Auf Abiball seiner Schwester totgeprügelt - Familie trauert um Philippos (20)

„Wir haben viel gebetet, aber es hat nicht geholfen!”

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Philippos stirbt nach einem Streit auf dem Abiball seiner Schwester Chanel.
privat
von Daria Semcov und Sandra Blösch

„Mein Sohn war der beste Junge der Welt!”

Er will das bestandene Abitur seiner Schwester Chanel feiern und wird von einer unbekannten Männergruppe am Rande des Abiballs brutal verprügelt. Drei Tage später stirbt der 20-jährige Philippos an seinen schweren Hirnverletzungen. Die ganze Familie trauert und kann nicht fassen, dass die Täter noch immer auf der Flucht sind.

Brutale Attacke im Kurpark von Bad Oeynhausen: „Das war für mich kaltblütiger Mord!”

Der 22. Juni ändert das Leben von Familie Tsanis aus Minden für immer. Dabei sollte es eigentlich ein besonders schöner Tag werden. Der Abiturjahrgang 2024 des Ratsgymnasiums Minden feiert an diesem Samstag im Kaiserpalais die bestandenen Klausuren. „Er wollte nur seinen Spaß haben beim Abiball mit seiner Schwester und seinen Freunden”, sagt Vater Dimitris Tsanis zu RTL über den verhängnisvollen Abend.

Philippos geht mit einem Freund irgendwann zu später Stunde in den angrenzenden Kurpark. Dort geraten die beiden mit einer Gruppe von rund zehn jungen Männern in Streit. Einer von ihnen soll Philippos laut der Polizei von der Gruppe weggezerrt und immer weiter auf ihn eingetreten und eingeschlagen haben. Erst als Zeugen die Polizei alarmieren, flüchtet die Gruppe. Sein 19 Jahre alter Freund wird nur leicht verletzt, Philippos dagegen schwer.

„Er wurde umgebracht, knallhart. Da hat sich keiner Gedanken gemacht!“, sagt seine Mutter, Joanna Steinmann, unter Tränen. Äußerlich habe man ihrem Sohn kaum etwas angesehen. Aber er erleidet schwere Hirnblutungen. „Das war für mich kaltblütiger Mord. Ich kann es nicht fassen, dass mein Sohn ermordet worden ist“, so Steinmann.

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Philippos am Abiball seiner Schwester getötet: „Eine Welt zusammengebrochen!”

Drei Tage nach den wohl tödlichen Schlägen und Tritten wird der 20-Jährige im Krankenhaus offiziell für hirntot erklärt. „Wir haben alles versucht. Wir haben viel gebetet. Wir haben den Pastor gerufen, Freunde sind in die Kirche gegangen. Leider hat es nichts geholfen“, sagt seine Mutter zu RTL. So kurz nach der Tragödie sei es schwer zu begreifen, dass all das wirklich geschehen ist. „Für mich war und ist eine Welt zusammengebrochen. Ich hätte mir nie vorgestellt, dass so etwas passiert!“, sagt Vater Dimitris Tsanis.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln inzwischen wegen Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Die Mordkommission werte aktuell Zeugenaussagen zum Geschehen aus, teilt ein Polizeisprecher mit. Man hoffe zudem auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung, um sich ein besseres Bild zu machen.

Die gesamte Familie steht nach der grausamen Tat noch sichtlich unter Schock. „Mein Sohn war der beste junge der Welt”, sagt sein Vater. „Ich habe sehr viel Wut in mir, aber das ist normal, wenn man ein Kind verliert”. Philippos´ Freunde und Familie hoffen, dass die Täter gefasst werden. An Spekulationen über deren Herkunft, wie sie im Netz kursieren, wollen sie sich nicht beteiligen.

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