aus der möglichen Insolvenz der Gesellschaft.

  • halsbandschnaepper am 15.03.2024 um 16:31 Uhr
    Verkaufen oder nicht?

    "Ist es da nicht sinn­voll, sich von Altgold zu trennen? Oder doch eher nach­kaufen?"
    Gute Frage die aber im Artikel nicht beantwortet wurde. Der Artikel ist wohl einfach ein Recycling von einem alten Artikel, nur etwas angepasst.