![Dynamischer Stromtarif - Abrechnen im Stundentakt](https://cdn.statically.io/img/cdn.test.de/file/image/51/41/dbce45e4-2608-4bd5-b285-0d13ae385a11-web/6071807_stromzaehler-digital-a2311.jpg)
Strommessung. Haushalte mit digitalem Zähler oder Smart Meter können den dynamischen Tarif von Tibber nutzen. © Alamy Stock Photo / Belga News Agency
Variable Tarife bilden die Preisentwicklung an der Strombörse nach und rechnen den Verbrauch pro Stunde ab. Wir haben uns einen Tarif beispielhaft näher angesehen.
Kein fixer Preis pro Kilowattstunde
Im Stromtarifmarkt ist Bewegung. Erste Anbieter wie Tibber bieten neue Abrechnungsmodelle für Stromtarife an. Ihre Verträge haben keinen fixen Kilowattstundenpreis für die gesamte Vertragslaufzeit. Nutzer zahlen statt dessen den Preis, der aktuell an der Europäischen Strombörse (EPEX Spot Markt) gilt, zuzüglich Steuern, Abgaben und monatlicher Grundgebühr.
Tibber, eine norwegische Firma, hat zum Beispiel einen Tarif, dessen Preis sich stündlich ändert. Kunden sehen die Preise 24 Stunden im Voraus und können sich beim Verbrauch daran orientieren. Tarife mit stündlichem Abrechnungstakt gibt es nicht in den Vergleichsportalen.
Digitaler Zähler oder Smart Meter sind Voraussetzung
Um einen solchen Tarif nutzen zu können, werden WLan, ein digitaler Stromzähler und ein Strom-Tracker – bei Tibber Pulse genannt – benötigt. Dieser etwa 10 Zentimeter große Tracker kostet einmalig 99,95 Euro und wird am Stromzähler befestigt. Er kommuniziert per Funk über eine sogenannte Bridge, die die Messdaten per WLan an den Server von Tibber weitergibt. Für eine ideale Datenübertragung sollten Stromzähler und WLan-Router höchstens drei bis vier Stockwerke auseinander liegen, die Bridge idealerweise in der Mitte. Wer ein Smart Meter hat, das eigenständig Daten sendet, braucht weder Bridge noch Tracker.
So funktioniert es. Vor Vertragsabschluss müssen Kunden mittels einer Suche checken, ob ihr digitaler Zähler geeignet ist, und in einigen Fällen erst die Datenschnittstelle freischalten. Dazu müssen sie vom Messstellenbetreiber eine Pin anfordern. Die Pin muss dann mittels Blinkzeichen einer Taschenlampe eingegeben werden.
Vorteil: Tarif lädt zum Sparen ein
Der Tarif ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, Kosten zu sparen, indem sie bei niedrigeren Preisen zum Beispiel ihr E-Auto laden oder ihren Trockner anwerfen. Variable Tarife wie dieser bieten so Anreize, Strom zu nutzen, wenn er reichlich vorhanden und deshalb günstiger ist. Das hält gleichzeitig die Netzauslastung stabil.
Zwei Nachteile hat der Tarif
Wer kein Smart Home hat, muss daheim sein, wenn er sein E-Auto laden oder den Trockner starten will. Das sollten Interessenten bedenken. Und: Steigen die Preise oder bleiben sie länger auf hohem Niveau, könnte der Strom insgesamt teurer werden als ein herkömmlicher Tarif, bei denen Kunden ein Preis für eine fixe Laufzeit – oft ein Jahr – garantiert wird.
Insgesamt ist das Angebot von Tibber ein fairer und transparenter Tarif mit Sparpotenzial für Menschen, die einen digitalen Zähler oder Smart Meter haben. Besonders viel sparen lässt sich, wenn man Teile des Stromverbrauchs selbst steuern kann, zum Beispiel durch das gezielte Laden eines E-Autos in Zeiten, in denen der Strom günstig ist.
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In der Auswertung ist bei Tibber immer die Grundgebühr auf 24h umgelegt. Ja das ist insofern ein draufschlagen von ca. 2ct/ Stunde.
Dank PV sehe ich zurzeit sehr oft 2ct/h an kosten.
Kann nur sagen Tibber hat alles richtig gemacht.
Fast kein Preisrisiko bei der Beschaffung. Kosten werden ja 1 zu1 weitergegeben.
Bin jetzt seit 1.1.23 bei Tibber. Hab sogar noch auf WP umgebaut und hatte für 2023 einen mittleren Preis von 28,4 ct / kWh. Inklusive Grundkosten.
Diesen Januar und Februar waren wir bei 25,6ct und 23,4ct pro kWh. Und wieder inklusive Grundgebühr.
Da wir in den letzten Jahren viel in die Stromverteilung im Haus investiert haben, wegen PV , E-Auto, Akku usw. Können wir uns sehr gut dem Angebot anpassen.
Wenn in einer Stürmischen Winternacht der Strom besonders günstig ist, dann gingen hier schonmal 18-20 kW über den Anschluss.
Abschließend, wer wenig Strom benötigt weil er sein Geld noch zum Gaslieferanten trägt oder zur Tankstelle kann diese Potenziale nicht nutzen.
Es wird immer der Börsenpreis so hervorgehoben. Tibber schlägt knapp 2 Cent noch drauf. Tendenz steigend. Dann kommen anscheinend noch Rundungen dazu. 10 Tage mit dem Dynamischen Tarif machen 7kWh für 5 Euro. Ich habe eine PV Anlage mit Speicher wo durch der Zähler immer so um die 0 +/- 100 Watt läuft. In den 10 Tagen war der Preis nie über 35 Cent. An 2 Tagen bei 20 Cent. Abgeschlossen habe ich den Tarif wegen der Wärmepumpe die zur Zeit nicht läuft. Wenn die Abnahme größer ist wird das sicher nicht auffallen. Aber ich denke das sollte der Kunde wissen.
Meine Eltern nutzen den Stromtarif von tibbber für meine Wallbox und die Wärmepumpe. Mit dieser Kombi und Wärmepumpe kann ich den Tarif empfehlen.
Für mich in der Mietwohnung nutze ich auch tibber, aber die Vorteile halten sich in Grenzen, da sich nichts steuern lässt. Ich finde es aber interessant, in der App meinen aktuellen Verbrauch zu sehen. Mit dem Code 3aizod09 erhält man derzeit noch 50€ Rabatt auf den tibber pulse, den man benötigt, wenn man kein Smartmeter hat.
Guter Artikel. Man kann mit dem dynamischen Tarif super Geld sparen. Tatsächlich sieht man die Preise am Tag vorher und kann so gut planen. Am wichtigsten ist für mich jedoch die Smart-Charging Funktion in der App. Hier wird mein Auto automatisch dann geladen, wenn die Strompreise gering sind oder ein Stromüberschuss durch eigene Solarerzeugung besteht. Den Pulse bekommt man übrigens 50 € günstiger, wenn man einen Einladungscode beim Anmelden nutzt.
Im Artikel heißt es: „Kunden sehen die Preise 24 Stunden im Voraus und können sich beim Verbrauch daran orientieren.“
Das ist nicht korrekt. Die Preise für den Folgetag wird immer kurz nach 13 Uhr bekannt gegeben. Das heißt die Preise sind frühestens 11 Stunden vorher bekannt.