Sichere Angebote jenseits mickriger Zinsen sind schon lange rar. Sparer, die im Internet danach suchen, werden immer öfter Opfer von Betrügern. Wie unser Leser Werner Meia*. Er fiel auf eine Facebook-Werbung herein.
Betrüger bieten hohe Zinsen an
Darin versprach eine CS Investment Partners aus Budapest Sparern attraktive 1,45 Prozent Zins für ein einjähriges Festgeld bei der ungarischen Takarékbank. Zwar wusste Meia, dass dieses Angebot etwa 1 Prozent über den aktuell am Markt erzielbaren Zinsen für einjährige Festgelder liegt. Seine Zweifel wurden jedoch zerstreut, als er den Bankvertrag über das Festgeld erhielt.
Vertrag mit Bankenlogo und Garantie-Hinweis
Auf dem Vertrag prangte nicht nur das Logo der ungarischen Takarékbank. Dort stand auch, dass sie der europäischen Einlagensicherungsrichtlinie unterliegt. Danach sind Einlagen von Sparern bei Banken mit Sitz in der Europäischen Union in Höhe von 100 000 Euro gesetzlich geschützt für den Fall, dass eine Bank Pleite geht.
Mit einer solchen Garantie sah sich Meia auf der sicheren Seite. Als ihm der Vermittler der CS Investment Partners kurz darauf eine ungarische Kontonummer der Takarékbank nannte, überwies Meia die im Vertrag vereinbarte Summe von 10 000 Euro. „Identifziert habe ich mich mit einer Kopie meines Personalausweises.“
Die Bank wusste nichts von dem Festgeldvertrag
Wie viele weitere Geschädigte bemerkte er nicht, dass nicht die Takarékbank Absender des Vertrags war, sondern die CS Investment Partners. Stutzig wurde er erst, als das Portal der CS Investment Partners aus dem Internet verschwand.
Eine Nachfrage bei der Takarékbank bestätigte, was Meia nun befürchtete. Die Bank wusste nichts von dem Festgeldvertrag. Und sie kennt die CS Investment Partners nicht, die das Logo der Bank in die Verträge kopiert hatte.
10 000 Euro futsch
Meias Geld und das vieler weiterer Geschädigter ist weg. Er hat die Firma bei der Polizei angezeigt. Auch die Takarékbank erstattete Anzeige, wie eine Nachfrage von test ergab. Allerdings werden Internetbetrüger nur in seltenen Fällen erwischt, weil sie meist das Konto, das sie den Kunden genannt hatten, blitzartig räumen, wenn die ersten Opfer Anzeige erstatten.