![Epoxidharz - Bastelharz oft mit Bisphenol A belastet](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/d8/28/bffe2957-d822-4de1-8eb4-4123811448e8-web/6095906_epoxidharz-basteln-t202403.jpg)
Trügerisch schön. Epoxidharze enthalten oft Bisphenol A. © Flora Press / Decorize
Mit Epoxidharz lässt sich Deko oder Schmuck basteln. Doch ganz ungefährlich sind die Gießharze nicht. Worauf Sie achten sollten − und was Sie besser nicht damit basteln.
Bisphenol A kann das Hormonsystem schädigen
Schmuckstücke, Schlüsselanhänger, Spielfiguren: Das Basteln mit Epoxidharz ist beliebt. Bastelgeschäfte und Onlineshops verkaufen meist Sets mit zwei Behältern: Einer enthält das eigentliche Harz, der zweite einen Härter. Die Mischung lässt sich in Form gießen und härtet dann aus − transparent oder mit zusätzlich beigemischten Farbpigmenten. Doch viele Gießharze basieren auf Bisphenol A, das das Hormonsystem schädigen kann (siehe unser FAQ: Bisphenol A in Verpackungen).
Fünf Tipps für Bastler
Die Verbraucherzentrale NRW hat in mindestens einem Gießharz − auch als Resin im Handel erhältlich − noch weitere Schadstoffe gefunden. Sie gibt folgende Tipps, um Risiken zu verringern:
- Herkunft prüfen. Nur Bastelsets kaufen, die in der EU hergestellt wurden − dann müssen sich die Anbieter an europäische Grenzwerte halten und haften für Verstöße. Die Herkunftsangabe sollte auf der Verpackung stehen, online sollte ein Klick auf den Namen des Anbieters weiterhelfen.
- Inhaltsstoffe checken. Vor dem Kauf einen Blick aufs Etikett werfen. Das geht oft nur vor Ort im Geschäft − in Onlineshops wie Amazon sind die Informationen oft nicht auffindbar. Steht Epoxidharz auf der Liste der Inhaltsstoffe, ist fast immer Bisphenol A drin, sagt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Tributylphosphat ist vermutlich krebserzeugend. Oft stehen auch nur die sogenannten CAS-Nummern der Stoffe auf der Liste. Auf der Webseite der Europäischen Chemikalienagentur ECHA lässt sich nachschauen, welche Substanzen sich hinter den Zahlencodes verbergen und welche Risiken von ihnen ausgehen. Die Seite ist derzeit leider nur auf Englisch verfügbar.
- Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Beim Basteln stets Nitril-Gummihandschuhe tragen − und möglichst auch Mundschutz und Schutzbrille.
- Kinder schützen. Kein Kinderspielzeug aus Epoxidharz basteln.
- Nutzung bedenken. Lieber keine Gegenstände herstellen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen könnten − zum Beispiel Teller, Schüsseln oder Löffel.
Grenzwert drastisch gesenkt
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat im April 2023 den Grenzwert für die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge an Bisphenol A drastisch gesenkt: von 4 Mikrogramm auf nur noch 0,2 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Der neue Wert ist also 20 000-mal niedriger. Andere Institute wie das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) halten den neuen Grenzwert für zu streng, das BfR empfiehlt einen Grenzwert von 0,2 Mikrogramm oder 200 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Epoxidharze werden vielfach eingesetzt, etwa in Klebstoffen oder als Innenbeschichtung von Getränke- und Konservendosen.
Tipp: Unser Test BPA in Konserven zeigt, dass viele Lebensmittel in Dosen Bisphenol A enthalten. 51 von 58 Produkten waren belastet.
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