In der Krise sind Bio-Lebensmittel preisstabiler als konventionelle. Wie wichtig Ökolandbau fürs Klima ist, untermauert eine neue Studie.
Trotz Krieg, Inflation und steigenden Lebensmittelpreisen ist der Umsatz mit Bio-Produkten nicht eingebrochen. Er lag 2022 mit 15,3 Milliarden Euro zwar leicht unter dem des Vorjahrs, aber immer noch 25 Prozent über dem von 2019, teilt der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) mit.
Preisanstieg bei Bio-Ware geringer
Die Preise für Bio-Lebensmittel zogen von 2021 auf 2022 weniger stark an als die für konventionelle Produkte. Discounter erhöhten die Preise stärker als der Naturkosthandel. Der AMI Verbraucher-Preisindex zeigt für Bio-Frischeprodukte einen Anstieg von insgesamt 6,6 Prozent, bei konventioneller Ware lag die Steigerungsrate mit 12,1 Prozent fast doppelt so hoch. Bei den Milchprodukten näherten sich die Preise beider Gruppen teils an.
Gründe für die geringere Teuerung im Bio-Bereich: eine Wirtschaftsweise mit oft regionalen Wertschöpfungsketten und eine Kreislaufwirtschaft ohne teure, synthetische Stickstoffdünger und Pestizide.
Viele pflanzenbasierte Bio-Produkte
Die Bio-Branche bietet eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Produkten. Die Menschen kauften 2022 jeweils etwa 4 Prozent mehr Bio-Fleischersatz und Milchalternativen wie Bio-Soja- und -Haferdrinks als im Vorjahr. Die Produkte können eine gesunde Ernährung fördern – etwa mit hochwertigem Eiweiß, dem Einsatz eisenreicher Hülsenfrüchte oder Pflanzenölen wie Rapsöl, die dem Herz guttun.
Bio-Anbau schont Böden
Eine Studie der TU München bescheinigt dem Ökolandbau klare Umwelt- und Klimavorteile im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Danach sparen Bio-Betriebe jährlich etwa 750 bis 800 Euro je Hektar an Klimafolgekosten ein: Es werden weniger Treibhausgase freigesetzt, weniger fossile Energie wird genutzt, und der Boden bindet mehr Kohlenstoff, weil er mehr Humus aufbaut.
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