Fonds­gebundene Renten­versicherungen im Vergleich Finger weg von Policen mit Beitrags­garantie

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Fonds­gebundene Renten­versicherungen im Vergleich - Finger weg von Policen mit Beitrags­garantie

Weg damit. Eine fonds­gebundene Alters­vorsorge geht besser als mit den fonds­gebundenen Renten­versicherungen mit Beitrags­garan­tien aus unserem Vergleich. © Getty Images / Volha Maksimava

Fonds­gebundene Renten­versicherungen mit Beitrags­garantie sollen Sicherheit mit Rendite verbinden. Unser Vergleich zeigt: Vor allem die Versicherer verdienen.

Fonds­gebundene Renten­versicherungen im Vergleich Testergebnisse für 20 Fonds­policen mit Garan­tien freischalten

Wer möchte das nicht: eine Geld­anlage für die Alters­vorsorge, die Sicherheit und Rendite vereint – und das auch noch mit Steuer­vorteilen garniert! Diese Kombination versprechen fonds­gebundene Renten­versicherungen mit Garan­tien, auch hybride Renten­versicherungen genannt. Sie sind eine Mischung aus klassischen und fonds­gebundenen Renten­versicherungen. Anders als bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen ohne Beitragsgarantien garan­tieren sie, dass ein bestimmter Prozent­satz der einge­zahlten Beiträge erhalten bleibt.

Unser Vergleich zeigt jedoch, dass die hybriden Produkte nicht über­zeugen können. Wir nennen bessere Alternativen für die Alters­vorsorge.

Fonds­policen mit Beitrags­garantie – warum sich der Vergleich für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Anhand eines Musterfalls bewerten wir Kosten, Anlage­erfolg und Renten­faktoren von 20 fonds­gebundenen Renten­versicherungen mit Beitrags­garantie. Im Test: Onlineanbieter wie Europa und klassische Versicherer mit Beratung wie Allianz, Baloise oder Württem­bergische. Beim Prüf­punkt Kosten schnitt kein Produkt besser als befriedigend ab.

Hintergrund und Einordnung

Statische 2-Topf-Hybride, dyna­mische 2-Topf-Hybride, dyna­mische 3-Topf-Hybride: Wir erklären, was hinter diesen Bezeichnungen steckt, wie entsprechende Renten­versicherungen funk­tionieren – und was davon zu halten ist.

Die beste Alters­vorsorge für Sie

Wir erklären, warum die Garan­tiekonzepte der Versicherer nur wenig Raum für eine vernünftige Rendite lassen und mit welchen alternativen Anla­gestrategien Sie flexibler sind und mehr rausholen können.

Heft­artikel als PDF

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Fonds­gebundene Renten­versicherung mit Beitrags­garantie

Bei hybriden Renten­versicherungen legen Versicherer einen Teil des Geldes für alle Versicherten gleich an und kombinieren das mit einer individuellen Fonds­anlage oder sogenannten Wert­sicherungs­fonds. In Zeiten nied­riger Zinsen konnten sie so wenigs­tens noch etwas Rendite in Aussicht stellen. Das Sicherungs­vermögen, in das die Versicherungs­kunden normaler­weise investieren, hatte dagegen mit sinkenden Verzinsungen zu kämpfen.

Die Idee ist im Prinzip richtig, denn mit einer Investition in güns­tige und welt­weit anlegende Aktienfonds lassen sich bei über­schaubarem Risiko gute Renditen für die Alters­vorsorge einfahren. So funk­tioniert auch unser Pantoffel-Portfolio, die Anla­gestrategie von Finanztest. In unserem Artikel zeigen wir jedoch, dass die Konstruktion der Renten­versicherungen nicht gut funk­tioniert.

Das Problem mit den hybriden Renten­versicherungen

Beispiel Wert­sicherungs­fonds: Ein großer Teil der einge­zahlten Beiträge liegt bei bestimmten Produkten in diesen Fonds. Der Fonds der Alte Leipziger Versicherung hat in den letzten fünf Jahren allerdings einen Verlust gemacht. Andere kommen auf 5 bis 20 Prozent Wert­zuwachs.

Zum Vergleich: Ein MSCI-World-ETF hatte im gleichen Zeitraum eine Wert­entwick­lung von 60 Prozent! Selbst wenn nur 40 Prozent des Gelds in einen solchen ETF geflossen wäre, läge der Wert­zuwachs bei 22 Prozent. Bei vielen Fonds ist die Bezeichnung Wert­sicherung irreführend. Ein Fonds verlor auf Monats­sicht sogar mehr als der Welt­aktien-Indexfonds MSCI World.

Es gibt Alternativen zur Fonds­rente mit Garantie

Ein typischer Vertrag dieser Produkte sieht vor, dass zum Beispiel 80 Prozent der einge­zahlten Beiträge sicher für die Rente zur Verfü­gung stehen. Das mag zunächst beruhigend klingen. Aber: Wer heute 100 Euro ein­zahlt, der dürfte in 30 Jahren mit 80 Euro nicht sehr weit kommen – selbst bei moderater Inflation. Anle­gerinnen und Anleger sollten sich daher eher fragen, welche Sicherheit sie wirk­lich benötigen und wie sie diese mit einer rendite­starken Geld­anlage verbinden können. Dabei helfen die Tipps der Stiftung Warentest zur Altersvorsorge mit Fonds (nach Frei­schaltung verfügbar).

Fonds­gebundene Alters­vorsorge mit versteckten Kosten

Die Unter­suchung der Fonds­policen mit Beitrags­garantie wurde dadurch erschwert, dass sich die Anbieter nicht besonders koope­rativ zeigten. Ein Teil der Anbieter hat die Auskunft ganz verweigert (Nicht im Test). Für die verbleibenden Produkte haben wir analysiert, welcher Anteil der Beitrags­zahlungen nicht in das Spar­guthaben fließt, sondern als Kosten abge­zogen wird. Das sind bei den meisten Produkten deutlich mehr als 10 Prozent der Beiträge. Das mindert die Rendite­chancen stark.

Genauso wenig über­zeugten die garan­tierten Renten­faktoren der Versicherungen. Sie geben an, wie viel monatliche Rente pro 10 000 Euro angespartem Fonds­vermögen fließt. Einige der garan­tierten Renten­faktoren sind dabei so nied­rig, dass Kundinnen und Kunden über 100 Jahre alt werden müssen, um ihr Vermögen in Form von Rentenzah­lungen wieder­zusehen. Möglicher­weise sind die tatsäch­lichen Renten­faktoren beim Renten­eintritt höher – planen können sie damit aber nicht.

Leser­aufruf: Schreiben Sie uns

Was wollen wir wissen?

Uns interes­siert, wie sich fonds­gebundene Renten­versicherungen mit Beitrags­garantie im Wert entwickeln. Haben Sie so ein Produkt? Oder wissen Sie vielleicht gar nicht, um was für ein Produkt es sich bei Ihrer Renten­versicherung handelt? Schreiben Sie uns!

Wie können Sie uns helfen?

Indem Sie uns möglichst voll­ständige Unterlagen (Vertrags­unterlagen, Stand­mitteilungen) zu Ihrer Versicherung schi­cken. Außerdem würde uns interes­sieren, ob Ihnen die Fonds, in die Sie investieren, empfohlen wurden. Ihre Daten bleiben natürlich anonym.

Wohin sollen die Unterlagen gehen?

Bitte schreiben Sie eine E-Mail an: hybride@stiftung-warentest.de

Oder schi­cken Sie Ihre Unterlagen per Brief an: Finanztest, Stich­wort: Hybride Renten­versicherung, Lützowplatz 11-13, 10785 Berlin.

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