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Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek

Die Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek ist weltweit eine der größten Sammlungen zur Kulturgeschichte der Kleidung. Sie besteht aus einer grafischen Sammlung mit Zeichnungen, Fotografien und Drucken, einer Galerie von Gemälden und Miniaturen sowie einer Bibliothek mit gebundenen Schrift- und Bildquellen, wobei die ältesten Bücher aus dem Spätmittelalter stammen.

Die grafische Sammlung mit rund 225.000 Einzelblättern umfasst Modezeichnungen beispielsweise von Lieselotte Friedländer, René Gruau, Mela Köhler-Broman, Georges Lepape, Antonio Lopez oder Trude Rein und Modefotografien von Michel Comte, F.C. Gundlach, Karl Lagerfeld, Sarah Moon, Rico Puhlmann, Regi Relang oder Yva. Diese jüngeren Arbeiten der Sammlung zeigen Entwürfe der bedeutendsten Modedesigner*innen wie Coco Chanel, Christian Dior, Jean Paul Gaultier, Alexander McQueen, Jil Sander, Yves Saint Laurent, Mary Quant und Madeleine Vionnet. Gezeichnete oder gemalte Porträts und in der Druckgrafik verbreitete Blätter mit der Darstellung von Kleidung, darunter zahlreiche Modekupfer und Karikaturen, erweitern das Kleiderspektrum in die Historie.

Der Bibliotheksbestand ist, wie auch die grafische Sammlung, systematisch aufgestellt und geografisch, chronologisch und thematisch untergliedert. International gefragt sind die Modemagazine ab dem 18. Jahrhundert wie Cabinet des Modes, Journal des Luxus und der Moden, Gallery of Fashion, Gazette du bon Ton, Styl, Vogue oder 032C, die immer wieder ergänzt und im Zeitgenössischen über internationale Zeitschriftenabonnements fortlaufend erweitert werden. Einzigartig im Bestand der Bücher ist die umfängliche Sammlung an den ersten gedruckten Kostüm- bzw. Trachtenbüchern und Reiseberichten aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, die in Wort und Schrift die Kleidung von Menschen verschiedener Kulturkreise thematisieren. Herausragend sind zudem die Festbeschreibungen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert des europäischen Raums. Sie dokumentieren die dortige Kleiderkultur bei Staatszeremonien, bei fürstlichen wie kirchlichen Feiern und bei Privat- oder Volksfesten. Die Zusammenstellung an historischen Kleiderordnungen aus Europa, die mit Gesetzen und Verboten die Kleidung verschiedener Stände regeln sollten, weist einen Schwerpunkt bei Verordnungen der Stadt Nürnberg auf. Zudem hält die Bibliothek in umfänglichen Maß die Sekundärliteratur des Fachs bereit.

Der Großteil des historischen Bestands geht auf die „Sammlung für Kostümwissenschaft“ des Berliner Verleger-Ehepaares Franz und Frieda Lipperheide zurück, das ihre Bestände 1892 den Königlichen Museen zu Berlin gestiftet hat. Die Sammlung war schon damals als internationale Forschungsbibliothek mit einer einzigartigen singulären Dichte an Quellen- und Sekundärliteratur und als Museumssammlung mit kostbaren Druckwerken, künstlerischen Zeichnungen, Fotografien und kleiderhistorisch relevanten Gemälden angelegt. Gerade diese komplementären Funktionen machen die internationale Bedeutung der Sammlung zur Kleidungsforschung aus. Die Sammlung wird kontinuierlich bis ins Zeitgenössische erweitert.

Die Bücher und Sammlungsobjekte können im Studiensaal eingesehen werden. Bücher können direkt für die Benutzung über den OPAC bestellt werden. Für die Einsichtnahme von Objekten der grafischen Sammlung ist eine Voranmeldung notwendig.

Recherche

Bücher: OPAC der Staatlichen Museen zu Berlin

Sammlungsobjekte: Sammlungen Online der Staatlichen Museen zu Berlin

In der digitalen Datenbank können nur Teilbestände der grafischen Sammlung Lipperheide recherchiert werden. Wenn Sie Objekte dort nicht finden, richten Sie Ihre Anfrage bitte telefonisch oder per E-Mail an die Kunstbibliothek.

Kontakt für Bestellungen aus den Sammlungen

Telefon: 030 266424101
E-Mail: kb[at]smb.spk-berlin.de