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Vor Ende von Trumps Amtszeit USA reduzieren Truppenstärke in Afghanistan und im Irak

Abzug mit Ansage: Bis Mitte Januar will der noch amtierende US-Präsident Trump die Truppenstärke in Afghanistan und dem Irak auf jeweils 2500 Soldaten reduzieren – ehe Biden nur wenig später übernimmt.
Donald Trump in Afghanistan (Archivbild)

Donald Trump in Afghanistan (Archivbild)

Foto: OLIVIER DOULIERY/ AFP

Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat den Abzug weiterer US-Truppen aus Afghanistan und dem Irak angeordnet. Bis zum 15. Januar werde die Zahl der Soldatinnen und Soldaten auf jeweils etwa 2500 reduziert, erklärte der geschäftsführende Verteidigungsminister Christopher Miller am Dienstag im Pentagon. Der Teilabzug würde damit unmittelbar vor Amtseinführung des gewählten US-Präsidenten Joe Biden umgesetzt. Die Vereidigung ist für den 20. Januar geplant.

Das Verteidigungsministerium machte keine Angaben dazu, wie viele US-Soldaten derzeit noch in Afghanistan und im Irak stationiert sind. Dem US-Sender CNN zufolge sind es derzeit noch 4500 US-Soldaten in Afghanistan und 3000 im Irak.

Miller erklärte, die USA träten in eine neue Phase im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Seit mehrere US-Medien am Montag über entsprechende Vorbereitungen berichtet hatten, war die Ankündigung erwartet worden. Es sei Teil von Trumps Plan, »die Kriege in Afghanistan und im Irak zu einem erfolgreichen und verantwortungsbewussten Abschluss zu bringen«, sagte Miller. In den Einsätzen in beiden Ländern seien 6900 Soldatinnen und Soldaten gefallen.

Nicht bis Weihnachten, dafür bis Mai

Der nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Robert O'Brien, sagte mit Blick auf die verbleibenden Truppen: »Es ist Präsident Trumps Hoffnung, dass sie bis Mai alle sicher nach Hause kommen werden.« Das wird jedoch in der Hand von Nachfolger Biden liegen – er hatte sich zunächst nicht zu den Plänen geäußert. Trump hatte bereits im Wahlkampf 2016 versprochen, Truppen aus dem Ausland abzuziehen – insbesondere aus Afghanistan (lesen Sie hier mehr zur Bilanz von Trumps Wahlversprechen). Medienberichten zufolge war er zuletzt zunehmend frustriert über das Tempo. Im Oktober hatte Trump sogar angekündigt, er wolle die verbliebenen US-Soldaten bis Weihnachten abziehen.

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Trump drängt seit geraumer Zeit auf einen raschen Truppenabzug aus Afghanistan. Das hat zu Kritik und Sorgen bei der Nato und auch bei Trumps Republikanern geführt. Befürchtet wird ein Wiedererstarken der radikalislamischen Taliban, die derzeit mit der afghanischen Regierung Friedensgespräche führen.

Welche Auswirkungen die neuerlichen US-Kürzungen auf das Engagement der Bundeswehr haben könnten, ist noch unklar. Derzeit sind rund 1000 Soldatinnen und Soldaten im Norden Afghanistans stationiert. Das aktuelle Mandat des Bundestags sieht den Einsatz von bis zu 1300 vor.

kim/dpa/AFP/Reuters