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Gefährliches Aluminiumoxid Satellitenschrott könnte Ozonschicht zerstören

Elon Musk und andere Unternehmer schicken immer mehr Satelliten ins All. Das könnte schädliche Nebenwirkungen auf die Ozonschicht haben. US-Forscher warnen vor langfristigen Folgen.
Start einer SpaceX-Rakete mit 22 Starlink-Satelliten an Bord (April 2024)

Start einer SpaceX-Rakete mit 22 Starlink-Satelliten an Bord (April 2024)

Foto: Mike Blake / REUTERS

Große Satellitenkonstellationen wie das Starlink-Projekt des US-Milliardärs Elon Musk könnten die Ozonschicht angreifen. Schuld daran ist Aluminiumoxid, das beim Verglühen von Satelliten am Ende ihrer Lebenszeit entsteht. Das berichten Forscher von der University of Southern California im Fachmagazin »Geophysical Research Letters« .

Die Zahl kleiner Satelliten in der Erdumlaufbahn nimmt stetig zu. Allein Starlink hat in den vergangenen Jahren 6000 Einheiten ins All geschickt, insgesamt sind 42.000 Satelliten geplant. Auch Amazon und andere Firmen planen Konstellationen von mehreren Tausend Satelliten. Die meisten dieser Kommunikationssatelliten hätten nur eine Lebensdauer von ungefähr fünf Jahren, heißt es in einer Mitteilung der Amerikanischen Geophysikalischen Union, dann müssten sie ersetzt werden.

Wenn Satelliten ausgedient haben, lassen die Betreiber sie oft kontrolliert in der Atmosphäre verglühen. Ein kleiner Satellit produziert der US-Studie zufolge dabei 30 Kilogramm Aluminiumoxid. Allein im Jahr 2022 seien von alten Satelliten insgesamt fast 42 Tonnen des Stoffes erzeugt worden. Und die Tendenz ist steigend.

Mit Jahrzehnten Verzögerung

Die Ozonschicht schützt die Erde vor schädlicher UV-Strahlung. Seit den Achtzigerjahren begleitet die Menschen die Sorge um ein Loch in der Schicht. Damals stellten Wissenschaftler fest, dass sie über den Polen immer dünner wurde, woraufhin ozonschädliche FCKWs verboten wurden. Noch immer hat sich die Ozonschicht nicht vollständig von den Folgen dieser Schädigung durch die Chemikalien erholt.

Aluminiumoxide in der Atmosphäre reagieren zwar nicht direkt mit Ozonmolekülen. Sie lösen allerdings chemische Reaktionen zwischen Ozon und Chlor aus, die das stratosphärische Ozon zerstören. Da die Aluminiummoleküle bei dieser Reaktion nur als Katalysator dienen und nicht verbraucht werden, können sie, einmal eingebracht, jahrzehntelang Schaden anrichten.

Für ihre Studie führten die Wissenschaftler Simulationen am Computer durch. Wie stark das freigesetzte Aluminiumoxid die Ozonschicht tatsächlich schädigen wird, darüber machen sie in der Studie keine Aussagen. Die Langzeitfolgen wollen sie nun in weiteren Simulationen untersuchen.

msk