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Ermittlungen seit 2015 Polizei sucht mit bisher unbekannten Fotos nach Ex-RAF-Terrorist Ernst-Volker Staub

Für die Polizei ist er ein Phantom, nun haben die Ermittler neue Fotos des RAF-Rentners Ernst-Volker Staub veröffentlicht. Sie setzen auch auf ein sogenanntes Aging-Bild. Es soll den 69-Jährigen zeigen, wie er heute aussehen könnte.
Fahndungsfoto des LKA von Ernst-Volker Staub: Hinweise, dass er sich in Kreuzberg aufhielt

Fahndungsfoto des LKA von Ernst-Volker Staub: Hinweise, dass er sich in Kreuzberg aufhielt

Foto: Landeskriminalamt Niedersachsen

Zu einem der RAF-Rentner haben niedersächsische Ermittler neue Angaben veröffentlicht. Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft Verden suchen mit zwei bisher unbekannten Fotos nach Ernst-Volker Staub, wie aus einer Pressemeldung  hervorgeht.

Das LKA veröffentlichte ein Lichtbild, das Staub im Jahr 2002 zeigen soll, mit 47 oder 48 Jahren. Bei einem zweiten Foto handele es sich um ein sogenanntes Aging-Bild, das vom LKA angefertigt wurde. So ähnlich soll Staub demnach heute im Alter von 69 Jahren aussehen.

»Aging-Bild« des LKA von Ernst-Volker Staub

»Aging-Bild« des LKA von Ernst-Volker Staub

Foto: Landeskriminalamt Niedersachsen

Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes in mehreren Fällen. Klette war Ende Februar in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden (lesen Sie hier  einen ausführlichen SPIEGEL-Report mit bisher unbekannten Fotos).

Weiter heißt es in der Mitteilung, es sei aufgrund gewichtiger Indizien anzunehmen, dass sich Staub zumindest zeitweise in der Wohnung von Klette in Berlin aufgehalten hat. Auf Anfrage teilte ein LKA-Sprecher mit, man habe Staubs DNA an einem Lichtschalter in der Wohnung entdeckt. Über die weiteren Hinweise machte er keine Angaben. Der SPIEGEL hatte berichtet, dass in Klettes Kreuzberger Wohnung mehrere Waffen gefunden worden seien. An einer der Waffen haftete eine DNA-Spur Staubs .

Fragen an die Bevölkerung

Der 69-J��hrige, der wegen RAF-Mitgliedschaft in den Achtzigerjahren eine Freiheitsstrafe absaß, ist wie ein Phantom, das seit Jahren immer mal wieder auftaucht und danach spurlos verschwindet.

Die Ermittlungsbehörden wenden sich nun mit mehreren Fragen an die Bevölkerung – etwa wer Angaben dazu machen kann, wann und wo sich Staub 2002 und später in Berlin aufgehalten hat oder wer zu seinen Freunden oder Bekannten zählte.

Das Trio soll für eine Serie von Überfällen auf Supermärkte und Geldtransporter in der Zeit ab 1999 verantwortlich sein. Die wohl letzte mutmaßliche Tat der RAF-Rentner liegt acht Jahre zurück: 2016 sollen sie bei einem Überfall auf einen Geldtransporter im niedersächsischen Cremlingen mehr als eine Million Euro erbeutet haben.

Sie gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion an. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, für aufgelöst.

jpz/dpa