Berg­wandern mit Hund Auf vier Pfoten in die Berge

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Berg­wandern mit Hund - Auf vier Pfoten in die Berge

Wanderhund. Fit genug und ans Gelände gewöhnt sollten Vier­beiner auf Berg­tour sein. © plainpicture / Daniel Roos

Eine Wandertour in den Bergen mit Hund ist möglich, aber nicht ganz ohne. Wir sagen, worauf Herr­chen und Frauchen dabei achten sollten.

Wandern ist kein Spaziergang

Der Deutsche Alpenverein (DAV) rät, anfangs nah am Tal zu bleiben, wo die Wege sicherer sind. Kommt der Hund zurecht, könne man sich an schwierigere Touren wagen. Andrea Obele, die ein Blog zum Thema Wandern mit Hund betreibt, formuliert es so: „Der Hund hat nicht auto­matisch Allrad, obwohl er vier Pfoten hat.“ Ein Stadt­hund, der viel auf Teer laufe, müsse etwa lernen, auf Fels­blöcken die Hinterpfoten gezielt zu setzen. Und vor einer langen Wandertour sollte der Hund Kondition aufbauen – wie der Mensch auch.

Das gehört in den Ruck­sack: Wasser, Proviant, Pfoten­verband

Hunde laufen viel hin und her und legen auf derselben Route mehr Strecke zurück als der Mensch. In den Ruck­sack gehörten genügend Wasser, Proviant und Kotbeutel. Obele rät auch zu einem speziellen oder erweiterten Erste-Hilfe-Set: „Man sollte das Wissen und Material haben, einen Pfoten­verband anzu­legen.“ Beim Wandern verletzten sich die Hunde meist an den Krallen oder am Ballen. Um die Pfote richtig zu verbinden, brauche es extra Pols­termaterial und selbst­haftende Bandagen.

Mit den folgenden vier Tipps vermeiden Sie unnötigen Stress auf Ihrer Wanderung:

1. Wandertauglich­keit abklären

„Man kann im Prinzip mit jedem Hund wandern, der gesund und von der Rasse her geeignet ist“, sagt Obele. Dafür solle man sich eine professionelle medizi­nische Meinung einholen. Auch alt genug und ausgewachsen müsse der Hund sein, bevor er mit auf die Wanderung kommt.

2. Hunde­geschirr statt Hals­band anlegen

Am Berg müsse der Hund ein Geschirr tragen, kein Hals­band – denn daran könnte er sich aufhängen, falls er abstürzt, sagt Obele. Die Leine am eigenen Körper oder am Ruck­sack fest­machen, das empfiehlt sich nur in ungefähr­lichem Gelände. Denn stürzt der Hund ab, könnte er einen mitziehen.

3. Auf dem Wanderweg bleiben

Laut DAV sollte der Hund im Gebirge nur dann ohne Leine laufen, wenn man ihn gut kontrollieren kann. Im Natur­schutz­gebiet muss er ohnehin angeleint sein. Grund­sätzlich sollte der Hund auf dem Weg bleiben und nicht durch die Umge­bung streifen. Für Wildtiere im Gebirge bedeutet Hunde­kontakt Stress, warnt der DAV. Das gelte teils auch für Almtiere, besonders Mutterkühe mit Kälbern. Trifft man unterwegs auf Kühe, den Hund am besten zwischen die Beine nehmen, rät Obele. So verhindert man zum einen, dass der Hund den Kühen zu nahe kommt – und vermeidet unnötigen Stress bei den Kühen. Die sehen nämlich schlecht und bleiben eher ruhig, wenn sie kein „Wolfs-Schema“ erkennen können.

4. Voraus­denken und nicht zu ehrgeizig sein

Nicht alle Routen sind hundetauglich, und manche Hunde laufen ungern auf steilen oder schmalen Wegen. Der DAV rät: Wer auf der Tour eine Hütte ansteuern will, sollte sich vorher erkundigen, ob Hunde dort erwünscht sind. Aber nicht jedes Detail lässt sich vorab planen. „Es gibt Hunde, die nicht über Gitterroste gehen“, sagt Obele. Sei der Pfad untauglich oder der Hund erschöpft, solle man umkehren.

Weitere Tipps und Tests, etwa von Hundefutter und Hundeleinen, finden Sie auf unserer Themenseite Haustiere.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • maxm am 13.10.2023 um 22:58 Uhr
    Selsbsterkenntniss

    sie bestätigen ihre eigenen Vorurteile in perfekter Weise mit Ihren Kommentaren!

  • satgar am 13.10.2023 um 18:52 Uhr
    @maxm

    Sie haben zum Glück nicht zu entscheiden, was Hotels und Unterkünfte genau wie handhaben. Am besten machen sie nur zuhause Urlaub, wo Sie nichts stört. Und achten bei der Unterkunfts Auswahl idealerweise darauf, dass diese NICHT dog-friendly ist, damit sie bloß nicht in einem Zimmer unterkommen, in dem schon mal ein Hund war ^^. hachja, wenn sich der deutsche nicht aufregen kann oder sein Handtuch zu Reservierung bereitlegen kann, fehlt ihm was. :D

  • maxm am 12.10.2023 um 22:25 Uhr
    ja warum nur

    weil Tiere keine Menschen sind?!
    Abgesehen davon ist es imo unhygenisch Tiere z.B. in Hotelzimmer zu haben. Von Nachmietern mit z.B. Tierhaarallergien gar nicht zu reden

  • satgar am 12.10.2023 um 12:15 Uhr
    @maxm

    Die gleiche Frage kann man gegenüber Kindern stellen (Stichwort Adult only Hotels). Hundebesitzer finden ohnehin schwerer Hotels und Unterkünfte oder zahlen für die Tiere dann hohe Aufpreise. Warum sollte man den Besitzern verwehren, Ihre Tiere/Familienmitglieder mit in den Urlaub zu nehmen.

  • maxm am 11.10.2023 um 14:51 Uhr
    Müssen Hunde überall sein?

    Kneipe, Geschäft, Badesee, Büro, beim Joggen und jetzt auch noch in den Bergen.
    Zumal die allermeisten Besitzer ihren Hund nicht unter Kontrolle haben oder gedankenlos sind.
    Blödester Spruch bislang: Sie sehen doch das er nicht macht was ich ihm sage - GANZ TOLL!!!
    Aber der "liebe" tun ja nichts, will nur spielen (will ich mit ihm spielen??) oder wenn er dann was tut, hat er es noch nie gemacht - als ob das irgendwie ein Entschuldigung wäre oder es besser macht!!!