Alternative zum Solarpanel Sonnen­strom aus dem Dachziegel

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Alternative zum Solarpanel - Sonnen­strom aus dem Dachziegel

Solarziegel. Dach­decker können sie auf der Holz­lattung verlegen. © Autarq GmbH

Wer die Optik von Photovoltaik-Anlagen nicht mag, kann sein Dach mit Solarziegeln decken. Die sind weniger auffällig, aber auch teurer.

Dachziegel aus Ton müssen in der Regel alle 60 bis 80 Jahre erneuert werden. Haus­besitzer können die Gelegenheit nutzen, um das Dach zum Kraft­werk aufzurüsten. Solardachziegel lassen sich wie klassische Tonziegel auf der bestehenden Holz­lattung verlegen. Alte und neue Ziegel fügen sich problemlos ineinander. Es kann auch nur ein Teil des Dachs mit Solarziegeln gedeckt werden. Anbieter offerieren sie in unterschiedlichen Farben, sogar in Schiefer- oder Biber­schwanz­optik. So fügen sich Solarziegel harmo­nischer in eine bestehende Dach­land­schaft ein als Solarpanels. Sie sind auch auf denkmal­geschützten Häusern möglich.

Kosten. Die natürliche Optik hat aber ihren Preis: Solarziegel sind etwa doppelt so teuer wie konventionelle PV-Module, die man aufs Dach schraubt. Laut der Beratungs­platt­form Energieheld kosten 50 Quadrat­meter Solarziegel mit 6 bis 7 Kilowatt-Peak − das ist die Maßeinheit für die Leistung − inklusive Verlegen zwischen 24 500 und 29 000 Euro. Teurer wirds, wenn die alte Dach­eindeckung zu entfernen ist. Wie Sie mit Solar­strom Geld sparen und verdienen können, erklärt unser Special So lohnt sich Photovoltaik.

Aufwand. Dach­decker können Solarziegel verlegen. Ein Ziegel ist an der Unterseite mit dem nächsten verkabelt. Die Steck­verbindungen sind aufwendig und stör­anfäl­lig, die Fehler­suche kann teuer werden. Solarziegel lohnen sich oft nur, wenn etwa der Denkmal­schutz aufs Dach aufgesetzte PV-Module verbietet.

Alternative. Güns­tiger als Solarziegel sind In-Dach-Photovoltaik-Anlagen. Die zusammenhängenden Module werden statt Dachziegeln verbaut, dichten auch das Dach ab. In der Regel ist diese Lösung mit nied­rigeren Kosten verbunden als Solardachziegel. Die Rendite Ihrer Solar­anlage können Sie in unserem Renditerechner Solarstrom ermitteln. Optisch fallen In-Dach-Anlagen wegen ihrer großen zusammenhängenden Fläche eher auf als Solardachziegel. Die Module liegen aber fast auf einer Höhe mit der übrigen Dach­eindeckung.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 23.11.2022 um 16:22 Uhr
    Dämmung lt. Gebäudeenergiegesetz

    @Ute-007: Das Gebäudeenergiegesetz schreibt vor, dass entweder der Dachstuhl oder die oberste Geschossdecke gedämmt sein müssen. Die Dämmung muss einen Dämmwert von U < 0,24 W/(m²K) einhalten. Solardachziegel und Indach-Module zählen als Dacheindeckung. Sie ersetzen die bisherigen Dachziegel. Anders sieht es mit klassischen PV-Modulen aus: Die werden auf der bestehenden Dacheindeckung installiert und stehen etwas höher. Beispielrechnungen finden Sie unter anderem auf der Beratungsplattform Energieheld unter:
    https://www.energieheld.de/solaranlage/photovoltaik/solardachziegel

  • Ute-007 am 21.11.2022 um 21:00 Uhr
    Solar Ziegel = Dachziegel

    Nach Auskunft eines Dachdeckers muss das Dach nach den neusten Wärme Dämm Verordnung gedämmt werden, sobald mehr als 10% des Dachs mit neuen Ziegeln oder Solar-Ziegeln versehen werden soll.
    Photovoltaik Panele zählen nicht als Dacheindeckung und da muss das Dach nicht (zwangsweise) gedämmt werden
    Stimmt das?
    Wie ist das mit Indach Photovoltaik muss da auch das Dach (zwingend) nachgedämmt werden?
    Danke für eine Antwort auf diese 3 verschiedenen Möglichkeiten