Container kaufen Fast alle aktuellen Investment-Angebote mangelhaft

6
Container kaufen - Fast alle aktuellen Investment-Angebote mangelhaft

Hoch gestapelt. Container werden als Investment für Privat­anleger angeboten. © Getty Images

Direkt­investment­angebote in Container locken mit festen Mietzah­lungen, über­schaubaren Lauf­zeiten und einer Art Rundum-sorglos-Paket. Vier von fünf sind aber mangelhaft.

Container kaufen Alle Testergebnisse für Container-Direkt­investments 12/2017 freischalten

Liste der 6 getesteten Produkte
Container-Direkt­investments 12/2017
  • Buss Capital Buss Container 64
  • P&R Transport-Container P&R Container-Investitions-Programm Nr. 5003
  • P&R Transport-Container P&R Container-Investitions-Programm Nr. 5004
  • Solvium Capital Solvium - Wechselkoffer Euro Select 3
  • Solvium Capital Solvium - Wechselkoffer Euro Select 4
  • Solvium Capital Solvium Container Select Plus Nr. 2

Update 14.06.22: Stiftung Warentest warnt vor aktuellem Solvium-Angebot

Bei einer Analyse der Solvium-Gruppe und ihrer Namens­schuld­verschreibung Logistik Opportunitäten Nr. 4 durch die Stiftung Warentest kam Beunruhigendes zu Tage. Sie setzt das Angebot auf die Warnliste Geldanlage. Es sind zu viele Risiken zu erkennen.

Wichtigstes Segment unter den alternativen Geld­anlage­angeboten

Container kommen vielen Anlegern nicht in den Sinn, wenn sie an Möglich­keiten zur Geld­anlage denken. Solche Offerten gibt es aber seit Jahr­zehnten. Die Metall­boxen haben sich in den vergangenen Jahren zu einem Milliardenmarkt entwickelt, ja sogar zum wichtigsten Markt­segment unter den alternativen Geld­anlage­angeboten. Früher war dieser Bereich völlig unreguliert – das ist mitt­lerweile anders.

Anbieter müssen Verkaufs­prospekte vorlegen

Seit Jahres­beginn sind Verkaufs­prospekte nach festen Regeln Pflicht. Containeranbieter müssen zwar ihre Prospekte der Bundes­anstalt für Finanz­dienst­leistungs­aufsicht vorlegen. Diese prüft auch, ob bestimmte Mindest­angaben enthalten sind und die Texte verständlich und wider­spruchs­frei sind. Die Trag­fähig­keit des Geschäfts­modells untersucht sie aber nicht. Zusätzlich sind Vermögens­anlagen-Informations­blätter (VIB) vorgeschrieben, die auf drei Seiten alle wesentlichen Angaben zusammenfassen.

Container von P&R, Buss und Solvium im Test

Es gibt drei Anbieter auf dem Markt: Buss, P&R und Solvium. Sie bieten aktuell insgesamt fünf Anla­gepro­dukte an. Diese hat sich Finanztest genauer angeschaut.

Das bietet unser Test Container-Direkt­investments

Test­ergeb­nisse zu fünf aktuellen Angeboten.
Benotet haben wir unter anderem, wie das Verhältnis zwischen Ertrag und Risiko ist, ob der Anleger aussagekräftige Informationen zu Beschaffenheit und Alter des Containers erhält und welche Rechte er hat. Unsere Tabelle zeigt, welche Mindest­beteiligung für die einzelnen Angebote gilt, wie hoch die prognostizierte Rendite ist und ob dem Anleger ein Rück­kaufs­wert zugesichert wird.
Struktur eines typischen Container-Investments.
Unsere Infografik stellt am Beispiel eines Angebots dar, wie der Vertrags­partner der Anleger mit anderen Unternehmen aus seinem Verbund verflochten ist, die wichtige Aufgaben für ihn über­nehmen.
Besteuerung.
Wir erläutern, was bei der Steuererklärung zu beachten ist und warum die Finanz­verwaltung die Angebote steuerlich unterschiedlich einstuft.
Recht­liche Hintergründe.
Im Interview erläutert Anleger­anwalt Peter Mattil, der viele Anleger eines insolventen Container-Verkäufers vertritt, worauf es bei einem Direkt­investment ankommt und warum eine Rück­kauf­garantie den Anleger nicht vor unlieb­samen Über­raschungen schützt.
Übrigens:
Wir haben auch andere Formen von Direkt­investments untersucht: Waldinvestments und LED-Industrieleuchten für Anleger.

Seecontainer kaufen: Anleger haben keinen Einfluss

Container und Wechselkoffer sind zwar vielfältig einsetz­bare Investitions­objekte. Das Geschäft bestimmen aber nicht die Anleger als Eigentümer. Sie sind vielmehr abhängig von den Emittenten der Vermögens­anlage – also den Anbietern selbst oder einer Gesell­schaft aus ihrem Unter­nehmens­verbund – und von deren Vertrags­part­nern. Denn Containernutzer wie Reedereien und große Logistikfirmen geben sich nicht mit Privat­anlegern ab, denen einzelne Stahlkisten gehören. Im Container­geschäft dominiert zudem der US-Dollar. Daher spielt in vielen Fällen das Wechsel­kurs­risiko eine Rolle.

In der Vergangenheit gab es in einigen Fällen Probleme

Für Anleger ist entscheidend, ob ihre Vertrags­partner die Mieten und die Rück­kauf­preise zahlen können. Das finanzielle Risiko ist keineswegs bloße Theorie: Offshore-Container zur Versorgung von Ölbohr­platt­formen erzielten in einem Fall in der Vergangenheit bei Weitem nicht die erhofften Mieten. Eine andere Anbieterin, Magellan, meldete sogar Insolvenz an – was Anlegern vielfältige Probleme bescherte.

Trans­portbehälter-Typen im Vergleich

Container kaufen - Fast alle aktuellen Investment-Angebote mangelhaft

© Stiftung Warentest

6

Mehr zum Thema

6 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • abels1212 am 29.10.2020 um 09:58 Uhr
    Betrifft das P&R Desaster.

    Vielleicht könnten die 54000 geprellten Anleger mit einer Petition gegen die BaFin noch etwas ausrichten. Es muss doch möglich sein hochbezahlte Beamte und Staatssekretäre an ihre Aufgaben zu erinnern.
    Wenn man täglich hört und sieht wie unsere Ministerien Milliardensummen in den Sand setzen (Maut ,Corona-Masken, Wirecard usw. ) um nur einige zu nennen, sind die 3,4 Milliarden Anlegergeld doch Peanuts (Pinatz!)

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.03.2018 um 14:04 Uhr
    CH2 nicht dabei

    @Heieiei: Zum Stichtag der Untersuchung, dem 16.10.2017, hatte die CH2 kein Angebot, das von der Bundes­anstalt für Finanz­dienst­leistungs­aufsicht zugelassen war und für das ein Verkaufs­prospekt und das Vermögens­anlagen-Informations­blatt vorlag. (maa)

  • FreddyDickmann am 23.03.2018 um 13:14 Uhr
    P & R Insolvenz - wer hätte das geglaubt ???

    Die Kunden von P & R wurden hingehalten und über längere Zeit "verarscht". Die Manager wussten schon lange, das das nicht mehr lange so geht - Schneeballsystem - Pleite - Ich habe fertig. Die Anleger sehen in die Röhre und werfen den Rechtsanwälten nochmal sinnlos Geld hinterher.
    Verdienen werden daher an P & R nur noch die Rechtsanwälte und Steuerberater sowie der Insolvenzverwalter. Die Manger von P & R haben ihr Geld sicher schon lange beiseite beschafft. Die werden auch kaum bestraft werden - die Dummen sind wie immer nur die Anleger-

  • Heieiei am 22.03.2018 um 16:16 Uhr
    Wo ist CH2?

    Es hieß in der Vorankündigung “alle aktuellen Angebote”
    Ich bin enttäuscht.
    Warum wurde dieser Anbieter nicht getestet??

  • Merrill am 19.03.2018 um 16:46 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Verstoß gegen die Netiquette