Falsch­geld Falsche Fuff­ziger müssen Ihnen nicht durch­gehen

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Falsch­geld - Falsche Fuff­ziger müssen Ihnen nicht durch­gehen

Echter 50-Euro-Schein. Links ist ein Teil des Hologramm­streifens zu sehen. Das wichtige Sicher­heits­merkmal auf der Vorderseite der Bank­note ist ein silberner Streifen, der das Euro-Symbol, ein Architekturmotiv und mehr­fach die Zahl 50 zeigt. © Getty Images / Steve Allen

Gefälschte Bank­noten sind hier­zulande zum Glück selten. Wie Sie Blüten identifizieren und was zu tun ist, wenn Ihnen doch welche unter­kommen, lesen Sie hier.

Keine Jahr­märkte, keine Bar­besuche – statt­dessen Rekorde beim Online­handel: Geld­fälscher hatten durch die Corona-Pandemie deutlich weniger Möglich­keiten, ihre Blüten unters Volk zu bringen. Der Trend war europaweit spür­bar, es kam zu einem historischen Tief­stand: Die Europäische Zentral­bank (EZB) gab an, dass im gesamten Jahr 2021 lediglich 347 000 gefälschte Euro-Bank­noten gemeldet wurden.

Zahl der gefälschten Bank­noten und Münzen steigt wieder

Doch mitt­lerweile ziehen die Zahlen wieder an. Die Bundes­bank meldete, dass 2022 die Anzahl der Fälschungen gegen­über dem Vorjahr um 5,2 Prozent anwuchs. Insgesamt wurden in Deutsch­land gut 44 100 falsche Euro-Bank­noten im Nenn­wert von 2,7 Millionen Euro aus dem Zahlungs­verkehr gezogen. Deutlich stärker ist der Anteil der sicher­gestellten Falsch­münzen gestiegen: von rund rund 41 100 auf 73 400. Ein Grund zur Sorge sieht die Bundes­bank darin nicht, da einige Unternehmen über Jahre falsch verdächtige Münzen gesammelt und 2022 auf einen Schlag bei der Falsch­geld­stelle einge­reicht hätten. Bei rund 69 Prozent der sicher­gestellten Blüten handelt es sich um 20- und 50-Euro-Bank­noten. Rund 92 Prozent der Falsch­münzen waren Zwei-Euro-Stücke.

Primitive Fälschungen mit Aufdruck „MovieMoney“ oder „Prop copy“.

Die Wahr­scheinlich­keit, an eine gefälschte Euro-Bank­note zu geraten, ist unterm Strich gering. Nach Berechnungen der Bundes­bank kamen im ersten Halb­jahr 2022 in Deutsch­land fünf gefälschte Bank­noten auf 10 000 Einwohner. Wie in den Jahren zuvor sind laut Bundes­bank zudem haupt­sächlich leicht erkenn­bare Fälschungen im Umlauf, bei denen es sich um eine Art Spielgeld handelt. Sie tragen oft den Aufdruck „MovieMoney“ oder „Prop copy“.

Kaum Risiken in Handel und Gastronomie

Das Risiko in Handel, Gastronomie und bei Bargeld-Auszahlungen in Supermärkten an Falsch­geld zu geraten, ist somit über­schaubar. Wer Geld am Bank­automaten zieht, braucht sich gar keine Sorgen zu machen. Die Auto­maten sind mit einer von der Bundes­bank zertifizierten Prüf­technik ausgestattet, die eine Ausgabe von nicht umlauf­fähigem Geld oder Falsch­geld verhindert. Vorsicht ist dagegen geboten bei Privatverkäufen mit hohem Wert, beispiels­weise wenn Gebraucht­wagen Besitzerin oder Besitzer wechseln.

Tipp: Um auf Nummer sicher zu gehen, bitten Sie bei einem Privatverkauf die Käuferin oder den Käufer, sich das Geld vor Ihren Augen in der Bank auszahlen zu lassen.

Fälschungen lassen sich oft schnell erkennen

Seit 2012 werden Bank­noten der Europa-Serie ausgegeben, die Fälschern mit neuen Sicher­heits­merkmalen das Hand­werk erschweren. Das Prüfprinzip „Fühlen, Sehen, Kippen“ hilft, Fälschungen zu erkennen. Auch wenn viele Kassen mit speziellen Geräten zur Falsch­geld­erkennung ausgestattet sind – Blüten lassen sich auch ohne solche Hilfs­mittel ausmachen. Nach Angaben der Bundes­bank weichen Format, Farbe oder Darstel­lungen zwar wenig von echten Scheinen ab, die Unterscheidung ist aber in der Regel gut möglich, wenn die Fälschungen näher betrachtet und mehrere Sicher­heits­merkmale über­prüft werden. „MovieMoney“ oder „Prop copy“-Scheine weisen keine der Sicher­heits­merkmale auf.

Tipp: Die Bundes­bank hat auf ihrer Internetseite umfang­reiches Material zur Falschgelderkennung zusammen­gestellt. Neben Erklär­videos zu dem Prinzip „Fühlen, Sehen, Kippen“ finden Interes­sierte auch Informationen über die Sicher­heits­merkmale der einzelnen Scheine. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, kann an der Online-Schulung für „Einzel­handel und Jedermann“ teilnehmen.

Falsche Scheine fühlen sich anders an

Die Scheine müssen sich griffig und fest anfühlen. Zudem gibt es fühl­bare Erhebungen, wie die erhöhten Linien an den Seiten­rändern. Hält man sie gegen das Licht, müssen das Wasser­zeichen, der Sicher­heits­faden und bei allen Scheinen ab 20 Euro das Porträt-Fenster mit dem Gesicht der „Europa“ sicht­bar sein. Beim Kippen zeigen sich auf dem Silber­streifen rechts Hologramme, die Smaragdzahl unten links schimmert mehr­farbig. Falsch­münzen fallen oft bereits dadurch auf, dass sie im Gegen­satz zu den echten nicht magnetisch oder sehr stark magnetisch sind. Zudem sind die Prägungen oft nicht exakt. Das ist auch an den Münzrändern zu sehen.

Gefälschte Bank­noten und Münzen müssen gemeldet werden

Wer an Falsch­geld gerät, muss das sofort der Polizei melden. Es weiterzugeben, ist eine Straftat. Scheine oder Münzen gehören in einen Brief­umschlag, so können später Finger­abdrücke gesichert werden. Bitter für alle, die tatsäch­lich mit Falsch­geld Bekannt­schaft machen: Es gibt keinen Ersatz. Die falschen Scheine können nicht gegen echte einge­tauscht werden.

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