Helfen Apps gegen Angststörungen? Ja, mit zwei Programmen im Test der Stiftung Warentest lässt sich Phobien gut beikommen. Oft zahlen auch die Kassen.
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Testergebnisse für 9 Apps gegen Angststörungen 11/2021Liste der 9 getesteten Produkte
Digital gegen Panikattacke und Phobie
Angst hilft, Gefahrensituationen zu erkennen und zu bannen. Ist die Gefahr vorüber, sollte auch die Angst verschwinden. Lässt sie uns aber nicht mehr los und beginnt, den Alltag zu kontrollieren, wird sie zur Krankheit. Dann sollte sie behandelt werden.
Angststörungen – so der Fachbegriff – haben während der Pandemie zugenommen. Doch es fehlen psychotherapeutische Behandlungsplätze. Digitale Programme können das Warten auf den Therapiebeginn überbrücken.
Neun solcher Angebote hat die Stiftung Warentest geprüft. Sie sollen gegen Panikattacken oder die Angst vor unbekannten Situationen helfen oder Menschen beistehen, die extrem schüchtern sind.
Apps gegen Angststörungen – das bietet unser Test
- Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für neun Online-Selbsthilfe-Programme zur Behandlung von Panikstörung, Agoraphobie oder sozialer Phobie für Smartphone oder als Website, darunter die Angebote HelloBetter, Velibra oder Novego. Die Noten reichen von gut bis mangelhaft. Unsere Fachleute begutachteten jeweils das Gesamtkonzept, Studien zur Wirksamkeit, Datenschutz und allgemeine Geschäftsbedingungen.
- Preise. In der Tabelle steht auch, wie viel Selbstzahler ausgeben müssen und für welche Programme Krankenkassen zahlen.
- Hintergrund und Tipps. Wir stellen die Apps gegen Angststörungen im Test einzeln vor, beschreiben die Krankheitsbilder, bei denen sie eingesetzt werden und erläutern, wie die Programme funktionieren. Zudem geben wir Tipps, was zu tun ist, wenn Sie die Angebote nutzen wollen.
- Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 11/2021.
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Testergebnisse für 9 Apps gegen Angststörungen 11/2021Apps gegen Angststörungen im Test
Ob Angst-App, Soziale-Phobie-App oder App gegen Panikattacken – die Programme gegen Angststörungen im Test ersetzen keine Sitzung mit einem realen Gegenüber, sie können die Behandlung aber ergänzen.
Meist fußen sie auf der Verhaltenstherapie. Diese Methode hilft, sich zum Beispiel über seine Gedanken und Gefühle klar zu werden, Denk- und Verhaltensmuster zu überdenken und sich krankhaften Panikattacken, Ängsten und Phobien zu stellen.
Die Programme bieten dafür Module an: etwa Tagebücher zur Selbstbeobachtung, Übungen, die beispielsweise Panikattacken-Symptome wie Schwindel provozieren. Oder die Smartphone-App bittet darum, in einen voll besetzten Zug einzusteigen, um Nutzerinnen und Nutzer mit ihrer Angst zu konfrontieren.
Teils begleiten Fachleute die Programme und kommunizieren unter anderem per Textnachricht mit denjenigen, die die App nutzen.
Für vier der neun Apps im Test zahlen alle Krankenkassen
In vielen Fällen ist ein Erstgespräch mit Ärztin beziehungsweise Arzt, Psychotherapeut oder -therapeutin Voraussetzung für die Nutzung der digitalen Programme. Sie verschreiben die Apps auf Rezept oder bestätigen die Diagnose Angststörung in einem Arztbrief.
Für vier der neun Apps gegen Angststörungen im Test übernehmen alle Krankenkassen die Kosten. Dazu gehört das Velibra-Programm, das als digitale Gesundheitsanwendung im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte dauerhaft aufgenommen ist. Dafür müssen die App-Anbieter wissenschaftliche Daten vorlegen, die die Wirksamkeit ihrer Programme ausreichend belegen. Die anderen Apps sind vorläufig gelistet oder befinden sich laut eigener Aussage im Aufnahmeprozess.
Wo Sie mehr Hilfe finden
Online gegen Depressionen. Zur Akutbehandlung oder Prävention von Depressionen gibt es ebenfalls digitale Selbsthilfe-Angebote. Die Stiftung Warentest hat acht solcher Online-Programme gegen Depressionen getestet.
Hintergrund zu digitalen Gesundheitsanwendungen (Diga). Auch zur Unterstützung bei vielen weiteren Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Reizdarm, Rückenschmerzen stehen inzwischen digitale Helfer zur Verfügung, die verordnet werden können und dann von Krankenkassen erstattet werden. Mehr Infos dazu in unserem Artikel App auf Rezept: So funktioniert´s.
Überblick zur Psychotherapie. Wer sich für eine Psychotherapie in einer Praxis interessiert, kann sich in unserem Artikel zu Therapieformen über die einzelnen Verfahren wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse und systemische Therapie informieren. Außerdem beantworten wir allgemeine Fragen zum Thema Psychotherapie und bieten eine Checkliste: Schritt für Schritt zum Therapieplatz.
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