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Corona-News am Donnerstag Merkel rechnet mit Impfstoff spätestens »sehr schnell nach Jahreswende«

Bundeskanzlerin Merkel macht Hoffnung auf einen baldigen Einsatz des Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech. Und: Das norwegische Königspaar ist in Quarantäne. Der Überblick am 19. November.
Das Firmengebäude von Biontech in Mainz: Bereits im Dezember könnte der Impfstoff ausgeliefert werden

Das Firmengebäude von Biontech in Mainz: Bereits im Dezember könnte der Impfstoff ausgeliefert werden

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MICHAEL SOHN / AFP

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+++ Merkel rechnet mit Impfstoff im Dezember +++

22.23 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende" mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa. "Und dann wird das Impfen natürlich beginnen", sagte die CDU-Politikerin nach einem EU-Videogipfel. "Man muss ja sagen, dass die Nachrichten der letzten Tage bezüglich der Entwicklung eines Impfstoffes sehr zuversichtlich stimmen."

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte nach dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs, dass die Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie von Moderna der Europäischen Arzneimittel-Agentur zufolge in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten, wenn alles problemlos weit

Biontech hält Auslieferung von Impfstoff noch indiesem Jahr für möglich

19.55 Uhr: Der Biontech-Geschäftsführer Ugur Sahin hält eine Auslieferung des Corona-Impfstoffs noch in diesem Jahr für möglich. Es sei möglich, den Impfstoff noch im Dezember auszuliefern, sagte Sahin der Nachrichtenagentur AFP. »Aber da müssen wirklich alle sehr, sehr eng und intensiv zusammenarbeiten.« Der von Biontech und dem US-Pharmariesen Pfizer entwickelte Impfstoff ist einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie.

Sahin hält es für möglich, dass der Impfstoff noch in diesem Jahr in den USA oder in Europa »oder in beiden Regionen« zugelassen wird. Nach seinen Angaben könnten im Falle einer Zulassung bis zu 70 Prozent der Bevölkerung vor Herbst kommenden Jahres geimpft werden.

»Ich denke, wenn wir wirklich einen guten Job machen, und mit ›Wir‹ meine ich alle Beteiligten - Regierungen, verschiedene Pharmaunternehmen und auch die Impfstoff-Logistiker – dann könnten wir es schaffen, dass 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung vor Herbst 2021 geimpft werden«, sagte er. Dann könnte man einen normalen Winter ohne Shutdown haben.

Norwegisches Königspaar in Quarantäne

19.36 Uhr: Der norwegische König Harald V. (83) und seine Frau Königin Sonja (83) haben sich in Quarantäne begeben. Am Donnerstag wurde bei einer angestellten Person des königlichen Hofes eine Corona-Infektion nachgewiesen, mit der Sonja Kontakt hatte. Sowohl Harald als auch Sonja sind symptomfrei, wie das norwegische Königshaus am Donnerstagabend mitteilte. Das Programm des Paares werde nun entsprechend angepasst. Neben ihnen haben sich demnach 14 Mitarbeiter am Hof ebenfalls in Quarantäne begeben.

US-Gesundheitsbehörde rät von Besuchen zu Thanksgiving ab

18.50 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vor Reisen und Familienbesuchen rund um das Erntedankfest Thanksgiving in der kommenden Woche dringend abgeraten. Die Feierlichkeiten gehörten zwar zu den »großartigen Traditionen« des Landes, mit Blick auf die Pandemie befänden sich die USA aber in einer kritischen Phase, sagte Henry Walke von der CDC am Donnerstag bei einer telefonischen Pressekonferenz. Stattdessen solle zu Hause und nur mit Menschen aus dem eigenen Haushalt gefeiert werden. Das sei allerdings keine Vorschrift, sondern nur eine »starke Empfehlung«.

Thanksgiving zählt für viele Amerikaner zu den wichtigsten Feiertagen. Traditionell kommen Großfamilien oder große Freundeskreise zusammen, College-Stunden besuchen ihre Eltern. 2019 unternahmen dafür Schätzungen zufolge weit mehr als 50 Millionen Menschen längere Reisen.

Erst am Mittwoch hatten die USA nach Angaben der Johns Hopkins University die Viertelmillion-Marke bei der Zahl der Toten überschritten. 

Leipzig will gegen Verstöße bei »Querdenker«-Demos vorgehen

18.35 Uhr: Zwei Wochen nach der zeitweise völlig außer Kontrolle geratenen »Querdenken«-Demonstration in Leipzig rüstet sich die Stadt für neue Kundgebungen. Für diesen Samstag seien inzwischen sieben Versammlungen angemeldet worden, eine davon auch aus dem Umfeld von »Querdenken«, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Dagegen regt sich Widerstand und Protest im Lager um das Aktionsbündnis »Leipzig nimmt Platz«. Stadt und Polizei kündigten ein hartes Durchgreifen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln an.

Für die Demo der »Querdenker« war bisher nur in sozialen Medien getrommelt worden. Am Donnerstag sei jedoch eine offizielle Anmeldung für die Versammlung eingegangen, sagte Stadtsprecher Matthias Hasberg. 500 Teilnehmer seien angekündigt worden. Wo diese und alle anderen Veranstaltungen stattfinden werden, soll erst am Freitag nach Abschluss der sogenannten Kooperationsgespr��che feststehen.

Corona-Gefahr – Studie gibt Entwarnung für Schulen

18.26 Uhr: Schulen sind nach Einschätzung der Hamburger Schulbehörde keine Treiber der Corona-Pandemie. Das teilte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstag in Hamburg mit, nachdem die Behörde die Infektionszahlen bei Schülern über einen Zeitraum von acht Wochen hinweg ausgewertet hatte: »Unsere Zahlen sind recht klar: 4:1 Infektionen außerhalb der Schule im Vergleich zu Infektionen in der Schule.« Von den 372 Mädchen und Jungen, bei denen zwischen den Sommer- und Herbstferien das Coronavirus festgestellt wurde, »haben 292 sich vermutlich gar nicht in der Schule infiziert«, sagte er. Das habe die Prüfung der Fälle durch persönliche Gespräche ergeben. Im Erhebungszeitraum gab es an 171 von 472 Hamburger Schulen mindestens einen Corona-Fall.

»Sehr, sehr häufig haben wir einzelne Infektionen vorgefunden in Schulen, in denen es gar keine weitere Infektion gab. Dann muss man ganz nüchtern sagen: Dann kann man sich eigentlich in der Schule gar nicht infiziert haben.« Das sei bei fast drei Viertel der Schulen so gewesen.

Bundestagsabgeordnete ignorieren Quarantäne-Vorschriften

17.45 Uhr: Mehrere Abgeordnete des Bundestags missachten offenbar die seit Monaten geltenden Corona-Regeln. In einem Rundschreiben beklagte Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne), dass sich einige Parlamentarier »trotz positiv getesteter Kontaktpersonen in ihrem unmittelbaren Umfeld nicht in häusliche Quarantäne begeben haben«. Dies gefährde »Leben und Gesundheit« der Mitarbeiter in den betroffenen Abgeordnetenbüros, heißt es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den zuerst das Wirtschaftsmagazin »Business Insider« berichtet hatte.

Enge Kontaktpersonen von positiv Getesteten sind grundsätzlich dazu verpflichtet, sich in Quarantäne zu begeben – mindestens bis zu einem negativen Corona-Test. Nach Roths Angaben sind jedoch »Fälle bekannt, bei denen die Betroffenen mehrere Tage in ihren voll besetzten Büros verweilt haben, obwohl sie das Testergebnis hätten abwarten müssen«. Vor diesem Hintergrund appellierte die Bundestagsvizepräsidentin dringend an die Abgeordneten, das Infektionsrisiko ernst zu nehmen: »Die weiterhin hohen Fallzahlen und die zunehmende Belastung des Gesundheitssystems zeigen, wie wichtig es ist, dass wir alle unsere Verantwortung wahrnehmen.«

Zur Frage, um wie viele Fälle es sich handelt und welcher Partei die jeweiligen Abgeordneten angehören, liegen keine Informationen vor. Das Rundschreiben ging den Angaben zufolge an alle 709 Parlamentarier.

Schweden verbietet erneut Besuche in Altenheimen

17.40 Uhr: Schweden ebnet angesichts steigender Corona-Zahlen den Weg für die Wiedereinführung eines Verbots von Altersheimbesuchen. Die Regierung will die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten mit der Möglichkeit ausstatten, auf lokaler Ebene ein Besuchsverbot für Altersheime auszusprechen. Das teilte Ministerpräsident Stefan Löfven auf einer Pressekonferenz in Stockholm mit. Es handele sich um eine sehr eingreifende und weitreichende Maßnahme, die deshalb nur dort eingeführt werden solle, wo sie wirklich gebraucht werde. Für die allerengsten Angehörigen der Heimbewohner solle es Ausnahmen geben.

Im Zuge der Coronakrise hatte die Regierung solche Besuche im ganzen Land monatelang untersagt – es war eine der striktesten der schwedischen Corona-Beschränkungen gewesen. Dieses nationale Besuchsverbot war zum 1. Oktober nach fast einem halben Jahr von der Regierung aufgehoben worden. Damals im Spätsommer hatte die Infektionslage in Schweden sehr gut ausgesehen. Seitdem hat sich die Situation in dem skandinavischen EU-Land jedoch wieder erheblich verschlechtert.

Noch gut 20 Prozent Kapazität bei Schweizer Intensivbetten

17.33 Uhr: In den Schweizer Kliniken ist die Lage wegen der hohen Zahl von Covid-19-Patienten angespannt. Gemessen an den Neuinfektionen hat sich die Lage etwas entspannt, wie aus aktuellen Zahlen hervorging.

Von 1149 Intensivbetten waren 902 belegt, die Reserve betrug damit knapp 22 Prozent, wie der Koordinierte Sanitätsdienst (KSD) berichtete, der die Lage in den Krankenhäusern täglich abfragt. 534 Covid-19-Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, nach 505 am vergangenen Samstag. Nach Angaben des Sanitätsdienstes kann die Gesamtzahl der Intensivbetten auf 1400 ausgebaut werden. Die Schweiz gehört in Europa zu den Ländern, die am stärksten von der Pandemie betroffen sind.

Gericht: »Querdenken«-Demonstration in Duisburg darf nicht stattfinden

17.06 Uhr: Eine für Sonntag angemeldete sogenannte Querdenken-Demonstration in Duisburg bleibt verboten. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf lehnte einen Eilantrag gegen das von der Stadt Duisburg ausgesprochene Verbot ab, wie das Gericht mitteilte.

Das Düsseldorfer Gericht begründete seinen Beschluss unter anderem damit, dass der Anmelder der Demonstration mit Blick auf Teilnehmerzahl und Demonstrationsstrecke kein Hygienekonzept vorgelegt habe.

NGO: Pandemie in indigenen Gebieten Brasiliens außer Kontrolle

Die Indigenen machen vor allem illegale Goldsucher für das Einschleppen des Coronavirus in ihre Territorien verantwortlich

Die Indigenen machen vor allem illegale Goldsucher für das Einschleppen des Coronavirus in ihre Territorien verantwortlich

Foto: Joédson Alves/ imago images/Agencia EFE

16.41 Uhr: Im größten Schutzgebiet für indigene Gemeinschaften in Brasilien ist die Pandemie nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Stammesvertretern völlig außer Kontrolle geraten. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus sei in den vergangenen drei Monaten im Reservat der Yanomami und Ye'kwana um 250 Prozent von 335 auf 1202 gestiegen, hieß es in einer von der NGO Rede Pró-Yanomami e Ye'kwana  vorgestellten Studie.

Allerdings werde nur sehr wenig getestet, und die Einhaltung von Abstandsregeln sei in den dörflichen Strukturen unmöglich. Die Autoren der Studie gingen davon aus, dass von den rund 27.000 Indigenen in der Region rund 10.000 bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnten.

Große Mehrheit offen für Verlängerung des Teil-Shutdowns

16.40 Uhr: Sollen die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung verlängert werden? Die meisten Deutschen würden das ebenso akzeptieren wie schärfere Regeln. Nur unter den Anhängern zweier Parteien ist die Ablehnung groß. Erfahren Sie hier mehr.

Pflegeheimleitung wird nach tödlichem Corona-Ausbruch abgesetzt

16.38 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch mit mindestens 15 Toten in einem Berliner Pflegeheim muss die Heimleitung nach Angaben von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gehen. Die Heimaufsicht habe den weiteren Einsatz der Leitung im Bezirk Lichtenberg untersagt, sagte sie in einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus. Bis Freitagnachmittag würden vom Träger neue Personalvorschläge für die Position erwartet. »Die Feststellung des Gesundheitsamtes und der Heimaufsicht zeigen, dass Hygienevorgaben nicht beachtet worden sind«, sagte die Senatorin zur Begründung.

Die Sprecherin des Betreibers Kursana wiederholte, dass Auflagen der zuständigen Behörden jederzeit umgesetzt würden. »Wir haben sehr hohe Sicherheitsstandards und gute Hygienekonzepte«, teilte sie erneut mit. Doch auch die könnten in Zeiten einer solch weitreichenden Pandemie nicht verhindern, dass die Infektionsketten auch Seniorenbetreuungseinrichtungen erreichten.

Verkäufe am US-Häusermarkt steigen erneut

16.16 Uhr: Der US-Häusermarkt hat seinen jüngsten Aufwärtstrend im Oktober überraschend fortgesetzt. Die Verkäufe bestehender Häuser stiegen im Monatsvergleich um 4,3 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang um 1,1 Prozent gerechnet.

Im September hatten die Verkäufe noch um revidierte 9,9 Prozent (zunächst 9,4 Prozent) zugelegt. Im Juli waren die Verkäufe sogar um 24,7 Prozent und im Juni um 20,2 Prozent gestiegen. Der Häusermarkt profitierte zuletzt von den sehr niedrigen Hypothekenzinsen. Zudem verlassen viele Menschen in der Pandemie die Innenstädte und suchen Häuser im Umland.

Auf das Jahr hochgerechnet stieg die Zahl der verkauften Häuser im Oktober auf 6,85 Millionen. Experten hatten mit 6,47 Millionen gerechnet. Dies ist der höchste Wert seit Mai 2006.

Brexit-Gespräche wegen Corona-Fall unterbrochen

15.53 Uhr: Die Chefunterhändler Michel Barnier und David Frost haben ihre Gespräche über ein Brexit-Handelsabkommen der Europäischen Union mit Großbritannien vorerst ausgesetzt, weil ein Mitglied des EU-Teams positiv auf Corona getestet wurde. Dies teilten Barnier und Frost auf Twitter  mit.

Die Teams verhandelten aber in Einklang mit den Richtlinien weiter, schrieb Barnier. Frost ergänzte, er sei in engem Kontakt mit Barnier. Er dankte der EU-Kommission für die sofortige Hilfe und Unterstützung.

Die beiden Teams verhandeln seit Wochenbeginn erneut in Brüssel über das angestrebte Handelsabkommen für die Zeit nach 2021. Die Unterbrechung kommt zur Unzeit, denn es bleiben nur noch wenige Tage für eine Einigung. Ein hoher EU-Vertreter hatte den kommenden Montag als wichtigen Stichtag genannt.

Zahl neuer US-Anträge auf Arbeitslosenhilfe wächst

15.37 Uhr: Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich inmitten der eskalierenden Corona-Pandemie wieder verschlechtert. In der Woche bis zum 14. November gab es 742.000 Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe, wie das Arbeitsministerium mitteilte. In der Woche davor waren es nach einer nachträglichen Korrektur 711.000 gewesen. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 700.000 Anträge erwartet.

Londoner Black Cabs stehen auf Wiesen

Auf einer Wiese mussten Taxifahrer ihre Fahrzeuge wegen zu wenig Fahrten abstellen

Auf einer Wiese mussten Taxifahrer ihre Fahrzeuge wegen zu wenig Fahrten abstellen

Foto: Victoria Jones / dpa

15.00 Uhr: In der Coronakrise leiden die Londoner Taxifahrer mit ihren berühmten Black Cabs stark unter der sinkenden Nachfrage. Die Zahl der registrierten Fahrzeuge ist nach Angaben der Verkehrsbehörde innerhalb von fünf Monaten um etwa ein Fünftel gesunken – von 18.900 am 7. Juni auf 15.000 am 8. November. Unternehmen, die die Taxis an Fahrer vermieten, haben bereits Wiesen und Autoparkplätze außerhalb der britischen Hauptstadt angemietet, um dort nicht benötigte Fahrzeuge zu parken.

Falscher Arzt fordert 24.000 Euro für Spritzen gegen Corona

14.40 Uhr: Ein Trickbetrüger hat sich am Telefon einem 84-Jährigen in Hamburg gegenüber als Arzt ausgegeben und für dessen angeblich Corona-infizierten Sohn 24.000 Euro für benötigte Spritzen gefordert. Nachdem der ältere Mann mitgeteilt hatte, nicht so viel Geld aufbringen zu können, erfragte der angebliche Mediziner des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) das Vorhandensein weiterer Wertgegenstände wie Gold, Schmuck und Münzen. Das teilte die Hamburger Polizei mit.

Letztlich hatte das Opfer in Aussicht gestellt, 12.000 Euro von der Bank holen zu können. Eine aufmerksame Bankmitarbeiterin habe allerdings die Polizei alarmiert. Die Beamten nahmen nach einer fingierten Geldübergabe in Hamburg-Harburg einen 40-Jährigen fest. Nach den Komplizen werde weiter ermittelt.

Schulen in New York müssen wieder schließen

14.30 Uhr: In New York müssen die Schulen ab diesem Donnerstag wieder schließen. Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einer »Vorsichtsmaßnahme«. »Wir müssen die zweite Covid-19-Welle bekämpfen«, sagte er. Die Schulen in der Ostküstenmetropole waren erst im September wieder geöffnet worden.

New York City ist mit 1,1 Millionen Schülern und 1800 öffentlichen Schulen der größte Schulbezirk der USA. Allerdings hatte nur rund ein Drittel der Schüler im Herbst wieder den Präsenzunterricht besucht. Viele Eltern ließen ihre Kinder aus Angst vor einer Ansteckung am Onlineunterricht teilnehmen, der weiterhin angeboten wurde. New York gehörte während der ersten Infektionswelle im Frühling zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Großstädten der Welt.

Rund 50.000 Stadionbesucher sehen australisches Rugbyspiel

Das Rugbyspiel in Brisbane war fast ausverkauft, auf Bildern waren nur wenige Menschen mit Masken zu sehen

Das Rugbyspiel in Brisbane war fast ausverkauft, auf Bildern waren nur wenige Menschen mit Masken zu sehen

Foto: Darren England / dpa

14.14 Uhr: Während in etlichen Ländern volle Stadien wegen der Pandemie undenkbar sind, haben in Australien fast 50.000 Menschen ein Rugbyspiel in der Hafenstadt Brisbane besucht. Zum entscheidenden Spiel der Finalserie »State of Origin« strömten am Mittwochabend (Ortszeit) 49.155 Fans ins Suncorp Stadium und sahen den 20:14-Heimsieg von Queensland gegen New South Wales. Nach Angaben der Veranstalter war es das weltweit größte Sportevent seit dem Ausbruch der Pandemie.

Im australischen Bundesstaat Queensland ist die Corona-Lage derzeit entspannt. Am Tag des Spiels meldete der Bundesstaat lediglich einen neuen Fall. Kommt es jedoch zu lokalen Ausbrüchen, werden in Australien strikte Lockdowns verhängt. Während also in Queensland kurz vor dem Spiel wieder eine hundertprozentige Auslastung der Stadien erlaubt wurde, dürfen etwa die Bürger im Nachbarbundesstaat South Australia seit Donnerstag nicht mal mehr zum Sport vor die Tür.

Nach neun Monaten Pause: DEL-Saison startet wieder

14.05 Uhr: Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) startet am 17. Dezember mit allen 14 Klubs in die neue Saison. Das gab die DEL nach einer virtuellen Gesellschafterversammlung bekannt. Neun Monate nach dem Corona-bedingten Abbruch der Vorsaison wird die verkürzte 27. DEL-Spielzeit jedoch in einem anderen Modus ausgetragen. Die Liga wird in zwei regionale Gruppen eingeteilt, kürzere Reisen senken die Kosten und erleichtern die Umsetzung der Hygienevorgaben. Die Hauptrunde wird von 56 auf 38 Spiele verkürzt, und anschließend wird wie gewohnt in den Playoffs der Meister ermittelt. Lesen Sie hier mehr.

Corona-Ausbruch im Gefängnis von Assange

Julian Assange sitzt seit etwa eineinhalb Jahren in der Haftanstalt.

Julian Assange sitzt seit etwa eineinhalb Jahren in der Haftanstalt.

Foto: Simon Dawson / REUTERS

13.39 Uhr: Im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, in dem Wikileaks-Gründer Julian Assange sitzt, gibt es einen Corona-Ausbruch. Viele Insassen haben dem 49-Jährigen zufolge behördliche Schreiben erhalten, in denen sie über Covid-19-Fälle informiert worden seien. Sport und auch das Duschen sind demnach verboten worden, Mahlzeiten dürfen nur noch in Zellen eingenommen werden.

Die Anwältin Stella Moris, mit der er zwei kleine Kinder hat, äußerte sich »extrem besorgt«. Ihr Partner sei ohnehin schon gesundheitlich angeschlagen. Ein offizieller Vertreter des Gefängnisses bestätigte »eine Anzahl von positiven Fällen«. Es soll ein Flügel betroffen sein, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. In Großbritannien gibt es in vielen Haftanstalten Infektionen.

Die US-Justiz fordert die Auslieferung von Assange. Sie wirft ihm vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch US-Soldaten geführt.

Städte- und Gemeindebund gegen ein generelles Böllerverbot

Wegen der Pandemie fordern einige Innenpolitiker und Polizei-Gewerkschafter ein generelles Böllerverbot an Silvester

Wegen der Pandemie fordern einige Innenpolitiker und Polizei-Gewerkschafter ein generelles Böllerverbot an Silvester

Foto: Christoph Schmidt/ DPA

13.02 Uhr: Der Deutsche Städte- und Gemeindebund spricht sich gegen ein generelles Verbot von Böllern und Feuerwerk in der Pandemie aus. »Die Leute haben doch Frust ohne Ende. Alles wird verboten, nirgends kann man hin«, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Deutschen Presse-Agentur.

Die klassischen, großen Feuerwerke mit Tausenden Zuschauern werde es wohl nicht geben, wenn es bei der aktuellen Infektionslage bleibe, so Landsberg. Dabei könne der nötige Abstand nicht eingehalten werden, auch mit Masken sehe es schwierig aus.

WHO: Alle 17 Sekunden ein Corona-Toter in Europa

12.53 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagt eine wachsende Zahl an Corona-Todesfällen in Europa. In den vergangenen beiden Wochen habe die Zahl der Sterbefälle in Verbindung mit Covid-19-Erkrankungen um 18 Prozent zugenommen, sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Vergangene Woche seien mehr als 29.000 Todesfälle registriert worden, was bedeute, dass alle 17 Sekunden eine Person in der europäischen Region mit Covid-19 stirbt.

Dass derzeit pro Tag 4500 Leben an Covid-19 verloren gingen, sei vermeidbar, sagte Kluge. Wer sich an Richtlinien halte und gegen Missinformationen vorgehe, liefere einen Beitrag, um Sterbefälle zu vermeiden.

Kluge hatte aber auch Positives zu berichten: Dank dem Befolgen eines umsichtigen Verhaltens habe sich die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen in der vergangenen Woche von mehr als zwei Millionen in der Vorwoche auf schätzungsweise 1,8 Millionen verringert. "Das ist ein kleines Signal, aber ein Signal nichtsdestotrotz", so Kluge.

Hoffenheim wollte wegen Corona-Fällen Derby verschieben – DFL lehnte ab

12.50 Uhr: Fußballbundesligist TSG Hoffenheim wollte das baden-württembergische Derby gegen den VfB Stuttgart wegen der zahlreichen Corona-Fälle in der Mannschaft von Samstag auf Sonntag verschieben. Der Antrag wurde nach Angaben von TSG-Sportchef Alexander Rosen aber von der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgelehnt. Damit bleibt der Termin am Samstag bestehen.

»Wir haben den Kulanzantrag gestellt, weil wir dann vielleicht den ein oder anderen Spieler mehr zur Verfügung gehabt hätten, der aus der Quarantäne gekommen wäre«, sagte Rosen: »Der Antrag wurde mit Verweis auf die Spielordnung abgelehnt. Das ist gemäß den Statuten. Das akzeptieren wir.«

Dänemark: Bei Nerzen festgestelltes Virus wohl ausgerottet

Tote Nerze auf einem Bauernhof im dänischen Farre

Tote Nerze auf einem Bauernhof im dänischen Farre

Foto: Mette Moerk / dpa

11.57 Uhr: Das in Dänemark bei Nerzen festgestellte neuartig mutierte Coronavirus ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums »aller Wahrscheinlichkeit nach« ausgerottet. Das Ministerium in Kopenhagen beruft sich in einer Mitteilung auf entsprechende Erkenntnisse des staatlichen Serum-Instituts. Demnach sind seit dem 15. September keine Infektionen mit dem sogenannten Cluster-5-Virus mehr festgestellt worden.

Studie: Verbraucher sorgen sich um lokalen Handel, kaufen aber online

11.56 Uhr: Die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland macht sich in der Coronakrise Sorgen um das Überleben der Einzelhändler in ihrer Region. Das hindert viele von ihnen aber nicht daran, mehr im Internet einzukaufen als vor der Krise. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zu den »E-Commerce-Trends 2020«.

Bei der Umfrage gaben vier von fünf Verbrauchern an, sie befürchteten, dass viele Einzelhändler in ihrer Region das Corona-Jahr wirtschaftlich nicht verkraften würden. Zwei Drittel gaben an, bewusst bei Einzelhändlern vor Ort einzukaufen um ihnen die Treue zu halten. Genauso viele wünschten sich allerdings auch, dass mehr lokale Händler ein Onlineangebot hätten. Denn das Einkaufen im Laden ist etlichen Konsumenten in der Pandemie unheimlich. Fast drei Viertel der Befragten beklagten, dass sich andere Menschen beim Einkauf in Geschäften oftmals nicht an die gebotenen Abstands- und Hygieneregeln hielten.

OECD: Länder müssen mehr in Gesundheitspersonal investieren

11.41 Uhr: Die Pandemie hat gravierende Schwachstellen in den Gesundheitssystemen vieler europäischer Länder offenbart. Staaten müssten vor allem mehr in ihr Gesundheitspersonal investieren, heißt es in einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Der Mangel an Personal sei in der Krise eine größere Einschränkung als der Mangel an Krankenhausbetten gewesen. Das zeige, dass die Ausbildung von qualifiziertem Gesundheitspersonal mehr Zeit in Anspruch nehme als die Schaffung temporärer Einrichtungen. Außerdem sei es wichtig, Reservekapazitäten beim Personal zu schaffen.

Britin im Corona-Koma bringt Zwillinge zur Welt

11.40 Uhr: Als Perpetual Uke ins künstliche Koma versetzt wird, weil sie so schwer an Covid-19 erkrankt ist, dass sie nicht mehr allein atmen kann, ist sie in der 26. Woche schwanger. Sie erwartet ein Mädchen und einen Jungen. Es ist April und in Großbritannien, wo die Rheumatologin Uke mit ihrem Mann und ihren zwei älteren Kindern lebt, steigen die Infektionszahlen rapide.

Als die Ärzte Uke nach 16 Tagen wieder aufwachen lassen, schaut sie suchend auf ihren Bauch, so erzählt sie es der britischen »Metro «. »Aus dem Koma zu erwachen, war der schlimmste Teil«, so Uke. »Ich konnte meinen Bauch nicht sehen und ich dachte, meine Babys seien weg und meine ganz Familie gestorben.«

Erst langsam begreift Uke, was die Ärzte ihr berichten: Weil sich ihr Zustand massiv verschlechtert hatte, hatten die Ärzte ihre Babys per Kaiserschnitt zur Welt geholt. Das Mädchen Sochika Palmer wog nur 765 Gramm, der Junge Osinachi Pascal nur 850 Gramm. Die viel zu früh geborenen Babys mussten schnell auf die Intensivstation eines anderen Krankenhauses verlegt werden. Zwei Wochen lang konnte Uke ihre Kinder nicht sehen, erzählt sie der Zeitung.

Die vierfache Mutter erholt sich immer besser von der schweren Erkrankung und darf schließlich das Krankenhaus verlassen. 116 Tage nach der Geburt folgen ihr auch die beiden Babys nach Hause, im August ist die gesamte Familie das erste Mal vereint. »Nach Hause zu kommen, war der entscheidende Punkt für meine Heilung«, so Uke. »Es ist einfach ein Wunder, was passiert ist.«

Kroatiens Gesundheitsminister an Corona erkrankt

Die Amtszeit des kroatischen Gesundheitsministers Vili Beros war fast von Beginn an vom Kampf gegen die Pandemie geprägt, die Kroatien im Februar erreichte

Die Amtszeit des kroatischen Gesundheitsministers Vili Beros war fast von Beginn an vom Kampf gegen die Pandemie geprägt, die Kroatien im Februar erreichte

Foto: Emica Elvedji/PIXSELL / imago images/Pixsell

11.13 Uhr: Der kroatische Gesundheitsminister Vili Beros ist am Coronavirus erkrankt. Der Politiker habe Fieber, fühle sich aber sonst gut, sagte der Staatssekretär im Gesundheitsministerium. Demnach hat ein Test ergeben, dass sich Beros mit dem Coronavirus angesteckt hat. In den vergangenen zwei Tagen habe er weder Regierungschef Andrej Plenković noch andere Kabinettsmitglieder getroffen, hieß es.

Beros ist erst seit Januar im Amt. Der 55-jährige Neurochirurg aus den Reihen der konservativen Regierungspartei HDZ trat die Nachfolge von Milan Kujundzic an, der über eine Korruptionsaffäre gestolpert war.

Paul-Ehrlich-Institut wirft Impfgegnern unbegründete Angstmache vor

10.47 Uhr: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wirft Impfstoffgegnern Angstmache vor. "Warnungen vor Erbgutschäden sind falsch und verursachen unbegründete Ängste", sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Befürchtungen, die neuen mRNA-Impfstoffe könnten das Erbmaterial des Menschen verändern, "entsprechen nicht dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand", so Cichutek.

Auch Angaben von Impfskeptikern, es gebe noch keinerlei humanmedizinische Erfahrungswerte mit Gen-Impfstoffen, widersprach der PEI-Präsident. "Es gibt schon Erfahrungen mit mRNA-Impfstoffen beim Menschen im Rahmen klinischer Prüfungen, etwa mit einem therapeutischen Tumorimpfstoff. Dabei haben sich keine besorgniserregenden Nebenwirkungen gezeigt. Auch bei umfangreichen Tierversuchen mit mRNA-Impfstoffen gab es keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen oder Schäden."

Coronakrise verschärft Ungleichheit in Deutschland

10.32 Uhr: Die Coronakrise lässt die Kluft zwischen Reich und Arm offenbar wieder größer werden. Laut einer Studie trifft sie Haushalte mit niedrigen Einkommen besonders hart. Lesen Sie hier mehr.

RKI-Präsident – Lage »weiterhin ernst, sehr ernst«

10.01 Uhr: Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, bezeichnet die Lage als »weiterhin ernst, sehr ernst«. Das Infektionsgeschehen scheine sich zwar zu stabilisieren, »die Zahlen steigen nicht weiter, das ist eine gute Nachricht«, sagt Wieler. »Wir wissen aber nicht, ob das eine Trendwende ist, das müssen wir noch abwarten.« Zudem steige die Zahl der Intensivpatienten, und auch die Zahl der Todesfälle sei weiterhin »sehr hoch«. Lesen Sie hier mehr.

Altmaier beeindruckt von Corona-Erfolgen in Frankreich und Belgien

09.41 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich beeindruckt von den Erfolgen im Kampf gegen die Pandemie in einigen Nachbarländern gezeigt. »Wir haben gesehen, dass in Frankreich, in den Niederlanden, in Belgien die Zahl der Neuinfektionen sehr deutlich zurückgegangen ist«, sagte der CDU-Politiker vor einer Videokonferenz mit EU-Kollegen. Dies sei auch »auf die große Disziplin der Bürgerinnen und Bürger in diesen Ländern« zurückzuführen.

»Das beeindruckt mich sehr«, sagte Altmaier. »Und ich sende meine solidarischen Grüße an alle Bürgerinnen und Bürger, die im Augenblick diese Pandemie durch eigene Anstrengungen bekämpfen.«

In Belgien gehen die Infektionszahlen infolge eines verhängten Teil-Lockdowns deutlich zurück. So hat sich die Zahl der registrierten Fälle je 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen zuletzt mehr als halbiert, liegt aber immer noch bei 759. Auch in Frankreich geht die Zahl der Neuinfektionen seit einigen Tagen zurück. Allerdings ist sie weiterhin verhältnismäßig hoch – am Mittwochabend zählte das Land mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern gut 28.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden.

Zweite Corona-Welle in Österreich trifft besonders Heimen

09.27 Uhr: Die zweite Corona-Welle tritt in Österreich ganz besonders Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. In mehreren Bundesländern kamen zwischen 1. Oktober und 12. November mehr als 80 Prozent der an Covid-19 Verstorbenen aus solchen Heimen, wie aus einer parlamentarischen Anfrage an das Gesundheitsministerium hervorgeht.

Insgesamt waren nach diesen Angaben seit Beginn der Pandemie bis zum 12. November 38 Prozent der Corona-Todesopfer Heimbewohner, insgesamt gut 600 Menschen. Die Hälfte von ihnen starb aber seit Anfang Oktober. Von den insgesamt etwa 1800 Toten waren 1150 über 75 Jahre alt.

Fast 90 Infektionen im Bundestag

09.00 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind im Bundestag 89 Infektionsfälle festgestellt worden. Unter den Betroffenen sind 15 Abgeordnete, der Rest sind überwiegend Mitarbeiter und Verwaltungsangestellte. Insgesamt sind rund 10.000 Menschen im Bundestag tätig, inklusive der externen Dienstleister. Das geht aus einer Antwort der Bundestagsverwaltung auf eine Anfrage der Funke Mediengruppe hervor.

UKE-Intensivmediziner warnt vor dritte Corona-Welle

08.54 Uhr: Der Direktor der Intensivmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, warnt schon jetzt vor einer dritten Corona-Welle. »Wir werden einen Jojo-Effekt sehen, wenn die Zahlen jetzt runtergehen und es nach und nach Lockerungen gibt. Ich befürchte, dass die Menschen dann wieder leichtsinniger werden«, sagte der Mediziner im Interview des »Hamburger Abendblatts«. Im Sommer habe es lange gedauert, bis die Zahlen wieder angestiegen seien. »Aber im Winter halten sich die Menschen angesichts der Temperaturen viel mehr drinnen auf. Ich habe die Sorge, dass dann die dritte Welle kommt – davon müssen wir eigentlich ausgehen.« Es sei deshalb nun wichtig, dass sich alle über Monate disziplinieren, auch wenn es schwerfalle.

Bei der Entwicklung der aktuellen Zahlen sehe er »kleine positive Signale«. Entscheidend seien nun die Infektionszahlen der kommenden zehn Tage. Noch habe das UKE intensivmedizinische Reserven. Es gebe ausreichend Betten, Beatmungsgeräte und Monitore. »Aber wir brauchen für jedes Intensivbett auch Ärzte und Pflegekräfte. Der Zeitarbeitsmarkt ist leer.« Deshalb würden Mitarbeiter in Rente wieder aktiviert und Teilzeit-Kollegen bekämen mehr Arbeitszeit angeboten. Zudem würden weniger zeitkritische Operationen verschoben, um Personal von anderen Stationen auch für die Covid-19-Patienten mit einsetzen zu können. »Wichtig ist: Meiner Einschätzung nach wird in Deutschland niemand sterben wegen eines fehlenden Intensivbetts.«

Gastgewerbe kämpft weiter mit Corona-Einbußen

08.37 Uhr: Die zaghafte Erholung des deutschen Gastgewerbes nach dem Corona-Rückschlag im Frühjahr hat sich im September nicht fortgesetzt. Der Umsatz von Hotels, Pensionen und Gaststätten lag insgesamt preisbereinigt sowohl unter dem Wert von August 2020 (minus 3,9 Prozent) als auch deutlich unter dem Wert von September 2019 (minus 23,7 Prozent). Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

Im bisherigen Jahresverlauf blieben die Erlöse der Branche nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker preisbereinigt (real) um 33,3 Prozent und nominal um 30,8 Prozent unter dem Wert der ersten neun Monate des Vorjahres.

Mehr als zwei Millionen Fälle in Afrika

08.29 Uhr: Afrika hat laut der Afrikanischen Union (AU) die Marke von zwei Millionen nachgewiesener Corona-Fälle überschritten. 2.013.388 Fälle wurden bislang auf dem Kontinent dokumentiert, wie Zahlen der Gesundheitsorganisation der AU, der Africa CDC, zeigten. 48.408 Menschen seien bislang gestorben. Demnach stellt Südafrika mit rund 760.000 Fällen den Großteil der registrierten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Weitere Schwerpunktländer sind Marokko, Ägypten, Nigeria oder Algerien. Nach Expertenansicht liegt die Dunkelziffer auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch weitaus höher.

Kretschmann bei Öffnung von Weihnachtsgottesdiensten skeptisch

08.00 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann stimmt die Menschen auch hinsichtlich kirchlicher Gottesdienste auf ein Weihnachtsfest mit Corona-Beschränkungen ein. »Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass die Gottesdienste voll geöffnet sind«, sagte der Grünenpolitiker in der SWR-Sendung »Zur Sache Baden-Württemberg« . Er betonte allerdings, er glaube, Gottesdienste könnten mit entsprechenden Einschränkungen stattfinden.

Kretschmann dämpfte laut SWR auch Erwartungen an einen Winterurlaub während der Weihnachtsferien: »Sicher werden wir dringend empfehlen, keine großen Reisen zu machen, schon gar nicht ins Ausland.«

Mit Blick auf die Infektionszahlen sagte der Ministerpräsident: »Die Kurve hat sich abgeflacht, aber sie geht auch nicht richtig runter. Deswegen kann es schon sein, dass wir jetzt vielleicht noch mal sogar verschärfen müssen. Lockerung ist jedenfalls nicht in Sicht.«

Möglicherweise erster Corona-Fall im Inselreich Samoa

07.50 Uhr: Möglicherweise gibt es einen ersten Corona-Fall in Samoa in Polynesien. Ein Seemann sei positiv auf das Virus getestet worden, nachdem er von Europa aus über Neuseeland nach Samoa zurückgekehrt sei, sagte Premierminister Tuilaepa Sailele Malielegaoi am Donnerstag. Ein zweiter Test sei allerdings negativ ausgefallen. Der Mann befände sich in Isolation in einem Krankenhaus. In einer Rede an die Nation rief Malielegaoi die Bürger zur Ruhe auf. Der Plan der Regierung zum Umgang mit Covid-19 werde umgesetzt. Am Nachmittag sollte eine Kabinettssitzung stattfinden.

Samoa war eines der letzten Länder, in dem es bislang keine bestätigte Infektion gab. Auf den Inseln leben etwa 200.000 Menschen. In der vergangenen Woche war im Pazifikstaat Vanuatu erstmals ein Corona-Fall verzeichnet worden. In anderen Inselstaaten der Südsee wie Kiribati und Tuvalu gibt es bislang weiter keine bestätigten Fälle.

500 Neuinfektionen in Tokio an nur einem Tag

07.00 Uhr: Japan hat einen neuen Höchstwert an Neuinfektionen gemeldet. Landesweit wurden binnen eines Tages 2000 Neuinfektionen gemeldet, davon allein 500 in der Hauptstadt Tokio. Regierungschef Yoshihide Suga rief am Donnerstag die »höchste Alarmstufe« aus und beauftragte dem Sender NHK zufolge ein Expertengremium damit, den Ursachen des Anstiegs nachzugehen.

Zuvor hatte Suga angekündigt, die Regierung werde mögliche strengere Maßnahmen in den Regionen unterstützen.

Schweizer Kliniken überlastet – Soldaten sollen unterstützen

06.40 Uhr: Wegen der dramatischen Lage in den Krankenhäusern kündigte die Regierung der Schweiz am Mittwoch an, überlastete Krankenhäuser zusätzlich zu unterstützen. Soldaten könnten die Kliniken bis Ende März logistisch und bei der Kontaktverfolgung unterstützen und für infiziertes Personal einspringen, sagte Verteidigungsministerin Viola Amherd. Am Tag zuvor hatte die Schweizer Gesellschaft für Intensivmedizin mitgeteilt, dass landesweit alle Intensivbetten belegt seien.

Landesweit wurden in der Schweiz am Mittwoch mehr als 6000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert, 84 Menschen starben. Damit erhöhte sich die Zahl der seit Pandemiebeginn registrierten Infektionsfälle in dem Land auf fast 280.000, die Zahl der Corona-bedingten Todesfälle stieg auf 3377.

Auch Ärzte in Ungarn warnten, dass die Kliniken im Land bald an ihrer Belastungsgrenze angekommen seien. Wegen des zuletzt starken Anstiegs bei den Neuinfektionen hatte die Regierung in Budapest am Dienstag den Ausnahmezustand bis Februar verlängert. Ursprünglich hätte die Maßnahme am 11. Dezember enden sollen. Ungarn hat nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC derzeit die vierthöchste Corona-Todesfallrate in der EU.

Mehr als 22.000 Neuinfektionen in Deutschland

05.30 Uhr: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI)  22.609 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind etwa 5000 Fälle mehr als am Vortag. Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche wurden etwas mehr Fälle gemeldet. Am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 21.866 gelegen. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 855.916 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 251 auf insgesamt 13 370. Das RKI schätzt, dass rund 562.700 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,95 (Vortag: 0,97). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter eins, flaut das Infektionsgeschehen ab.

US-Fluggesellschaften fordern Hilfen für Verteilung von Impfstoff

04.20 Uhr: Die sieben größten US-Fluggesellschaften fordern eine Finanzspritze zur Bewältigung der Logistik von Corona-Impfstoffen. »Da die Nation nach vorn schaut und sich den logistischen Herausforderungen der Verteilung eines Impfstoffs stellt, ist es notwendig, dass wir genügend zertifizierte Mitarbeiter und Flugzeuge im Einsatz haben, die für eine ausreichende Kapazität zur Erfüllung der Aufgabe erforderlich sind«, hieß es in einem Brief der Branchenlobby Airlines for America an den Kongress. Es würden geschulte Mitarbeiter benötigt, um einen wirtschaftlichen Aufschwung zu bewältigen. Die Aussicht auf einen Impfstoff in den kommenden Monaten unterstreiche die Dringlichkeit, schrieben die Konzernchefs der Fluglinien.

Der Kongress wird voraussichtlich nicht vor dem 30. November wieder zusammenkommen. 

Politiker und Polizei fordern wegen Corona Verbot von Silvesterfeuerwerk

03.15 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie mehren sich die Forderungen, Silvesterböller in diesem Jahr zu verbieten. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte der »Bild«-Zeitung, das Silvesterfeuerwerk müsse dieses Jahr ausfallen. Zu Silvesterböllern gesellen sich rasch Alkohol, Personengruppen und Partystimmung, sagte Wendt. Dies sei angesichts der Ausbreitung des Coronavirus jedoch nicht angesagt.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) verwies in der Zeitung auf die »Party-Hochburgen«, in denen es am Halloween-Wochenende ruhig gewesen sei. »Ich wünsche mir, dass das auch Silvester wieder so sein wird«, sagte der CDU-Politiker. Die Entscheidung über ein Feuerwerksverbot zu Silvester liege aber bei den Kommunen.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer bezeichnete es als gefährlich, wenn die Menschen in der derzeitigen aufgeheizten Stimmung mit Sprengstoff durch die Straßen laufen würden. Die »Silvesterböllerei« und Feuerwerke müssten dieses Jahr deshalb verboten werden, sagte er »Bild«.

USA melden mehr als 250.000 Corona-Tote

02.30 Uhr: Das Virus hält die USA fest im Griff – nun fällt eine bittere Höchstmarke: Mehr als eine Viertelmillion Menschen sind im Land an Covid-19 gestorben. Und der Trend geht weiter in die falsche Richtung. Lesen Sie hier mehr.

Unicef warnt vor »verlorener Generation« wegen Pandemie

01.55 Uhr: Angesichts vielfältiger Corona-Einschränkungen im medizinischen und sozialen Bereich auch für junge Menschen warnt das Uno-Kinderhilfswerk Unicef vor einer »verlorenen Covid-Generation«. Die Unterbrechung wichtiger Dienstleistungen sei die größte Bedrohung für Kinder, sagte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. »Je länger die Krise andauert, so gravierender sind ihre Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit, Ernährung und Wohlbefinden der Kinder. Die Zukunft einer ganzen Generation ist in Gefahr.«

Aus einem entsprechenden Bericht der Organisation gehe hervor, dass in etwa einem Drittel von 140 untersuchten Ländern die Zahl der Kinder, die gewisse medizinische Maßnahmen erhielten, zurückgeht. Dazu gehören Impfungen, ambulante Behandlungen und Betreuungsangebote rund um eine Geburt. Der Grund dafür sei die Angst vor Ansteckung.

Auch würden noch immer rund 265 Millionen Mädchen und Jungen keine Schulmahlzeiten bekommen. Jeder dritte Schüler weltweit sei dabei von Schulschließungen betroffen – das sind insgesamt 572 Millionen.

Unicef schätzt, dass sechs bis sieben Millionen Kleinkinder unter fünf Jahren in diesem Jahr vor allem in Afrika und Südasien unter Mangelernährung leiden, was einer Zunahme von 14 Prozent entspricht. Geschätzte 150 Millionen Kinder seien bis Mitte 2020 in »mehrdimensionale Armut« gerutscht.

Die Folgen der Einschränkungen durch die Krise könnten Unicef zufolge verheerend sein: »Durch die Unterbrechung lebenswichtiger Dienstleistungen und zunehmender Mangelernährung könnten in den kommenden zwölf Monaten zwei Millionen Kinder zusätzlich sterben und die Zahl der Totgeburten um 200.000 zunehmen.«

Das schwedische Scheitern

01.40 Uhr: Die zweite Corona-Welle bäumt sich auch in Schweden auf, entgegen den Prognosen des Staatsepidemiologen Anders Tegnell. Nun muss die Regierung drastisch eingreifen – und erwägt Schulschließungen. Lesen Sie hier  mehr.

Lambrecht wirft »Querdenkern« Angriff auf demokratische Grundordnung vor

01.30 Uhr: Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat Teilen der sogenannten Querdenker-Bewegung Verfassungsfeindlichkeit vorgeworfen. »Wer sich Parolen wie ›Berlin muss brennen‹ auf die Fahnen schreibt, verfolgt ein anderes Ziel, als gegen ein Infektionsschutzgesetz zu demonstrieren«, sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Solche Leute zielen auf unseren Staat und unsere demokratische Grundordnung.«

Mit Blick auch auf die jüngste Demonstration gegen die Corona-Auflagen am Mittwoch in Berlin sagte Lambrecht, es stelle sich die Frage, »ob die Bewegung ein Sammelbecken für Rechtsextremisten, Antisemiten und Verschwörungstheoretiker« geworden sei. Was sie nicht mehr nachvollziehen könne, sei die »Geschichte vom einfachen, besorgten Bürger, der auf die Straße geht«.

Am Mittwoch hatte die Polizei in Berlin eine Demonstration mit rund 5000 Teilnehmern gegen die Corona-Auflagen mit Wasserwerfern und Pfefferspray aufgelöst. Zuvor hatte es stundenlange Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Der Deutsche Journalistenverband berichtete zudem von Angriffen auf Journalisten.

Die Demonstration richtete sich auch gegen die Reform des Infektionsschutzgesetzes, die am Mittwoch von Bundestag und Bundesrat verabschiedet wurde. Teilnehmer verglichen die Verordnung mit dem Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten. Lambrecht kritisierte dies scharf: »Das ist ein infamer Vergleich, der die Opfer des Naziregimes verhöhnt und für den mir jedes Verständnis fehlt«, sagte sie. Damals seien faktisch die Rechte des Parlaments und die Verfassung außer Kraft gesetzt worden. »Heute stärken wir die Rechte des Bundestags und zeigen klar auf, welche Einschränkungen unter welchen Voraussetzungen möglich sind.«

Das Infektionsschutzgesetz sei auch kein »Persilschein«, wies die Justizministerin entsprechende Kritik des früheren Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, zurück. »In dem neuen Paragrafen 28a werden die besonders eingriffsintensiven Schutzmaßnahmen konkret benannt und die Voraussetzungen für ihre Anordnung festgelegt«, so die Ministerin.

mjm/lmd/cop/dpa/AFP/Reuters/AP